Schulleitungsalltag einmal anders: Start eines einzigartigen Austauschs zwischen der Schweiz und Kanada

Es gibt verschiedene Gründe, sich als Schulleitung aus der Schweiz mit Berufskolleg:innen aus der kanadischen Provinz Ontario zu vernetzen und den Alltag des Gegenübers im Rahmen von gegenseitigen Besuchen kennenzulernen.  Ein einwöchiges Job-Shadowing-Programm ermöglicht Erfahrungen aus erster Hand. Vor Ort zu erleben, wie aktuelle Bildungs- und Schulführungsthemen angepackt werden, schafft neue Perspektiven für den eigenen Alltag. Vor diesem Hintergrund wurde die Anfrage des Schulleitungsverbandes aus Ontario (Ontario Principals Council) von der PH Zürich gerne angenommen und mit Unterstützung von Movetia ein Zugang zu diesem Austauschprogramm für Schulleitungen aus der Schweiz geschaffen.

Auch wenn die Provinz Ontario von der Landfläche her rund fünfundzwanzig Mal grösser ist als die Schweiz, unterscheiden sich die Zahl der Schüler:innen in den öffentlichen Schulen nur im Verhältnis von eins zu zwei. Auch mit dem föderalen Schulsystem, der Zweisprachigkeit, den Rollen von Schulbehörden (vergleichbar mit Schulbehörden in grossen Schweizer Städten), «Superintendens» (vergleichbar mit der Funktion der Leitungen Bildung im Kanton Zürich) gibt es einige Parallelen, die dafür sorgen, dass für Schweizer Schulführungspersonen der Austausch von hohem Interesse sein kann. Dazu trägt auch das in Ontario breit etablierten Schulführungsmodell bei, das seit vielen Jahren zwischen den Beteiligten für eine gemeinsame Sprache sorgt.

Ontarios langjähriges Engagement für Leadership

Bereits im Jahr 2006 wurde das «Ontario Leadership Framework» eingeführt. Das Spezielle daran ist, dass dieser Kompass für mehrere Führungsebenen entwickelt wurde. Neben Schulleitungen orientieren sich also auch Behörden und die Bildungsverwaltung daran. Entwickelt wurde der Kompass mit folgenden Zielsetzungen:

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Führung und Leadership im Bilderbuch

Wer liest, entdeckt nicht nur Geschichten, sondern sich selbst – ein Glück, das sich entziffern lässt. In einer Zeit, in der Informationen digital rasen, bleibt Lesen der Schlüssel, um unsere komplexe Welt wirklich zu durchdringen und zu verstehen.

Bilderbücher leisten allgemein einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen. Das literarische Bilderbuch im Besonderen lädt ein, herausfordernde Geschichten zu verstehen und sich mit den Figuren und ihren Erfahrungen auseinanderzusetzen. Der Artikel von Dr. Inge Rychener «Führung und Leadership im Bilderbuch» in der aktuellen Ausgabe von #schuleverantworten zeigt, wie literarische Bilderbücher nicht nur zur emotionalen und sozialen Entwicklung beitragen, sondern auch gezielt zur Auseinandersetzung mit Führung und Leadership genutzt werden können.  Sie regen dazu an, Führungsfragen spielerisch, reflektiert und literarisch zu durchdenken und bieten somit einen innovativen Zugang zur Entwicklung von Führungskompetenzen. Im Folgenden werden interessante Aspekte aufgezeigt sowie exemplarisch ein Buch vorgestellt, die sich mit Führung und Leadership befasst.  

Das Literarische Bilderbuch – mehr als eine Kindergeschichte

Neben trivialen Bilderbüchern gibt es auch in diesem Genre Bilderbücher, die als ‘Literatur’ gelten. Literarische Bilderbücher – also keine reinen Kindergeschichten mit klarer Moral, sondern Texte, die Mehrdeutigkeit, Spannung und Reflexion zulassen – werden als Lernräume unter anderem auch für Führung und Leadership präsentiert.
Sie:

  • eröffnen neue Perspektiven – emotional, gesellschaftlich, politisch.
  •  werfen Fragen auf, ohne fertige Antworten zu liefern.
  • fordern dazu auf, selbständig zu denken und verschiedene Deutungen zuzulassen.
  • fördern Empathie, Perspektivenwechsel und Reflexionsfähigkeit.
  • zeigen Handlungsoptionen auf, ohne diese zu bewerten.

Die abstrakten Begriffe Führung und Leadership werden in manchen Literarischen Bilderbüchern aufgeschlossen, indem sie exemplarisch diese Aspekte als Leitthema aufgreifen. Beispielhaft wird hier die Analyse des Bilderbuchs Mir nach! von Brun-Cosme, Nadine & Tallec, Olivier (2012) von Dr. Inge Rychener abgebildet.

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