5 Fragen an Regina Stadler, Schulleiterin Schule Wehntal

In der Rubrik «5 Fragen an…» interviewt Schulleiterin Saskia Girsberger die Schulleiterin Regina Stadler und gibt so den Stafetten-Stab weiter. Sie ist für die Primarschule und für den Kindergarten Niederweningen verantwortlich. Vorher war sie sechs Jahre Schulleiterin an der Sekundarschule Flaachtal. Die Frage Nummer 3 finden wir besonders originell:

1. Hast du ein Schulleitungs-Geheimrezept?

Eine wertschätzende Führung ist mir sehr wichtig. Die Lehrpersonen leisten eine höchst anspruchsvolle Arbeit und verdienen unseren Respekt. Ich bin sehr präsent im Schulhaus und schenke meinen Mitarbeitenden viel Zeit und Anerkennung. Ich begrüsse jeden Tag alle mit einem Handschlag und nehme so vieles intuitiv wahr. Eine solche Präsenz wird von meinem Team geschätzt und führt zu einem starken Miteinander, was jedem Einzelnen zu Gute kommt und die tägliche Motivation enorm steigert.

2. Welches sind bisher deine schönsten Erlebnisse als Schulleiterin?

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Zusammenarbeit nach Plan?

Als Schulleiter einer Tagessonderschule begrüsse ich den neuen Berufsauftrag, weil er Zusammenarbeit als wesentliche Aufgabe von Lehrpersonen anerkennt und ihr Zeit einräumt. Zusammenarbeit oder Kooperation – eine Mega-Aufgabe unserer Zeit. Auch im Lehrplan 21 ist sie deshalb ein wichtiger Lerninhalt. Hilft der neue Berufsauftrag, angemessen zusammenzuarbeiten oder schränkt er unnötig ein?

Mir gefällt dazu die Unterscheidung von blauer und roter Kooperation von André Woodtli. Blaue Kooperation wirkt bei Prozessen, deren Lösungen im Prinzip bekannt sind. Je genauer die einzelnen Schritte vorher beschrieben werden, um so besser die Lösung. Die Schule kennt eine Unzahl blauer Prozesse, vom Lehrplan bis zur Schulordnung.

Was helfen diese aber, wenn Chaled sichtlich erregt vor mir steht und “Ich hasse Sie!” schreit? Hier sofort eine Massnahme zu verhängen, wie es der Massnahmenkatalog vorsieht, kann ziemlich daneben liegen.

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Neuer Berufsauftrag – (Sinn) -voll umgesetzt

An jeder Schule sollte seit dem 1. August 2017 im ganzen Kanton Zürich der neue Berufsauftrag für Lehrerinnen und Lehrer auf eine lokal sinnvolle Weise umgesetzt werden. Es ist spannend, wie unterschiedlich das gemacht worden ist. Bereits hört man viele Stimmen, die schon wieder eine Abschaffung fordern – und dies, bevor überhaupt flächendeckend ausprobiert, evaluiert oder auf Gesetzesebene angepasst worden ist. 

Es ist richtig, dass Schulleitungen mit der Umsetzung des Berufsauftrages mehr Arbeit erhalten haben und es ist auch korrekt, dass dafür mehr Arbeitszeit vom Kanton berechnet wurde. Zwei kritische Fragen in dieser Sache stellen sich aber dennoch für viele Schulleitungen:  

Bringt der effektive Aufwand den entsprechenden Ertrag?  

Soll man alle Mitarbeitenden gleich behandeln? 

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Der Berufsauftrag als Kontrollinstrument entprofessionalisiert Lehrpersonen

Momentan laufen die politischen Diskussionen um den neu definierten Berufsauftrag heiss. Dabei steht vor allem die berufliche Belastung der Lehrpersonen und die Frage, was alles innerhalb der Jahreszeiten geleistet werden kann, im Mittelpunkt. Das ist eine interessante und wichtige Diskussion, doch sie überschattet eine weitere Diskussion, welche mir ebenfalls wichtig und dringlich erscheint. Der neu definierte Berufsauftrag ist ein Führungsinstrument, welches Chancen und Risiken in sich birgt. Bei der konkreten Umsetzung an der einzelnen Schule kann viel gewonnen, aber auch viel verloren werden.

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Im Gespräch findet man gute Lösungen

Am Netzwerktreffen für Schulleitungen des VSLZH vom 30. Mai 2018 haben sich über 50 Schulleiterinnen und Schulleiter Zeit genommen, gute Ideen, Erfolgsrezepte, Sorgen und ungelöste Fragen zum neu definierten Berufsauftrag auszutauschen.

Trudi Müller Blau, Manuel Schläpfer, Jörg Berger, Thomas Ruppaner und Michael Jud haben den Berufsauftrag aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und von ihren Erfahrungen, Ideen und Erkenntnissen als Schulleiterin und Schulleiter berichtet.

Die Referentin und die Referenten sind sich einig: Die Einführung der Jahresarbeitszeit und das Umdenken dahin, dass die Lektionen Bestandteil des Pensums sind und nicht alleine das Pensum definieren – das braucht Zeit.

Gute Erfahrungen werden gemacht, wenn es in den einzelnen Schulen gelingt, die gesetzlichen Vorgaben mit grosser Flexibilität und einer vertrauensvollen Grundhaltung den lokalen Gegebenheiten in den einzelnen Schulen anzupassen.

Sowohl Trudi Müller Blau als auch ihre Kollegen sind überzeugt, dass im persönlichen Gespräch immer passende Lösungen im Rahmen der Möglichkeiten gefunden werden können. Dazu benötigen Schulleitungen sehr viel Zeit und ein grosses Wissen, wie der Berufsauftrag funktioniert. Eine Investition, die sich lohnt – darin sind sich alle einig.

Der neu definierte Berufsauftrag als Planungsinstrument ist aus Sicht der Schulleiterinnen und Schulleiter eine Hilfe und schafft Transparenz in der eigenen Schule um dafür zu sorgen, dass Arbeiten fair auf die Lehrerinnen und Lehrer verteilt werden. Und man ist sich an diesem gewitterhaften Abend auch einig, dass noch lange nicht alle Fragen geklärt sind und Nachbesserungen nötig sind.

Das Fazit des Abends ist klar: Wir Schulleitungen haben es in der Hand! Geben wir uns Zeit für die Umsetzung, begegnen wir unseren Lehrerinnen und Lehrern vertrauensvoll und verlieren uns nicht in Tabellen, Berechnungen und Details, suchen flexible und pragmatische Lösungen für unsere Schulen vor Ort und weisen mit Konsequenz und Ausdauer auf noch bestehende Fehler und Unklarheiten hin um die Idee des Berufsauftrages zu einer guten und sinnvollen Idee für alle Beteiligten zu machen!

Karin Zulliger, Mitglied der Geschäftsleitung des VSLZH und Schulleiterin der Primarschule Uster ZH