Im Rahmen des Projekts Smarte Schulen (SMASCH) wurden Schulen bei der Entwicklung von digitalitätsorientierten Konzepten von einem Forschungsteam begleitet. SMASCH zeigt , dass Schulen keine standardisierten Lösungen benötigen, sondern Angebote, die sie ihrem konkreten Kontext anpassen können. In diesem Zusammenhang wurde die Plattform Labcademy entwickelt, welche die erarbeiteten Projekte frei zugänglich macht und deren Adaption in die eigene Schule ermöglicht.
Das Projekt Smarte Schulen (SMASCH) hat in den vergangenen drei Jahren 13 Schulen aus Deutschland und Belgien bei der Entwicklung von digitalitätsorientierten, pädagogisch sinnvollen und nachhaltigen Schulentwicklungskonzepten wissenschaftlich begleitet.
Dabei ist die frei zugängliche Plattform SMASCH Labcademy entstanden. Dort finden sich zum einen Materialien und Konzepte, die in der Zusammenarbeit mit diesen Schulen entstanden sind. Es werden Ansätze vorgestellt, wie Schulen das Thema Digitalität kritisch-reflexiv und ganzheitlich angehen beziehungsweise systematisch weiterentwickeln können. Zum anderen werden beispielhaft praxisorientierte Einblicke in die im Rahmen der Schulbegleitung entstandene Forschung gegeben und Anregungen gegeben, wie die Forschungsergebnisse auch im Schulalltag aufgegriffen werden können.
Insgesamt neun Projekte sind so entstanden: Da ist das Projekt «Alle an Bord», das praxiserprobte Ideen und Methoden aufzeigt, wie eine Schule einen Veränderungsprozess gestalten und partizipativ umsetzen kann. Oder das Projekt «Digital zur Lernenden Schule», das mit Hilfe eines Handys einen digitalen Zugang zu theoretischen Konzepten und Methoden im Kontext der Lernenden Schule ermöglicht, aber auch Hilfestellung bei der Gestaltung von Schul- und Unterrichtsentwicklung im Kontext der Digitalität bietet.
Alle neun Projekte wurden auf der Plattform Labcademy so aufbereitet, dass man zum einen erfährt, wie das Projekt in der Praxis umgesetzt wurde und was der theoretische Hintergrund ist, zum anderen aber auch direkt selbst damit starten kann.

Das Projekt SMASCH wurde 2021 von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (HSU) im Rahmen des Zentrums für Digitalisierungs- und Technikforschung der Universitäten der Bundeswehr initiiert und in Kooperation mit der KU Leuven in Belgien umgesetzt. Ziel war es, mit Schulen aus Hamburg und der Region Flanders an nachhaltigen und pädagogisch sinnvollen Digitalisierungskonzepten zu arbeiten und diese forschungsbegleitet zu erproben. Der Fokus lag dabei auf dem individuellen und gesamtorganisatorischen Kontext der einzelnen Schulen.
Entsprechend wurden Schulen darin unterstützt, sich selbstreflexiv, bedarfsorientiert und gestaltend mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Durch die Kombination von professioneller Begleitung und gezielter Intervention arbeiteten die Schulen gemeinsam mit einem interdisziplinären Team daran, mittel- und langfristig einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Digitalisierung in ihrem individuellen Schulkontext zu etablieren.
Das Projekt hat gezeigt, dass Schulen keine «Best Practices» benötigen, sondern Begleitung und Angebote, die an ihren Kontext angepasst werden können. In diesem Sinne sind die Labcademy-Kurse nicht als «Schablonen» zu verstehen, die 1:1 übernommen werden können, sondern als Anregung, das Projekt auf den eigenen Kontext zu übertragen.
Es hat sich auch gezeigt, dass eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit Schulentwicklung in der Digitalität häufig erfordert, dass Prozesse zunächst bewusst verlangsamt werden. Nur so können partizipative Settings gestaltet und Veränderungen nachhaltig in der Schulorganisation verankert werden.
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Zum Autor

Mathias Decuypere ist Professor für Schulentwicklung unter besonderer Berücksichtigung von Governance-Fragen. Er ist Co-Leiter vom SMASCH-Projekt, und beforscht Schulentwicklung im Zeitalter der Digitalität.
Zu den Autorinnen

Nicole Wespi ist Dozentin an der PH Zürich im Zentrum Medienbildung und Informatik. Sie ist unter anderem Co-Autorin eines Lehrmittels für Medien und Information auf der Primarstufe und Co-Leiterin des CAS Digital Leadership in Education.

Nina Brandau arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Dort ist sie für das operative Management des SMASCH-Projekts verantwortlich und beschäftigt sich in ihrer Forschung insbesondere mit kritisch-reflexiven und partizipativen Ansätzen in der Gestaltung von Bildungstechnologien.
Redaktion: Melina Maerten
Beitragsbilder: zVg