Führungswechsel gestalten – mehr als ein Amtsantritt

In einer losen Folge thematisieren wir, wie ein Führungswechsel an Volksschulen gestaltet werden kann: Wenn eine neue Schulleitung startet, ist das mehr als nur ein Stellenantritt. Es ist ein Übergang, der viele Beteiligte betrifft und der gestaltet werden will. Wetzikon setzt dabei konsequent auf Beziehung: vom ersten Kontakt bis zur gemeinsamen Rückschau nach einem Jahr. Was es dazu braucht und welche Erfahrungen dazu gemacht wurden, schildert Thomas Ruppanner, Leiter Bildung, im Interview mit Andrea Hugelshofer.

Herr Ruppaner, was ist euch in Wetzikon bei einem Schulleitungswechsel besonders wichtig?

In einem Wort: Beziehung.

Ein Führungswechsel ist kein rein administrativer Vorgang, es ist ein Beziehungsprozess. Für neue Schulleitungen gilt es, möglichst rasch tragfähige Beziehungen aufzubauen: zu den Lehrpersonen, zum Hausdienst, zu Eltern, zu den Schulleitungskolleginnen und -kollegen sowie zur Schulbehörde. Genau dabei unterstützen wir sie von Anfang an.

Ein bewährtes Element in Wetzikon sind die Kennenlerngespräche mit allen Lehrpersonen in den ersten Wochen. Das ist bei uns Standard und wird sowohl von den Lehrpersonen als auch von den neuen Schulleitungen sehr geschätzt. Es schafft Nähe, Vertrauen und ein erstes gemeinsames Verständnis.

Was geschieht in der Zeit zwischen Stellenzusage und Stellenantritt?

Auch hier steht für uns der Aufbau von Beziehung im Zentrum – ganz nach dem Motto: «Ankommen beginnt vor dem ersten Arbeitstag.» Sobald die Zusage steht, laden wir die neuen Schulleitungen zu allen relevanten Anlässen und Schulfeiern ein. So tauchen sie früh in die Gemeinschaft ein. Ein zentraler Bestandteil der Einführung ist auch das Kennenlernen der Verwaltung. In persönlichen Treffen zeigen unsere Fachstellen, wie sie die Schulleitungen konkret unterstützen können. Die neuen merken schnell: Hier gibt es viele helfende Hände und offene Türen.

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Quereinstieg: Vom Bankwesen in die Schulleitung

Christine Finney ist seit bald zwei Jahren als Co-Schulleiterin in Thalwil tätig. Zuvor war sie 16 Jahre lang als Rechtskonsulentin in zwei Banken, in unterschiedlichen und auch leitenden Funktionen. Danach stellte sie sich die Frage, was sie beruflich noch bewirken möchte. Finney schildert ihren Quereinstieg in die Schulleitung.

«Hund und Jugend»-Training mit Primarschulkindern als privates Engagement, Schulungskonzepte erarbeiten und Mitarbeitende sowie Lernende schulen, ein Modul «Aufgepasst Betrüger» für den Zukunftstag erstellen, lösungsorientierte Gespräche mit anspruchsvollen Kund:innen – das waren Tätigkeiten, welche mir sehr Spass machten. Ansonsten fand ich, es sei Zeit für eine Neuorientierung. Ich wurde auf die Möglichkeit zur Schulleitung aufmerksam gemacht. Ich stellte fest, dass mir viele der dazugehörenden Aufgaben nicht fremd sein dürften, das Umfeld jedoch sinnstiftend wäre, indem ich etwas bewirken könnte. Geld war für mich noch nie der hauptsächliche Motivator für eine Stelle und ich war bereit, auf Lohn zugunsten einer spannenden Stelle zu verzichten.

Den CAS Quereinstieg Schulleitung absolvierte ich zunächst inkognito und neben meiner 100 Prozent Anstellung, um mich in Ruhe und ohne Druck heranzutasten. Die Tage an meiner Praxisschule halfen mir, realistische Erwartungen zu entwickeln. Die Stellensuche gegen Ende des CAS verlief anfangs noch harzig, doch dann konnte ich zwischen mehreren Angeboten wählen.

Von Anfang an war mir klar: Ich möchte in einer Co-Schulleitung und in einer öffentlichen Primarschule arbeiten. Meine Kollegin und ich bringen unterschiedliche Hintergründe mit, ticken aber in zentralen Fragen gleich – etwa in unserer Haltung und bei Personalentscheiden.

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IQ 110 – ein aussergewöhnlich unfaires Spiel

Beim Spiel «IQ 110», einem äusserst unfairen Spiel, können die Teilnehmenden Bildungsungerechtigkeit am eigenen Leib erfahren. Jasmin Kolb und Niels Anderegg, welche das Spiel aus dem englischen übersetzt und auf die Verhältnisse an Schulen im deutschsprachigen Raum angepasst haben, erzählen von ihren Spielerfahrungen,warum es für jede Lehrer:in und Schulleiter:in wichtig wäre, das Spiel zu spielen, umüber Bildungs(un)gerechtigkeit an der eigenen Schule zu sprechen und zu schauen, wo die Schule einen Beitrag zu einer bildungsgerechteren Schule leisten kann.

Jessica und Can

Für eine Stunde bin ich (Jasmin) in die Rolle von Jessica geschlüpft. Ich bin sieben Jahre alt, lebe mit meinen Eltern in der Nähe einer grösseren Stadt direkt am See in einem grossen Haus und besuche die erste Klasse. In der Freizeit mache ich mit meinen Eltern viele Ausflüge und mindestens zweimal im Jahr fliegen wir für zwei Wochen in die Ferien. Wir drei sind ein gutes Team. Nun freue ich mich auf das erste Schuljahr.

Ich (Niels) lebe in der gleichen Ortschaft wie Jessica, jedoch nicht am See. Mit meiner Mutter und meine drei älteren Geschwister wohnen wir in einer 3-Zimmer Wohnung. Ich teile mein Zimmer mit einer Schwester, welche fünf Jahre älter ist als ich. Meine Mutter arbeitet in einem Pflegeheim und kommt am Abend häufig müde nach Hause. Während meine Mutter arbeitet, bin ich meistens bei einer Tagesmutter. Am schönsten ist es, wenn meine Mutter in der Nacht arbeitet. Dann ist sie am Nachmittag wach und hat Zeit, um mit mir zu spielen. Auch ich komme in die erste Klasse. Ach, ja: Mein Name ist Can.

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Einziehung von Handys in Schulen

Weil ein Schüler einer Orientierungsschule (Sekundarstufe 1) im Kanton Freiburg während der Schulzeit in der Garderobe beim Turnunterricht mit seinem Handy Musik gehört hatte, zog die Lehrperson beziehungsweise der Schuldirektor dieses für eine Woche ein. Gegen die Verfügung des Schuldirektors erhob der Schüler – vertreten durch seinen Vater – zunächst Beschwerde bei der kantonalen Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten und anschliessend beim Kantonsgericht Freiburg. Reto Allenspach fasst das Urteil zusammen.

Vor Kantonsgericht, das sein Urteil am 26. April 2024 fällte (Urteil KG FR 601 2023 48 vom 26. April 2024), war einzig strittig und zu prüfen, ob ein Handy eines Schülers über das Ende der Schulzeit hinaus, für die im konkreten Fall verfügte Dauer von einer Woche beziehungsweise bis zu dem im kantonalen Schulreglement (SchR; SGF 411. 0.11) vorgesehenen Maximum von zwei Wochen, eingezogen werden darf. Die Schule und die kantonale Direktion stützten sich bei der Einziehung nämlich auf Art. 66 SchR, wonach bei einem Verstoss gegen das Verbot des Gebrauchs elektronischer Geräte während der Schulzeit diese bis zu zwei Wochen eingezogen werden können.

Das Kantonsgericht führte aus, dass mit der Einziehung des Mobiltelefons der Schüler in seiner Eigentumsgarantie gemäss Art. 26 Abs. 1 BV (Bundesverfassung) eingeschränkt worden sei. Eine Grundrechtseinschränkung ist nur unter den in Art. 36 BV genannten Voraussetzungen zulässig. Entsprechend prüfte das Kantonsgericht diese Voraussetzungen:

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Labcademy: Eine Plattform zur Unterstützung digitalitätsorientierter Schulentwicklungskonzepte

Im Rahmen des Projekts Smarte Schulen (SMASCH) wurden Schulen bei der Entwicklung von digitalitätsorientierten Konzepten von einem Forschungsteam begleitet. SMASCH zeigt , dass Schulen keine standardisierten Lösungen benötigen, sondern Angebote, die sie ihrem konkreten Kontext anpassen können. In diesem Zusammenhang wurde die Plattform Labcademy entwickelt, welche die erarbeiteten Projekte frei zugänglich macht und deren Adaption in die eigene Schule ermöglicht.

Das Projekt Smarte Schulen (SMASCH) hat in den vergangenen drei Jahren 13 Schulen aus Deutschland und Belgien bei der Entwicklung von digitalitätsorientierten, pädagogisch sinnvollen und nachhaltigen Schulentwicklungskonzepten wissenschaftlich begleitet.

Dabei ist die frei zugängliche Plattform SMASCH Labcademy entstanden. Dort finden sich zum einen Materialien und Konzepte, die in der Zusammenarbeit mit diesen Schulen entstanden sind. Es werden Ansätze vorgestellt, wie Schulen das Thema Digitalität kritisch-reflexiv und ganzheitlich angehen beziehungsweise systematisch weiterentwickeln können. Zum anderen werden beispielhaft praxisorientierte Einblicke in die im Rahmen der Schulbegleitung entstandene Forschung gegeben und Anregungen gegeben, wie die Forschungsergebnisse auch im Schulalltag aufgegriffen werden können.

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Erweitertes Lernangebot «FESTLAND» mit Flying teacher vor Ort

Ein Alternative zur Schulinsel

Die Primarschule Schachen Winterthur (Schweiz) möchte mit dem Projekt «Festland» die Inklusion aller Schüler:innen und die professionelle Unterstützung der Lehrpersonen in schwierigen Unterrichtssituationen stärken. Ziel des Projekts ist es, tragfähige Klassenteams zu fördern, eine starke Beziehung zwischen Lehrpersonen und Schüler:innen aufzubauen sowie die Sozial- und Fachkompetenzen der Schüler:innen durch spezielle Zusatzangebote zu entwickeln. Die Grundhaltung der Schulleitung ist dabei, dass alle Kinder in der Stammklasse unterrichtet werden und keine Trennung oder Auslagerung stattfindet.

Ausgangslage

In einem längeren Prozess «auf dem Weg zu einer inklusiven Schulgemeinschaft» mit dem ganzen Schulteam und in enger Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zürich entstanden drei Leitsätze, welche als das «Credo Team Schachen» bezeichnet werden: 1. Alle Kinder bleiben in unserer Schule. 2. Keine Lehrperson wird alleine gelassen. 3. Wir haben die Ressourcen, die wir haben. Um diesen Leitsätzen gerecht zu werden, braucht die Schule ein erweitertes Lernangebot in Situationen, die sowohl für Schüler:innen wie Lehrpersonen herausfordernd sind. Dieses soll so niederschwellig und kurzfristig sein, wie möglich. Gerade in schwierigen Situationen wird eine hohe Professionalität und pädagogisches Geschick benötigt.

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«Nichts ist schlimmer, als wenn du keinen Abschluss hast» 

Seit sechs Jahren arbeitet Sandra Brühlmann bei Surprise als Stadtführerin und bietet soziale Stadtrundgänge an. Ihre Lebensgeschichte, geprägt von schwierigen Voraussetzungen und Umgang mit grossen Herausforderungen, hat Stefanie Michel bei einer ihrer Touren zutiefst beeindruckt, dass sie Sandra für das Organisationskomitee (O.K.) des Symposiums Personalmanagement gewinnen wollte. Was Sandra dazu motiviert hat, beim Symposium Personalmanagement mitzuwirken, wie sie ihre Vergangenheit verarbeitet hat und was sie sich für die Schule der Zukunft wünscht, erzählt sie im Interview. 

Stefanie Michel: Sandra, warum engagierst du dich für das Symposium Personalmanagement? 

Sandra Brühlmann: Ich hatte selbst Probleme in der Schule und weiss aus eigener Erfahrung, wie schlimm es ist, wenn du keinen Berufsabschluss hast. Ohne Abschluss hast du kaum Chancen, ins Berufsleben einzusteigen. Deshalb ist es mir so wichtig, dass auch Menschen mit schlechten Voraussetzungen eine Ausbildung abschliessen können. Beim Symposium Personalmanagement kommen viele Menschen aus der Bildung zusammen. Dies bietet die grosse Chance, auf das Thema Bildungsgerechtigkeit aufmerksam zu machen und Verbesserungen anzustossen. 

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Nachhaltige Schulen im Schulnetz 21

Irene Lampert diskutiert mit Anita Schneider Classen, erfahrene Akteurin in Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), über die Entwicklung nachhaltiger Schulen im Rahmen des Schulnetz 21. Es geht um entscheidende Faktoren, welche die Gestaltung von nachhaltigen Schulen fördern und hindern.

Irene Lampert: Anita, bitte stelle dich kurz vor: Was ist deine aktuelle Rolle als Fachperson BNE im Schulnetz 21?

Anita Schneider Classen: In der Rolle als Fachperson Bildung für nachhaltige Entwicklung  im Zürcher Schulnetz 21 für die Volksschulen begleite ich Netzwerkschulen im Kanton Zürich, die sich für das Nachhaltigkeitsprofil entschieden haben. Zudem bin ich in der Steuergruppe und hüte dort die BNE-Perspektive in der Entwicklung des Netzwerks. Darüber hinaus bestreite ich einen Teil der Weiterbildung für die Kontaktpersonen, mit denen wir in den Schulen arbeiten. Meine Haupttätigkeit ist aber an der PH Schaffhausen als Beauftragte für BNE und Nachhaltigkeit.

Was machen nachhaltige Schulen aus deiner Sicht aus?

Diese Schulen verbindet, dass sie sich an Visionen, Ideen und Kriterien orientieren, die in einem Zusammenhang mit BNE stehen. Sie benötigen eine klare Vorstellung, wohin sie sich entwickeln möchten – eine Vision, die nicht zu weit in der Zukunft liegt, sondern konkrete Ziele für die nähere Zukunft setzt und an deren Umsetzung sie arbeiten. Nachhaltige Schulen zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass sie vernetzt denken und planen, langfristige Prozesse gestalten und nicht nur kurzfristige Aktionen durchführen. Wichtig ist, dass sie sich mit den vorhandenen Ressourcen und den Voraussetzungen im Team kontinuierlich entwickeln, ohne sich dabei auszulaugen.

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Online-Weiterbildung als Lernerlebnis

Online-Weiterbildungen ermöglichen Flexibilität und eine intensive sowie persönliche Verbindung. Als Lehrgangsleiterin an der PH Zürich begleitet Irene Lampert Schulleitende auf ihrem Weg zur beruflichen Exzellenz. Sie sei begeistert, wie digitale Formate den Austausch auf ein neues Niveau heben. In einer global vernetzten Learning Community wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern echte Nähe geschaffen, die Beruf und Familie harmonisch miteinander vereint. Ein Erfahrungsbericht zum Online-Setting aus Sicht der Lehrgangsleiterin.

Als Lehrgangsleiterin der Schulleitungsausbildung DAS Schulleitung Online stehe ich tagtäglich in Kontakt mit engagierten Schulleitenden, die sich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickeln möchten. Im Online-Setting erlebe ich, wie engagierte Schulleitende – ob erfahren oder im Aufbruch – in einer digitalen Learning Community zusammenfinden und gemeinsam wachsen. Ich erinnere mich an den ersten Tag – ein digitaler Kick-off in der ersten Session, der mich gleich spüren liess, dass wir hier mehr schaffen als nur aktuelle Führungstheorien und -konzepte zu vermitteln. Es war der Beginn einer aufregenden Reise, bei der ich miterleben durfte, wie sich ein Netzwerk von Führungskräften bildet, das auch über Ländergrenzen hinweg verbindet.

Flexibilität als Stärke in der Online-Weiterbildung

Durch die digitale Struktur können wir leicht Schulleitungs-Expert:innen und Fachkräfte aus aller Welt einladen. Aktuell steht eine interessierte Schulleitung aus Mexiko in den Startlöchern, die gespannt darauf wartet, an unserem Programm teilzunehmen. So ermöglichen es unsere Online-Module, wertvolle Impulse aus anderen Teilen der Welt einzubinden. Diese internationale Vernetzung bereichert nicht nur den Austausch, sondern eröffnet auch neue Perspektiven auf schulische Führung und Innovation.

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Die Rolle der Schulleitung für ein gesundes und motiviertes Team

Viele Lehrpersonen sind aufgrund der hohen beruflichen Anforderungen zunehmend emotional erschöpft, was negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit, die Unterrichtsqualität und die Leistungsfähigkeit der Schüler:innen hat. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Gesundheitsförderung in Schulen zunehmend an Bedeutung. Aktuelle Forschung fokussiert insbesondere das Führungsverhalten der Schulleitungen und die Zusammenarbeit im Team als zentrale Ressourcen für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit aller schulischen Akteur:innen. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie Schulleitungen mit transformationaler Führung sowohl die individuellen Ressourcen der Lehrpersonen fördern als auch die Zusammenarbeit im Team stärken können. Durch dieses Führungsverhalten schaffen sie ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld, das die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt und die Gesundheitsförderung als festen Bestandteil der Schulentwicklung verankert.

Einleitung

Die Vielzahl an Aufgaben und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Anspruchsgruppen führt bei zahlreichen Lehrpersonen zu einer starken Belastung (Schoch et al., 2023). Ein hoher administrativer Aufwand, wenig Pausen, Unterrichtsstörungen sowie Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben führen zu erheblichem Stress und unzureichender Erholungszeit, was sich negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken kann. Die hohen Anforderungen haben in den letzten Jahren zu einem Anstieg an emotionaler Erschöpfung geführt (Iriarte Redín & Erro-Garcés, 2020; Sandmeier et al., 2017), die als zentrale Komponente des Burnout-Syndroms gilt (Maslach et al., 1997). Die Erschöpfung von Lehrpersonen hat weitreichende Folgen: Sie beeinträchtigt nicht nur die Unterrichtsqualität (Klusmann et al., 2022) und das Klassenklima (Keller-Schneider, 2019), sondern auch die psychosoziale und schulische Entwicklung sowie die Leistungsfähigkeit der Schüler*innen (Granziera et al., 2023; Madigan & Curran, 2021; Madigan & Kim, 2021).

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