Am Netzwerktreffen für Schulleitungen des VSLZH vom 30. Mai 2018 haben sich über 50 Schulleiterinnen und Schulleiter Zeit genommen, gute Ideen, Erfolgsrezepte, Sorgen und ungelöste Fragen zum neu definierten Berufsauftrag auszutauschen.
Trudi Müller Blau, Manuel Schläpfer, Jörg Berger, Thomas Ruppaner und Michael Jud haben den Berufsauftrag aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und von ihren Erfahrungen, Ideen und Erkenntnissen als Schulleiterin und Schulleiter berichtet.
Die Referentin und die Referenten sind sich einig: Die Einführung der Jahresarbeitszeit und das Umdenken dahin, dass die Lektionen Bestandteil des Pensums sind und nicht alleine das Pensum definieren – das braucht Zeit.
Gute Erfahrungen werden gemacht, wenn es in den einzelnen Schulen gelingt, die gesetzlichen Vorgaben mit grosser Flexibilität und einer vertrauensvollen Grundhaltung den lokalen Gegebenheiten in den einzelnen Schulen anzupassen.
Sowohl Trudi Müller Blau als auch ihre Kollegen sind überzeugt, dass im persönlichen Gespräch immer passende Lösungen im Rahmen der Möglichkeiten gefunden werden können. Dazu benötigen Schulleitungen sehr viel Zeit und ein grosses Wissen, wie der Berufsauftrag funktioniert. Eine Investition, die sich lohnt – darin sind sich alle einig.
Der neu definierte Berufsauftrag als Planungsinstrument ist aus Sicht der Schulleiterinnen und Schulleiter eine Hilfe und schafft Transparenz in der eigenen Schule um dafür zu sorgen, dass Arbeiten fair auf die Lehrerinnen und Lehrer verteilt werden. Und man ist sich an diesem gewitterhaften Abend auch einig, dass noch lange nicht alle Fragen geklärt sind und Nachbesserungen nötig sind.
Das Fazit des Abends ist klar: Wir Schulleitungen haben es in der Hand! Geben wir uns Zeit für die Umsetzung, begegnen wir unseren Lehrerinnen und Lehrern vertrauensvoll und verlieren uns nicht in Tabellen, Berechnungen und Details, suchen flexible und pragmatische Lösungen für unsere Schulen vor Ort und weisen mit Konsequenz und Ausdauer auf noch bestehende Fehler und Unklarheiten hin um die Idee des Berufsauftrages zu einer guten und sinnvollen Idee für alle Beteiligten zu machen!
Karin Zulliger, Mitglied der Geschäftsleitung des VSLZH und Schulleiterin der Primarschule Uster ZH
Genau! Vertrauen & Augenmass sind gefragt – aber in Anerkennung der klaren kantonalen Rechtsgrundlagen. Diese geben den Rahmen deutlich vor (z.B. LPG §19.3 «Die Lehrperson erfasst ihren Zeitaufwand.») und erlauben trotzdem, dass die Schulleitungen die Umsetzung vor Ort mit grossem Gestaltungsspielraum machen können. Ich finde auch, dass der nBA noch grossen Nachbesserungsbedarf hat und einige wichtige Themen noch nicht (genügend) geklärt sind (z.B. der Umgang mit Überzeitsaldi). Als SL muss ich mich aber auch an die geltenden Rechtsgrundlagen halten. Die grosse Streuung der Praxis im Kanton Zürich diesbezüglich erachte ich als kontraproduktiv.