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Netzwerkarbeit in und mit Schulen: Erfolgsfaktoren für Bildungserfolge am Beispiel des Netzwerkes «Zaungäste»

Die Anforderungen an Schulen steigen stetig, besonders im Bereich Digitalisierung, Inklusion und gesellschaftlichem Wandel. Eine effektive Strategie, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist die Netzwerkarbeit. Sie fördert den Austausch von Wissen und Ressourcen und unterstützt die Weiterentwicklung von Lehr- und Lernprozessen.

Was ist Netzwerkarbeit in Schulen?

Netzwerkarbeit beschreibt die systematische Zusammenarbeit von Schulen mit externen Partnern wie Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder Universitäten. Auch intern, etwa zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler:innen, wird vernetzt gearbeitet. Das Ziel: Synergien schaffen, um den Lernprozess zu fördern.

Warum ist Netzwerkarbeit wichtig?

  1. Professionelle Entwicklung: Lehrpersonen und Schulleitungen profitieren vom Austausch mit anderen Schulen und Good-Practice-Beispielen. 
  2. Expertise einbinden: Externe Expert:innen bringen frische Perspektiven und Erkenntnisse in den Schulalltag ein.
  3. Ressourcen teilen: Schulen mit begrenzten Mitteln profitieren durch den Austausch von Fachwissen und Materialien, z. B. durch Kooperationen mit Unternehmen.
  4. Schulgemeinschaft stärken: Die Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen, Eltern und Schüler:innen fördert eine positive Atmosphäre.
  5. Schulentwicklung vorantreiben: Netzwerke beschleunigen Schulentwicklungsprozesse, etwa durch den Einsatz digitaler Lernmethoden.

Peer Review als Instrument der Netzwerkarbeit

Ein wichtiger Ansatz ist das Projekt «Zaungäste», bei dem Schulen sich gegenseitig Rückmeldungen anhand von vor Ort gewonnenen Eindrücken geben. Diese Peer Review ist eine soziale Methode der Qualitätssicherung. Dabei erfolgt das Feedback durch Fachleute aus dem eigenen Praxisfeld, was es von Schulaufsichtbesuchen unterscheidet.

Vier Merkmale prägen das Verfahren:

  • Augenhöhe der Beteiligten stärkt Vertrauen und Offenheit.
  • Strukturierter Ablauf sorgt für zielgerichtetes Feedback.
  • Hohe Akzeptanz durch Gleichgestellte.
  • Günstiges Aufwand-Ertrags-Verhältnis: Effiziente Umsetzung bei hohem Nutzen.

Dabei kann die, an einem anderen Ort erlebte funktionierende Praxis ein wirksamer Motor sein für Veränderungen im eigenen Berufsumfeld.

Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützte das Projekt «Zaungäste» in der Startphase und

die Projektgruppe ist offen für die Aufnahme weiterer Schulen.

Erfolgsfaktoren der Netzwerkarbeit

  • Klare Zielsetzung: Die Ziele der Zusammenarbeit müssen von allen Beteiligten getragen werden.
  • Verbindlichkeit und Kommunikation: Regelmässige Absprachen und Treffen fördern Vertrauen.
  • Langfristigkeit: Netzwerke brauchen Zeit, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
  • Ressourcenmanagement: Schulen sollten sicherstellen, dass sie ausreichend Kapazitäten für Netzwerkarbeit haben.
  • Evaluation: Regelmässige Überprüfungen stellen sicher, dass Ziele erreicht und Probleme frühzeitig erkannt werden.

Fazit

Netzwerkarbeit bietet Schulen eine Möglichkeit, Ressourcen effizient zu nutzen, innovative Ansätze zu entwickeln und den Schulalltag zukunftsfähig zu gestalten. Projekte wie «Zaungäste» zeigen, wie Schulen voneinander lernen können, um die Qualität des Unterrichts und der Schulentwicklung nachhaltig zu verbessern.

INFOBOX:

Netzwerkarbeit bietet eine effektive Möglichkeit, diversen Herausforderungen an Schulen zu begegnen. Sie beschreibt die systematische Zusammenarbeit von Schulen mit externen Partnern wie Unternehmen oder Universitäten sowie den Austausch innerhalb der Schulgemeinschaft. Das Ziel ist es, Synergien zu schaffen, um Schule nachhaltig zu verbessern. Ein Beispiel bieten Projekte wie Projekte wie «Zaungäste». Weitere Möglichkeiten sich Fragen zu Schuleffektivität und -qualität zu widmen, bietet der CAS Schulqualität.

Zum Autor

Olaf Köster-Ehling

Olaf Köster-Ehling ist seit dem 1. August 2023 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der PH Zürich. Er war 18 Jahre als Schulleiter tätig und fünf Jahre als Bildungsexperte für eine gemeinnützige Stiftung im pädagogischen Feld unterwegs. Er ist promovierter Erziehungswissenschaftler und hat sich auf pädagogische Schulführung, Leadership und Kommunikation spezialisiert.

Redaktion: Jasmin Kolb
Titelbild: Grafik PHZH

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