Wissenschaftliche Literatur frei und offen zugänglich? Ja, das gibt es!
Wird über Open Access gesprochen, stehen meist Forschende, Verlage, neue Finanzierungsmodelle oder veränderte Publikationsprozesse im Vordergrund. Dieser Beitrag beleuchtet das Thema von der «anderen» Seite. Im Fokus stehen Sie, als Nutzerin und Nutzer wissenschaftlicher Publikationen.
Hier erfahren Sie welche Mehrwerte Open Access bietet und wie Sie schnell und einfach zu offen zugänglichen Inhalten gelangen.
Was bedeutet Open Access?
Open Access verfolgt grundsätzlich das Ziel, wissenschaftliche Literatur kostenlos und möglichst frei von technischen und rechtlichen Hürden einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet konkret, dass Volltexte von Zeitschriftenartikeln, Monographien, Sammelbänden etc. für alle Menschen frei zugänglich und nutzbar sind (siehe dazu auch die «Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen»).
Open-Access-Publikationen werden i.d.R. über eine Open-Access-Zeitschrift und/oder über ein Open-Access-Repositorium (Dokumentenserver) zur Verfügung gestellt. Verstärkt gewinnt das Thema Open Access auch bei Monographien an Bedeutung. Voraussetzung für sämtliche Distributionsformen ist das Vorliegen einer elektronischen Version eines Werkes.
Welche Mehrwerte bietet Open Access?
Für Sie als Nutzerin oder Nutzer wissenschaftlicher Literatur hat Open Access auf den ersten Blick nur geringfügige Auswirkungen. Vieles spielt sich im Hintergrund ab, beispielsweise in Form veränderter Publikationsprozesse und Finanzierungsmodelle.
Neben dem kostenlosen Zugang bietet Open Access auf den zweiten Blick jedoch weitere Mehrwerte:
- Schnell und aktuell: Open-Access-Publikationen sind i.d.R. schnell verfügbar, da aufgrund der digitalen Form Zeiten für Druck und Distribution entfallen. So kann eine hohe Aktualität von Forschungsergebnissen erreicht werden.
- Auffindbar: Open-Access-Dokumente sind über Suchmaschinen auffindbar (z.B. Google, Google Scholar oder BASE).
- Unabhängig: Einen Internetanschluss vorausgesetzt, ist der Zugang zu Open-Access-Publikationen ohne Verwendung zusätzlicher Dienste wie beispielsweise VPN von jedem beliebigen Arbeitsplatz möglich.
- Persistent: Durch die Vergabe von persistenten Identifikatoren bleibt die langfristige Nutz- und Zitierbarkeit gewährleistet.
Für alle Interessierten: Entdecken Sie auf Explora, wie sich wissenschaftliches Publizieren in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat.
Repositorien, Plattformen & Tools
Die folgende Auflistung nützlicher Werkzeuge für die Recherche nach Open Access Publikationen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Repositorium PHZH: Seit Anfang 2018 betreibt die PH Zürich mit dem Repositorium PHZH einen Dokumentenserver, über den Werke von Mitarbeitenden Open Access zur Verfügung gestellt werden. Der Umfang an Zeitschriftenartikeln, Forschungsberichten, Sammelwerkbeiträgen etc. wächst stetig.
Rechercheportal: Im Rechercheportal können Sie gezielt nach Open-Access-Inhalten suchen respektive filtern. Verwenden Sie für Ihre Suche die Einstellung «alle Bibliotheken» und filtern Sie die Ergebnisse anschliessend nach «Online (Open Access)». Open-Access-Publikationen sind mit einem entsprechenden Icon gekennzeichnet. Der Zugriff ist unabhängig von einem bestimmten Netzwerk möglich.
BASE: Die «Bielefeld Academic Search Engine» ist eine der weltweit grössten Suchmaschinen für wissenschaftliche Web-Dokumente. Ca. 60% der indexierten Dokumente sind als Volltexte im Sinne von Open Access verfügbar.
peDOCS: peDOCS bietet freien Zugang zu erziehungswissenschaftlicher Literatur. Das Repositorium wird vom DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation betrieben und gepflegt.
SSOAR: Das «Social Science Open Access Repository» bietet einen stetig wachsenden Bestand von frei verfügbaren, sozialwissenschaftlichen Dokumenten im Volltext.
DOAJ: Das «Directory of Open Access Journals» verzeichnet Zeitschriften und Zeitschriftenartikel, die nach den Grundsätzen von Open Access frei im Internet zugänglich sind (mehrheitlich englischsprachig).
DOAB: Das «Directory of Open Access Books» verzeichnet analog zum DOAJ frei zugängliche Open-Access-Monographien (mehrheitlich englischsprachig).
Unpaywall: Unpaywall ist ein Browser-Plugin, das Ihnen anzeigt, ob es für ein gesuchtes Dokument, auf das Sie keinen Zugriff haben, eine Open-Access-Version gibt. Das Plugin ist für Chrome und Firefox erhältlich.
Open Access Button: Open Access Button durchsucht das Web nach kostenlosen Artikeln im Volltext. Ist keine Open-Access-Version verfügbar, kann eine Anfrage bei der Autorin resp. dem Autor ausgelöst werden mit der Bitte, den entsprechenden Artikel zu teilen.