Open Access

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Open Access Logo: PLoS CC BY-SA 3.0

Wissenschaftliche Literatur frei und offen zugänglich? Ja, das gibt es!

Wird über Open Access gesprochen, stehen meist Forschende, Verlage, neue Finanzierungsmodelle oder veränderte Publikationsprozesse im Vordergrund. Dieser Beitrag beleuchtet das Thema von der «anderen» Seite. Im Fokus stehen Sie, als Nutzerin und Nutzer wissenschaftlicher Publikationen.
Hier erfahren Sie welche Mehrwerte Open Access bietet und wie Sie schnell und einfach zu offen zugänglichen Inhalten gelangen.

Was bedeutet Open Access?

Open Access verfolgt grundsätzlich das Ziel, wissenschaftliche Literatur kostenlos und möglichst frei von technischen und rechtlichen Hürden einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet konkret, dass Volltexte von Zeitschriftenartikeln, Monographien, Sammelbänden etc. für alle Menschen frei zugänglich und nutzbar sind (siehe dazu auch die «Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen»).

Open-Access-Publikationen werden i.d.R. über eine Open-Access-Zeitschrift und/oder über ein Open-Access-Repositorium (Dokumentenserver) zur Verfügung gestellt. Verstärkt gewinnt das Thema Open Access auch bei Monographien an Bedeutung. Voraussetzung für sämtliche Distributionsformen ist das Vorliegen einer elektronischen Version eines Werkes.

Welche Mehrwerte bietet Open Access?

Für Sie als Nutzerin oder Nutzer wissenschaftlicher Literatur hat Open Access auf den ersten Blick nur geringfügige Auswirkungen. Vieles spielt sich im Hintergrund ab, beispielsweise in Form veränderter Publikationsprozesse und Finanzierungsmodelle.

Neben dem kostenlosen Zugang bietet Open Access auf den zweiten Blick jedoch weitere Mehrwerte:

  • Schnell und aktuell: Open-Access-Publikationen sind i.d.R. schnell verfügbar, da aufgrund der digitalen Form Zeiten für Druck und Distribution entfallen. So kann eine hohe Aktualität von Forschungsergebnissen erreicht werden.
  • Auffindbar: Open-Access-Dokumente sind über Suchmaschinen auffindbar (z.B. Google, Google Scholar oder BASE).
  • Unabhängig: Einen Internetanschluss vorausgesetzt, ist der Zugang zu Open-Access-Publikationen ohne Verwendung zusätzlicher Dienste wie beispielsweise VPN von jedem beliebigen Arbeitsplatz möglich.
  • Persistent: Durch die Vergabe von persistenten Identifikatoren bleibt die langfristige Nutz- und Zitierbarkeit gewährleistet.

Für alle Interessierten: Entdecken Sie auf Explora, wie sich wissenschaftliches Publizieren in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat.

Repositorien, Plattformen & Tools

Die folgende Auflistung nützlicher Werkzeuge für die Recherche nach Open Access Publikationen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Repositorium PHZH: Seit Anfang 2018 betreibt die PH Zürich mit dem Repositorium PHZH einen Dokumentenserver, über den Werke von Mitarbeitenden Open Access zur Verfügung gestellt werden. Der Umfang an Zeitschriftenartikeln, Forschungsberichten, Sammelwerkbeiträgen etc. wächst stetig.

Rechercheportal: Im Rechercheportal können Sie gezielt nach Open-Access-Inhalten suchen respektive filtern. Verwenden Sie für Ihre Suche die Einstellung «alle Bibliotheken» und filtern Sie die Ergebnisse anschliessend nach «Online (Open Access)». Open-Access-Publikationen sind mit einem entsprechenden Icon gekennzeichnet. Der Zugriff ist unabhängig von einem bestimmten Netzwerk möglich.

Anzeige Rechercheportal

BASE: Die «Bielefeld Academic Search Engine» ist eine der weltweit grössten Suchmaschinen für wissenschaftliche Web-Dokumente. Ca. 60% der indexierten Dokumente sind als Volltexte im Sinne von Open Access verfügbar.

peDOCS: peDOCS bietet freien Zugang zu erziehungswissenschaftlicher Literatur. Das Repositorium wird vom DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation betrieben und gepflegt.

SSOAR: Das «Social Science Open Access Repository» bietet einen stetig wachsenden Bestand von frei verfügbaren, sozialwissenschaftlichen Dokumenten im Volltext.

DOAJ: Das «Directory of Open Access Journals» verzeichnet Zeitschriften und Zeitschriftenartikel, die nach den Grundsätzen von Open Access frei im Internet zugänglich sind (mehrheitlich englischsprachig).

DOAB: Das «Directory of Open Access Books» verzeichnet analog zum DOAJ frei zugängliche Open-Access-Monographien (mehrheitlich englischsprachig).

Unpaywall: Unpaywall ist ein Browser-Plugin, das Ihnen anzeigt, ob es für ein gesuchtes Dokument, auf das Sie keinen Zugriff haben, eine Open-Access-Version gibt. Das Plugin ist für Chrome und Firefox erhältlich.

Open Access Button: Open Access Button durchsucht das Web nach kostenlosen Artikeln im Volltext. Ist keine Open-Access-Version verfügbar, kann eine Anfrage bei der Autorin resp. dem Autor ausgelöst werden mit der Bitte, den entsprechenden Artikel zu teilen.

Wo stehen hier die E-Books? – Teil III

Tablet und Bücherregal

Es riecht zwar nicht nach Buch, aber man kann genauso gut damit arbeiten. Ein paar nützliche Tipps rund ums Arbeiten mit E-Books gibt es im folgenden Beitrag.

In Sachen Geruch und Haptik können E-Books nicht mit gedruckten Büchern mithalten (subjektive Meinung des Autors). Dennoch bietet gerade die elektronische Version eines Buches viele Vorteile für das wissenschaftliche Arbeiten (siehe auch Teil I: «Was ist ein E-Book?»).

Arbeiten mit E-Books – Das Wichtigste in Kürze

Recherche: Wie Sie gezielt nach E-Books recherchieren erfahren Sie in Teil II dieser Serie: «Recherche nach E-Books».

Formate: Die verbreitetsten Dateiformate für E-Books sind EPUB (.epub) und PDF (.pdf), wobei sich PDF als gängiges Format im Wissenschaftsbereich etabliert hat.

Volltextsuche: Die Volltextsuche ist auf Ebene der Anbieter-Plattformen oder innerhalb eines E-Books möglich.

Lesen: Um ein E-Book im PDF-Format zu lesen ist kein E-Book-Reader nötig. Am besten eignen sich Desktop, Laptop oder Tablet.

Download-, Speicher- und Druckmöglichkeiten: Das Herunterladen, Speichern und Drucken von E-Books ist in der Regel möglich. Je nach Verlag können jedoch gewisse Einschränkungen bestehen (siehe Abschnitt «Digital Rights Management»).

Markieren und Kommentieren: Bestimmte Funktionen wie beispielsweise das Kommentieren sind bei einigen Verlagen/Anbietern erst nach einer persönlichen Registrierung möglich.

Zitieren: E-Books im PDF-Format stimmen i.d.R. mit der Print-Version eines Buches überein, sodass Sie problemlos daraus zitieren können. Auf der Webseite Zitieren A-Z des Schreibzentrums der PHZH erfahren Sie, wie es geht.

Kopieren: Textpassagen können kopiert und als Zitate oder zur Weiterverarbeitung in ein Textverarbeitungsprogramm eingefügt werden.

Literaturverwaltungsprogramme: E-Books im PDF-Format können in Literaturverwaltungsprogramme importiert und darin in einer Art «digitalen Bibliothek» verwaltet werden (siehe Literaturverwaltung mit Citavi).

Technische Voraussetzungen: Aktueller Browser mit HTTPS-Protokoll (Cookies zulassen). Falls sich ein E-Book nicht öffnen lässt, lohnt es sich, einmal den Browser zu wechseln. Teilweise wird der Adobe Flash-Player oder Java vorausgesetzt.

Digital Rights Management (DRM)

Sie können die grosse Mehrheit der E-Books im Bestand der Bibliothek PHZH ohne Einschränkungen lesen, herunterladen und ausdrucken, sofern Sie sich im Netz der PH Zürich befinden oder eine Verbindung via VPN besteht (für Studierende und Mitarbeitende der PHZH).

Vereinzelt schränken Verlage jedoch die Nutzung ihrer E-Books ein, um eine unkontrollierte Verbreitung zu verhindern. Man spricht an dieser Stelle von Digital Rights Management (DRM). DRM verwaltet die Rechte ein E-Book zu lesen, zu drucken bzw. herunterzuladen.

  • Nutzung auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt
  • Nutzung zeitlich beschränkt
  • Beschränktes Kopieren und Drucken

Das Adobe DRM ist weltweit am weitesten verbreitet. E-Books mit einem solchen Schutz können mit der kostenlosen Software Adobe Digital Editions auf PCs und Macs gelesen werden. Dazu müssen Sie vorgängig eine persönliche Adobe ID anlegen, die Sie max. auf 6 Geräten hinterlegen können. Mit Hilfe bestimmter Apps (z.B. Bluefire Reader) können Sie DRM geschützte E-Books auch auf einem Tablet nutzen.

Weitere nützliche Informationen zur Nutzung von E-Books finden Sie im zweiten Kapitel des Buches «E-Books: Grundlagen und Praxis» von Rudolf Mumenthaler.