
Im Rahmen des Buchfestivals «Zürich liest» präsentiert die Forschungsbibliothek Pestalozzianum Auszüge aus der Korrespondenz des Schweizer Pädagogen und Lehrpersonenbildners Hermann Krüsi. Im Interview geben Daniela Mistrello und Rebekka Horlacher Auskunft über den Anlass.
Daniela Mistrello arbeitet als I+D Spezialistin und Dr. Rebekka Horlacher als Advanced Researcher am Zentrum für Schulgeschichte der PH Zürich.
Daniela Mistrello und Rebekka Horlacher, weshalb ist es gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, um über die Briefe von Hermann Krüsi zu sprechen?
Daniela Mistrello, Rebekka Horlacher: Hermann Krüsi war eine der wichtigen Figuren der Schweizer Lehrpersonenbildung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach seiner langjährigen Tätigkeit als Mitarbeiter Pestalozzis in Burgdorf, Münchenbuchsee und Yverdon leitete er die neu gegründete Kantonsschule in Trogen und baute in Gais ein Seminar für angehende Lehrpersonen auf. Seine Ideen und Erfahrungen spiegeln sich auch in seiner Korrespondenz, die im Rahmen einer digitalen Edition mit dem Titel «Schule und Lehrerbildung zwischen kirchlicher und staatlicher Organisation» seit dem Frühjahr 2025 zugänglich ist. Diese Briefe zeigen unter anderem die Erwartungen, die zu dieser Zeit mit der Volksschule und der Lehrpersonenbildung verbunden waren.
Worum geht es in den Korrespondenzen, die am Buchfestival «Zürich liest» vorgestellt werden?
Daniela Mistrello, Rebekka Horlacher: In den Briefen werden unterschiedliche Themen angesprochen. Zum einen geht es um alltägliche Fragen des Lebens im 19. Jahrhundert, um geplante Reisen, Haushaltsaufgaben oder um Berichte von Treffen mit Verwandten und Freunden. Zum anderen werden aber auch pädagogische Fragen diskutiert, vor allem in den Briefen, die Hermann Krüsi mit seinem gleichnamigen älteren Sohn austauschte. Dieser trat in die beruflichen Fussstapfen seines Vaters und wurde zur Ausbildung auch nach Deutschland und England geschickt. Aus seiner Zeit als Mitarbeiter Pestalozzis in Yverdon verfügte der Vater über ein breites Netzwerk an Lehrerbildnern und Schulleitern, das er für die Ausbildung seines Sohnes nutzte.
Wie kann man am Anlass teilnehmen?
Daniela Mistrello, Rebekka Horlacher: Die Veranstaltung findet im Rahmen des «Zürich liest»-Festivals an der PH Zürich statt, und zwar am Donnerstag, 23. Oktober, 18 bis 19.15 Uhr in der Bibliothek im Gebäude LAA, Stockwerk H Süd. Der Weg ist ausgeschildert. Es ist keine Anmeldung nötig.

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Anlass an der PH Zürich
Programm Zürich liest 2025