Sekundarstufe I, Schule Hausen, 2019

Schule steht Kopf

Eine Woche lang übernahmen die Schüler:innen der Sekundarschule Hedingen die Rollen von Lehrer:in, Hauswart:in, Schulleitung, Heilpädagog:in und Schulsozialarbeiter:in. Dabei entstand ein spannender Perspektivenwechsel – und ein Einblick in die Herausforderungen des Schulalltags.

Einleitung

In der Woche vom 22. bis 26. April fand an der Schule Hedingen die Projektwoche «Schule steht Kopf» statt. Dabei übernahmen die Schüler:innen verschiedene Rollen, um den Schulalltag aus neuen Perspektiven zu erleben. Ziel war es, die Woche spannend zu gestalten, weshalb einige Schüler:innen ein Spezialprogramm am Donnerstagnachmittag organisierten, das alle einschloss. Zur Dokumentation gab es ein Kamerateam und Journalist:innen, was den Schüler:innen viel Verantwortung übertrug, da sie zwei Tage ohne Lehrpersonen verbrachten. Lehrer:innen und Lernende waren gespannt auf die Woche.

Planung und Vorbereitung

Am Dienstag trafen sich die Jugendlichen in den jeweiligen Gruppen mit den gleichen Rollen. Für die gewünschten Rollen durften sie sich einige Wochen zuvor bewerben. In diesen kleinen Gruppen organisierten sie sich, verteilten Aufgaben und entwickelten kreative Unterrichtskonzepte. Manche kümmerten sich darum, ein Fach zu übernehmen und zeigten dabei ein hohes Mass an Verantwortung und Teamarbeit. Andere übernahmen organisatorische Aufgaben, wie zum Beispiel das Spezialprogramm.

Diejenigen, die keine Rolle übernahmen und Schüler:innen blieben, konnten an persönlichen Projekten weiterarbeiten – etwa eine neue Sprache anfangen zu lernen oder etwas Kreatives zu basteln.

Der Rollentausch

Am Mittwoch wurde weiterhin engagiert gearbeitet, und die letzten Vorbereitungen für den Rollentausch wurden abgeschlossen.

Am Donnerstagmorgen startete der Unterricht mit den «Schülerlehrer:innen». Die Schüler:innen hörten aufmerksam zu, obwohl alles ungewohnt war. Die Lehrer:innen gestalteten abwechslungsreiche PowerPoints und setzten verschiedene Methoden ein: Arbeitsblätter, Gruppenarbeiten, Diskussionen und Spiele sorgten für spannende Lektionen. Sehr bemerkenswert war, wie die Lehrer:innen viel Wissen über das behandelte Thema in kurzer Zeit gesammelt hatten.

Am Donnerstagnachmittag stand das Spezialprogramm auf dem Plan: ein gemeinsamer Ausflug in die Bowlinghalle nach Affoltern am Albis. Die Schüler:innen wurden in Gruppen eingeteilt, spielten zusammen und hatten viel Spass. Damit endete der erste Tag des Rollentauschs.

Abschluss der Woche

Der letzte Tag war entspannt, doch alle freuten sich auf die Frühlingsferien. In den Klassen wurde weiterhin konzentriert gearbeitet. Die Schulsozialarbeiterin organisierte zudem eine Spielstunde, bei der die Schüler:innen in Gruppen ein Ei so verpacken mussten, dass es unversehrt blieb, wenn man es aus dem Fenster warf. Mit nur 10 Blättern und Klebeband sollten sie eine Lösung finden, um Teamarbeit und Kommunikation zu fördern.

Am Nachmittag schrieben die Schüler:innen eine Reflexion über die Woche, die sie einer Lehrperson abgaben. Die meisten fanden die Woche schön, wünschten sich aber mehr Unterrichtszeit mit den Lehrer:innen.

Fazit

Insgesamt war die Projektwoche eine bereichernde Erfahrung: Die Schüler:innen konnten ihr Wissen und ihre Kreativität teilen, die Rolle der Erwachsenen besser verstehen und entwickelten ein grösseres Verständnis für die Herausforderungen im Schulalltag.

Empfehlung der Journalistinnen

Auch wir, die Journalistinnen, fanden es äusserst spannend, das Schulleben zu dokumentieren. Wir empfehlen anderen Schulen, ähnliche Projekte umzusetzen. Solche Aktivitäten fördern nicht nur die Kreativität, sondern auch die sozialen Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein der Schüler:innen.

INFOBOX

Der Beitrag "Die Redaktion steht Kopf" wurde von Schülerinnen im Rahmen der Projektwoche «Schule steht Kopf» verfasst. Er gibt ihre Sicht wieder – authentisch, ungefiltert und mit ihrer eigenen Sprache. Genau darin liegt sein Wert: Demokratie lebt nicht nur von Gesetzen und Strukturen, sondern auch von ihrem Inneren – von Vertrauen, Respekt und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Jugendliche Rollen tauschen, Entscheidungen treffen und ihre Erfahrungen öffentlich machen, wird dieses Innere erfahrbar: Demokratie als gelebte Haltung im Alltag.

Zu den Autorinnen

Yasmina ist 13 Jahre alt und besucht die 1. Sekundarstufe an der Schule Hedingen. Sie ist eine vielseitige Schülerin: Geige spielen, Reiten, Lesen und Zeit mit Freundinnen gehören zu ihren Leidenschaften. Sie schrieb diesen Artikel, weil sie gerne Geschichten verfasst und die Projektwoche eine besondere Gelegenheit bot, etwas sehr Aktuelles zu dokumentieren. 

Lea ist 14 Jahre alt und besucht die 2. Sekundarklasse an der Sekundarschule Güpf in Hedingen. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Klavier. Die Rolle der Journalistin wollte sie während der Projektwoche unbedingt übernehmen, weil ihr das Schreiben längerer Texte Spass macht und sie es liebt, in verschiedene Themen einzutauchen.

Redaktion: Jasmin Kolb
Titelbild: Grafik PHZH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert