Die Erfahrungen, die man mit dem Einstieg als Schulleiter:in macht, vergisst man wohl nie. Martina Arpagaus, hat den Schritt zur Schulleiterin gewagt und leitet seit dem Sommer 2021 eine Zürcher Primarschule. Sie teilt mit uns ihre Gedanken und Gefühle, die sie in der Anfangszeit als Schulleiterin erlebt hat und aktuell prägen.
Ich bin unterwegs. Richtung Gipfel. Der Weg steil, das Gelände felsig. Plötzlich merke ich, dass ich barfuss unterwegs bin. Ohne jedes Schuhwerk. Zu gefährlich für den Aufstieg, aber für den Abstieg ist es zu spät; es würde dunkel. Ratlosigkeit und Panik machen sich breit. Der Puls rast, ich schwitze, die Schläfen pochen, als ich aus dem Traum erwache. Ich analysiere blitzschnell und zugegebenermassen absolut küchenpsychologisch: Mein Unterbewusstsein hält mich für zu wenig gut vorbereitet auf meinen Wechsel in die Schulleitung.
Tagsüber kontrolliere ich meine Gedanken und Befürchtungen und spreche, wie es sich gehört, nicht von Angst, sondern von «Respekt» vor dem neuen Job. Tatsächlich freue ich mich sehr, bald auf eine andere Art Verantwortung für meine Schule zu übernehmen und vom Schulzimmer ins Schulleitungsbüro zu wechseln. Ich freue mich, in komplizierten Schülerfällen zusammen mit allen Beteiligten gute Lösungen zu finden. Ich freue mich, in das unbekannte Universum der Finanzen einzutauchen und die Ressourcen sinnvoll zu verwalten. Und ich freue mich, Personal umsichtig zu führen und strategische Entscheide zum Wohl der Kinder zu fällen.
Zu zweit ist es leichter