Future Skills Plus

Future Skills – eine Führungsaufgabe im Zyklus 1

Die Diskussion um Future Skills ist längst nicht mehr nur ein Trendbegriff. Schulen stehen vor der Aufgabe, Kinder schon ab dem frühen Schulalter auf eine sich rasant verändernde Welt vorzubereiten. Dabei geht es nicht nur um digitale Kompetenzen, sondern ebenso um Selbstregulation, Kreativität, Zusammenarbeit und kritisches Denken. Catherine Lieger erklärt, wie man Future Skills fördern kann.

Schulführung als Ermöglicherin von Zukunftskompetenzen

Future Skills können nicht isoliert von einzelnen Lehrpersonen umgesetzt werden. Sie brauchen eine Schule, die diese Kompetenzen als Teil ihrer Entwicklungsstrategie versteht. Schulleitungen stehen dabei im Zentrum:

  • Sie schaffen die Rahmenbedingungen, damit Lehrpersonen und Betreuungspersonen im Unterricht wie auch im ausserschulischen Setting neue Ansätze erproben können.
  • Sie fördern eine Kultur der Zusammenarbeit, in der Future Skills nicht nur bei den Kindern, sondern auch im Team gelebt werden.
  • Sie steuern die Integration digitaler Medien, ohne dabei die sozialen und emotionalen Dimensionen aus dem Blick zu verlieren.

Vom individuellen Kurs zur schulweiten Wirkung

Lehrpersonen, Schulleitungen und Betreuungspersonen. Damit die Wirkung nachhaltig ist, braucht es die Zusammenarbeit der drei Rollen Lehrpersonen, Schulleitungen und Betreuungspersonen. Führungspersonen können den Transfer in den Schulalltag aktiv begleiten, etwa durch:

  • Strategische Verankerung: Future Skills als Entwicklungsziel im Schulprogramm.
  • Unterstützende Strukturen: Zeitgefässe für Austausch, gemeinsame Reflexion und kollegiale Hospitation – sowohl im Unterricht als auch in der Tagesschule.
  • Coaching und Feedback: gezielte Förderung von Mitarbeitenden, die neue Methoden ausprobieren.

So wird aus individueller Weiterbildung ein kollektiver Lernprozess der ganzen Schule, über Unterricht und Betreuung hinaus.

Chancen und Herausforderungen für die Schulführung

Future Skills sind eng mit Haltungen und Werten verbunden. Für die Schulführung bedeutet das, nicht nur operative Fragen zu lösen, sondern eine pädagogische Vision zu entwickeln und vorzuleben.

  • Chancen: Schulen können sich als lernende Organisationen positionieren, die Kinder wie Erwachsene auf die Zukunft vorbereiten.
  • Herausforderungen: Der Balanceakt zwischen Innovation und Alltag, zwischen digitaler Ausstattung und pädagogischem Mehrwert, zwischen individueller Freiheit und gemeinsamer Ausrichtung.

Führung ist Zukunftsgestaltung

Future Skills macht sichtbar, dass Zukunftskompetenzen nicht nur eine Sache der Kinder sind. Sie sind auch eine Führungsaufgabe und Gemeinschaftsaufgabe. Schulleitungen, Lehrpersonen und Betreuungspersonen, die diesen Weg gemeinsam gehen, ermöglichen nicht nur innovative Lernsettings, sondern stärken die Handlungsfähigkeit der ganzen Schule im 21. Jahrhundert.

INFOBOX

Mit dem CAS Future Skills Plus bietet die PH Zürich ein Weiterbildungsangebot für den Zyklus 1 an, welches die im Beitrag erwähnten Themen Selbstregulation, Kreativität, Zusammenarbeit und kritisches Denken systematisch aufnimmt.

Teilnehmen können nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Schulleitungen sowie Betreuungspersonen und Fachpersonen. Damit richtet sich das Programm bewusst an das gesamte pädagogische Umfeld der Kinder und eröffnet die Chance, Future Skills in einer gemeinsamen Verantwortung zu fördern.

Zur Autorin

Catherine Lieger

Catherine Lieger, Dr. phil., ist Dozentin und Beraterin im Zentrum Schule und Entwicklung  an der PH Zürich. Zudem ist sie in verschiedenen Entwicklungs- und Forschungsprojekten tätig.

Redaktion: Melina Maerten
Beitragsbild: Von Sabrina Gautschi

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