Gestern zu dicht, morgen zu breit?

Wer weiss. Die Bibliothek sagt dem Dichtestress auf jeden Fall den Kampf an. Mit verschiedenen Massnahmen sorgen wir für mehr Freiraum. Angesichts der luxuriösen Platzverhältnisse fühlt sich der eine oder die andere vielleicht schon fast wieder zu einsam.

Eigentlich wars ja auch kuschelig. Und doch erhielten wir von unseren Nutzenden auf verschiedenen Wegen wiederholt den Hinweis, es werde in der Bibliothek bisweilen etwas eng. Dass einigen das Gedränge zu dicht ist, um konzentriert zu arbeiten, ist wenig verwunderlich. Schliesslich haben uns im laufenden Jahr bereits über 150 000 Besucher mit ihrer Anwesenheit beehrt – die Tendenz gegenüber dem Vorjahr ist steigend. Schauen Sie sich in diesem Zusammenhang gerne einmal die Benutzerbefragung 2018/2019 an.

Es zeigt sich: Über ein Drittel der Studierenden nutzt die Bibliothek ausschliesslich vor Ort. Fast gleich viele geben an, sich mindestens einmal pro Woche an einen der Einzelarbeitsplätze zu setzen. Auch die Gruppenarbeitsplätze sind begehrt. Wir sind Lernort, sozialer Treffpunkt, Inspirationsquelle. Nicht verwunderlich, dass zu Stosszeiten manchmal alle der über hundert Arbeitsplätze besetzt sind – und somit auch das Bedürfnis nach mehr Platz wächst. Trotz der gegenwärtig hohen Zufriedenheit von 79% unter den Befragten mit der Bibliothek als Lern- und Arbeitsort äusserte über ein Drittel den Wunsch nach mehr Raum.

Gerade in Prüfungsmonaten lassen sich traditionell besonders viele vom geheimnisvollen Duft der Bücher zu geistigen Höchstleistungen antreiben. 14% der Befragten wollen zwischendurch aber auch wieder abtauchen und ausruhen, ohne dafür nach Hause gehen zu müssen. Dafür brauchts bequeme Sitzgelegenheiten.

So oder so: Arbeits- und Ruheplätze bleiben ein Hot-Topic.

Das zeigt sich auch auf unserer digitalen Ideenwand, die seit Mitte 2018 in Betrieb ist. Ein Klick lohnt sich.

In den Augen unserer Benutzenden wäre scheinbar (fast) das ganze Interieur durch Arbeitsplätze austauschbar: Weg mit den Beanbags, weg mit den Computern, hiess es da. Oder wie wärs mit zusätzlichen Stehtischen? Auch auf einer unserer Feedback-Postkarten steht lapidar:

«Es sollte mehr Arbeitsplätze geben»

Anonymus via Feedback-Postkarte

Nur ein Nutzer oder eine Nutzerin (wir wissen es nicht, da anonym) wollte kurzerhand den ganzen Arbeitsbereich zu einem Spa umbauen:

«Ja! Die Einzelarbeitsplätze aufheben und einen Spa-Bereich einrichten! Finde ich angemessen»

Anonymus via digitale Ideenwand

Doch auch ohne Wellness-Oase scheinen sich die meisten Benutzenden bei uns wohlzufühlen.

«Begeistert, beglückt, zufrieden, ermutigt»

Anonymus via Feedback-Postkarte

Wenn das nicht ein schönes Fazit ist! (wir nehmen an, es geht um die Gesamtsituation)

Und doch: Wir haben Sie gehört. Und sind stets bemüht, Ihnen noch mehr Sitzgelegenheiten zu verschaffen. Hier die Top-Vier unserer diesjährigen Massnahmen.

  • Platz 1 Weniger Cyber, mehr Space: Nach dem Motto «Tischplatte statt Festplatte» haben wir vor Kurzem ausgemistet. Damit sind – wie von Ihnen via digitale Ideenwand gewünscht – die PC-Arbeitsplätze Einzelarbeitsplätzen gewichen.
  • Platz 2 Rööhr! Zwischen 9. Dezember 2019 und 29. Januar 2020 beobachten wir erneut eine kafkaeske Verwandlung: PH-Studierende werden zu PlatzHirschen und beanspruchen ein bestimmtes Kontingent an Arbeitsplätzen auf den Stockwerken F und H für sich. Nebenbuhler werden ihnen den Brunftplatz aufgrund einer klaren Beschilderung wohl kaum mehr streitig machen.
  • Platz 3 Einmal abtauchen: Seit Mitte Jahr gibt’s in der Bibliothek eine Oase der Ruhe. Der gemütliche Raum mit zwei Liegen befindet sich auf Stockwerk G. Ohrenstöpsel rein und schon ist über allen Gipfeln Ruh und die Vögelein schweigen im Walde (wie schon der olle Goethe wusste).
  • Platz 4 – Im flackernden Kerzenlicht: Stilvoll geht’s neuerdings auf Stockwerk H zu. Dort stehen der feinen Dame und dem Mann von Welt seit Mitte Jahr Ohrensessel zur Verfügung. Fehlen nur noch ein gutes Buch, Wein und Kerzenschein.

Virtueller Infoscreen

Virtueller Infoscreen: klingt nach Science Fiction, ist aber äusserst praktisch.

Was ein «Virtueller Infoscreen» ist, und was Ihnen diese neue Anwendung der Bibliothek PHZH für Vorteile bringt, erläutert Marius Stricker, Projektverantwortlicher, in einem kurzen Interview.

Was steckt hinter der Idee des «Virtuellen Infoscreens»?

Marius Stricker: Die Bibliothek ist ein komplexer Kosmos. Eine der Hauptaufgaben besteht darin, die Benutzenden mit aktueller Literatur zu versorgen. Damit die Benutzenden rasch und unkompliziert auf die für sie relevante Literatur zugreifen können, benötigen sie Wissen rund um die Benutzung der Bibliothek. Es kann zum Beispiel die Frage auftauchen: wo oder wie finde ich elektronische Zeitschriften? Und hier setzt der «Virtuelle Infoscreen» an. Er bündelt alle benutzungsrelevanten Informationen. Das Ziel ist es, dass die Benutzenden ihre Fragen zur Bibliothek eigenständig und unabhängig vom Bibliothekspersonal, das vielleicht gerade beschäftigt ist, beantworten können. Um eine intuitive Bedienung zu ermöglichen, lässt sich der «Virtuelle Infoscreen» auf jedem Internetbrowser abrufen. In der Bibliothek ist er mittlerweile auf allen Recherchestationen als Hauptseite aufgeschaltet.

Was kann der «Virtuelle Infoscreen», welche Features bietet er?

M. S.: Wie bereits angetönt, bietet der «Virtuelle Infoscreen» gebündeltes Wissen über die Bibliotheksbenutzung. Dieses Wissen – oder diese Informationen – sind thematisch gruppiert. Jedes Thema hat ein eigenes Piktogramm (Icon), insgesamt sind es 16. Auf privaten Endgeräten mit Touchbildschirm, lassen sich die Icons einfach per Fingerberührung anklicken.

Virtueller Infoscreen
Virtueller Infoscreen: 16 Themenbereiche

Welche Vorteile habe ich als Benutzer der Bibliothek davon?

M. S.: Unsere Bibliothek erstreckt sich über drei Stockwerke hinweg. Unser Benutzungsteam ist in der Regel am Eingang der Bibliothek präsent. Angenommen, es stellt sich mir eine wichtige Frage zur Benutzung und ich befinde mich auf dem dritten Stockwerk: Anstatt nun hinunter zum Eingang der Bibliothek zu gehen, habe ich die Möglichkeit, im «Virtuellen Infoscreen» eine Antwort darauf zu erhalten. Und wenn sich die Frage dennoch nicht klären lässt, verweist der Infoscreen auf unser neustes Angebot: «Call a Librarian». Ich kann also direkt mit dem Bibliothekspersonal telefonieren.

Warum sollte ich den «Virtuellen Infoscreen» unbedingt einmal ausprobieren?

M. S.: Bevor der «Virtuelle Infoscreen» entwickelt wurde, konnten sich die Benutzenden auf unserer Bibliothekswebseite über Benutzungsthemen informieren. Teilweise waren dafür sieben bis acht Mausklicks erforderlich. Nun sind alle diese Themen gebündelt. Dazu werden sie mit ansprechenden Icons präsentiert. Nur schon wegen diesen Icons lohnt sich ein Blick auf den «Virtuellen Infoscreen». Zudem kann man beispielsweise sein Wissen testen, wie fit man bezüglich der Bibliotheksbenutzung ist. Willkommen in der Zukunft!

Virtueller Infoscreen

biblioPHil – informiert & inspiriert

bibliophil - Definition Duden
Online-Wörterbuch der deutschen Sprache, s.v. bibliophil (Zugriff: 3.4.2017).

biblioPHil – Blog der Bibliothek PHZH

Klar lieben wir Bücher und manche von uns sammeln sie auch. Die Aufgabe einer wissenschaftlichen Bibliothek des 21. Jahrhunderts beschränkt sich jedoch längst nicht mehr auf das blosse Bereitstellen physischer Medien. Die Bibliothek ist Lern-, Arbeits- und Begegnungsort. Zudem stellen digitale Dienstleistungen mittlerweile ein wichtiger Bestandteil im Angebotsportfolio von Bibliotheken dar. Dazu zählt neu auch biblioPHil, der Blog der Bibliothek PHZH.

Bild Bibliothek PHZH Badoux
Die Bibliothek ist Lern-, Arbeits- und Begegnungsort.

biblioPHil – informiert & inspiriert

Das Ziel von biblioPHil ist es, die Benutzenden der Bibliothek PHZH beim Navigieren durch das reichhaltige physische und digitale Medienangebot zu unterstützen. Mehrwerte bestehender Dienstleistungen werden aufgezeigt und mit Anwendungsbeispielen angereichert. Ergänzend zur Webseite der Bibliothek PHZH ist der Blog ein nützliches Werkzeug für die Informationsbeschaffung in Studium und Beruf.

Die Blogbeiträge erscheinen in regelmässigen Abständen und werden thematisch gebündelt. Auf diese Weise entsteht eine wertvolle Wissensbasis, auf die Sie immer wieder zurückgreifen können.

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