Warum wir in der digitalen Gesellschaft die «Gemeinsame Schule» brauchen

Die Diversität gehört neben der Digitalisierung zu den wichtigsten Themen von Schule. Niels Anderegg versteht unter Diversität nicht «nur» sonderpädagogische Fragen, sondern auch Fragen der Gesellschaft und des Zusammenlebens.

Wir leben in einer globalen Gesellschaft, in der die einzelne Person mit ihren Wünschen und Bedürfnissen wichtig ist. Der deutsche Soziologe Andreas Reckwitz spricht von der Gesellschaft der Singularitäten. Der Widerspruch zwischen «Ich bin wichtig» und der «Welt als Dorf» gilt es heute und noch sehr viel stärker in Zukunft zu gestalten. Dass die Schule der Ort ist, wo dies gelernt und gelebt werden kann, gehört nicht zu den sonst so beliebten Abschiebungen von gesellschaftlichen Problemen an die Schule. Sehr viel mehr ist es einer der Grundaufträge von Schule.

Die Bedeutung der Schule nach Gert Biesta und Hartmut von Hentig

Der Pädagoge Gert Biesta definiert für die Schule einen dreifachen Auftrag. Neben der Qualifizierung hat die Schule nach Biesta den Auftrag der Subjektwerdung und der Sozialisation. Unsere Gesellschaft braucht starke Persönlichkeiten, die miteinander kooperieren und die anstehenden Probleme gemeinsam lösen. Die Schule ist der Ort, wo dies gelernt, geübt und gelebt wird. Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, Erfahrungen in der Gemeinschaft zu machen und gleichzeitig sich selbst zu akzeptieren und sich einzubringen.

Der Pädagoge Hartmut von Hentig hat jeweils von der Schule als Polis gesprochen. Wenn man die Schule als Polis beobachten möchte, dann geht man heute wahrscheinlich am besten in den Kindergarten. Hier trifft man auf eine höchst diverse Kindergruppe, die gemeinsam spielt, lebt und lernt. Häufig machen die Kinder Unterschiedliches, gehen ihren Ideen und Neigungen nach. Sie wenden das an, was sie bereits können und bestaunen diejenigen, die anderes können, um es dann auszuprobieren. Die Kinder gehen ihren individuellen Weg und agieren doch als Gemeinschaft: Subjektwerdung und Sozialisation.

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5 Fragen an Susanne Gasser, Co-Schulleiterin an der Sek. Niederweningen

In der Rubrik «5 Fragen an…» interviewt Schulleiterin Trudi Müller Blau die Schulleiterin Susanne Gasser zu ihrer Tätigkeit und gibt so den Staffetten-Stab weiter:

Wie lange bist du schon als Schulleiterin tätig und wie bist du zu deiner aktuellen Stelle gekommen?

Vor zwei Jahren habe ich in der Schulleitung auf der Sekundarstufe Niederweningen angefangen. Davor habe ich an derselben Schule 10 Jahre lang als Klassenlehrerin unterrichtet. Als ich Mutter von zwei kleinen Kindern geworden bin, wollte ich nicht mehr 100 Prozent arbeiten und musste daher meine Tätigkeit als Klassenlehrerin aufgeben. Die Möglichkeit, 50 Prozent in einer Co-Schulleitung mit dem bisherigen Schulleiter Hanspeter Ogi einzusteigen, hat mich sehr angesprochen und war rückblickend ein grosser Glücksfall.

Du arbeitest mit einem erfahrenen Schulleiterkollegen zusammen. Was möchtest du von ihm lernen? 5 Fragen an Susanne Gasser, Co-Schulleiterin an der Sek. Niederweningen weiterlesen