Evaluation Schulqualität

Externe Schulevaluation als Element des schulischen Qualitätsmanagements

Seit bald 20 Jahren gibt die Fachstelle für Schulbeurteilung (FSB) den Schulen im Kanton Zürich periodisch eine umfassende Rückmeldung zu relevanten Bereichen der Schul- und Unterrichtsqualität. Mit aktuellen Inhalten und zielgerichtetem Verfahren bildet die externe Schulevaluation ein zentrales Element des schulischen Qualitätsmanagements.

Die externe Schulevaluation erfüllt verschiedene, einander ergänzende Funktionen: Sie vermittelt datenbasiertes Wissen über die einzelne Schule und unterstützt damit die lokale Schulentwicklung. Konkret und praxisnah erhält die Schule Hinweise, wo sie in ihrer Entwicklung steht und in welche Richtung sie sich orientieren kann. Transparente Qualitätsansprüche und Beurteilungskriterien fördern das Verständnis von Schul- und Unterrichtsqualität und stossen den Dialog darüber an. Die professionelle und fachlich unabhängige Aussensicht dient zudem der Rechenschaftslegung in der Gemeinde und im Kanton.

Transparente Qualitätsansprüche

Der externen Evaluation liegen anerkannte und bewährte Merkmale von Schul- und Unterrichtsqualität zugrunde. Die Qualitätsansprüche werden im Qualitätsrahmen FSB detailliert und praxisorientiert beschrieben. Mit dem Bereich «Digitalisierung im Unterricht» hat der Bildungsrat einen zusätzlichen Schwerpunkt mit hoher Aktualität gesetzt.

Die Anwendung derselben Standards bei allen Schulen fördert kantonsweit die Chancengerechtigkeit. Die Qualitätsansprüche stellen Transparenz her, ermöglichen die Vergleichbarkeit und regen die Qualitätsdiskussion an.

Verknüpfung mit Qualitätsmanagement der Schule

Die FSB liefert den Schulen Informationen, welche deren eigenen Erkenntnisse aus internen Evaluationen und der täglichen Arbeit vervollständigen. Die Aussensicht der FSB ermöglicht es der Schule, ihr Selbstbild zu überprüfen und zu ergänzen. Die externe Evaluation lässt sich bei entsprechender Planung ertragreich mit dem Qualitätsmanagement der Schule verknüpfen. Mit der Wahl eines Fokusthemas oder der Formulierung schuleigener Fragen für die schriftliche Befragung setzt die Schule eigene inhaltliche Schwerpunkte.

Auswertungen von Fragebogendaten auf Schul- und Klassenebene und Ergebnisse der Unterrichtsbeobachtung können für die Schul- und Unterrichtsentwicklung beigezogen werden. Die externe Schulevaluation fügt sich damit passend in das Qualitätsmanagement der einzelnen Schule ein.

Rechenschaftslegung gegenüber Gemeinde und Kanton

Auf kommunaler wie kantonaler Ebene erhalten Schulen grosse Aufmerksamkeit. Die externe Evaluation ermöglicht es den Schulen, auf der Basis eines unabhängigen Fachberichts ihre Entwicklung aufzuzeigen und ihr Handeln zu legitimieren. Die Evaluationsergebnisse dienen somit auch der Rechenschaftslegung gegenüber Gemeinde, Kanton und interessierter Öffentlichkeit. Der jüngst veröffentliche Jahresbericht der FSB verdeutlicht die Qualität an Zürcher Schulen und liefert den Verantwortlichen auf kommunaler und kantonaler Ebene wertvolles Steuerungswissen. Als Schwerpunkt nimmt er den erwähnten Qualitätsbereich «Digitalisierung im Unterricht» in den Fokus.

INFOBOX

Professionalisierung der Qualitätsarbeit

Das Evaluationsteam besteht aus Fachleuten, die über langjährige Praxis als Lehrpersonen, als Schulleitungen und in weiteren Funktionen im Schulfeld verfügen. Sie werden sorgfältig auf ihre Aufgabe als Evaluator:innen vorbereitet, seit 2020 unter anderem im gemeinsam mit der PHZH konzipierten und durchgeführten CAS Schulqualität. Damit gewährleisten sie eine fachlich fundierte, praxisnahe Beurteilung jeder einzelnen Schule.

Die FSB stellt auch seitens der Schulen eine zunehmende Professionalisierung der Qualitätsarbeit fest. Dies liegt an der langjährigen Etablierung des schulischen Qualitätsmanagements. Zudem zahlt sich aus, dass zahlreiche Führungsverantwortliche im Rahmen der Schulleitungsausbildung oder des erwähnten CAS Schulqualität die Gelegenheit nutzen, sich in Fragen des schulischen Qualitätsmanagements weiterzubilden.

Zum Autor

Andreas Brunner, Leiter FSB

Andreas Brunner ist seit 2015 Leiter der Fachstelle für Schulbeurteilung des Kantons Zürich. Der Erziehungswissenschafter und Psychologe ist Coach und Organisationsberater bso. Seit über 20 Jahren befasst er sich mit Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie mit Evaluation und Qualitätsmanagement auf allen Bildungsstufen. Er ist Mitglied der Lehrgangsleitung des CAS Schulqualität.

Redaktion: Melina Maerten
Beitragsbild: Jahresbericht der FSB, Fotograf Reto Schlatter

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