Über ein halbes Jahr ist das neue Bibliothekssystem inzwischen in Betrieb. Die meisten Nutzenden haben sich erfolgreich registriert. Zeit für ein erstes Fazit. So wurde etwa der Zugang zu den E-Ressourcen massiv vereinfacht. Und der Katalog um wichtige Neuzugänge wie vollintegrierte Semesterapparate oder Open-Access-Beiträge erweitert.
Swisscovery, so heisst das Rechercheportal, das seit Dezember 2020 schweizweit über 450 wissenschaftliche Bibliotheken miteinander verbindet. Für die Nutzenden bedeutete der Wechsel zunächst vor allem eines: Sie mussten sich mit dem neuen System verknüpfen. Das galt ausnahmslos für alle – auch jene, die schon seit vielen Jahren ein Kärtchen der Bibliothek besassen. Eine Herkulesaufgabe, der sich die teilnehmenden Bibliotheken schweizweit gemeinsam stellen mussten. Das alte Bibliothekskonto des ehemaligen Verbundes NEBIS konnte noch bis Ende März konsultiert werden. Danach war eine sog. Switch edu-ID zwingende Voraussetzung für die Nutzung der eigenen Stammbibliothek.
Mit Stationen zur Selbstregistrierung vor Ort, persönlicher Beratung und einer thematischen Dossierseite auf der Homepage unterstützte die Bibliothek der PH Zürich den Übergangsprozess. Inzwischen ist ein Grossteil erfolgreich hinübergewechselt. Und die Sicht wird frei für die Chancen und Vorteile des neuen Systems. Hier eine kleine Übersicht.
Open Access – offensichtlich
Eine der augenfälligsten Änderungen in swisscovery ist die prominente Einbindung von Open-Access-Titeln. Häufig stellen sie überaus wertvolle Ressourcen bei einer thematischen Suche dar, erweitern das Blickfeld und bieten zahlreiche interessante Vertiefungsmöglichkeiten. Und wer die beiden neuen Filter «Open Access» und «Peer-reviewed» kombiniert, stellt sicher, dass nur Artikel angezeigt werden, die einen mehrstufigen Publikationsprozess mit fachlicher Prüfung durchlaufen haben. Denn: Auch bei Open-Access-Publikationen ist ein Peer-Review State of the Art. Damit stellt das Rechercheportal eine wertvolle Ergänzung zu anderen Plattformen dar, die Open-Access-Titel verzeichnen – allen voran natürlich das hauseigene Repositorium der PH Zürich.
Semesterapparate:
voll integriert, voll easy
Integrieren statt auslagern – so könnte man die generelle Stossrichtung beschreiben, welche die Bibliothek mit dem neuen System seit Dezember 2020 konsequent verfolgt. Das gilt zunächst einmal für die Semesterapparate, die bisher nur über separat hinterlegte PDF-Listen zugänglich waren. Nutzende wechselten damit jeweils die Umgebung, anstatt direkt im Bibliothekskatalog zu bleiben. Ziel ist es, zunehmend einen «Eingang» zu den Ressourcen der Bibliothek zu etablieren. Das vereinfacht die Nutzung und erhöht die Funktionalität des Rechercheportals. So sind die Semesterapparate nun vollständig in letzterem integriert. Abgefragt werden können sie mit dem entsprechenden Suchbegriff und anschliessender Filterung auf die jeweilige «Seminarbezeichnung». Eine praktische und serviceorientierte Verkürzung der Recherche!
Der Katalog wächst…
Die Zugangslinks zu elektronischen Informationsquellen wie Fachdatenbanken, Zeitschriften und Büchern, welche die Schweizer Fachhochschulen gemeinsam abonniert haben, mussten bisher ebenfalls ausgelagert gesucht werden. Im Rechercheportal waren sie nur in Teilen verzeichnet. Wer sich sicher sein wollte, musste den entsprechenden externen Service nutzen. Damit ging gleichsam ein Wechsel der Webseite und ein Bruch in der Nutzung des Suchtools einher. Auch diese Zeiten sind inzwischen passé. Stand Anfang August sind bis auf ein paar wenige Quellen alle genannten Ressourcen der Fachhochschulen nun ebenfalls via Rechercheportal auffindbar – meist sogar bis auf Ebene der einzelnen Inhalte. Das heisst, nicht nur die Datenbank an sich ist verzeichnet, sondern auch alle E-Books, E-Journals etc., die sich darauf befinden. Eine erhebliche Erweiterung des Katalogs und ein weiterer Schritt in Richtung des Mottos «ein E-Bestand, ein Eingang». Und nicht zuletzt: Dringend nötig, schliesslich wird der externe Service im November dieses Jahres eingestellt.
… und er wird zielgenauer
Parallel zu den oben genannten Arbeiten findet derzeit ein Clean-up der Migration statt. Falsche, ungenügende und doppelte Einträge, die durch den Wechsel des Bibliothekssystems entstanden sind, werden gesucht und korrigiert. Es ist somit davon auszugehen, dass die Funktionalität und Zielgenauigkeit des Katalogs in der nächsten Zeit weiter zunehmen. Das Bibliotheksteam wünscht viel Spass und eine erfolgreiche, spannende Recherche mit swisscovery!