Die Bibliothek präsentiert Ende August eine interaktive Medienausstellung über die komplexe Beziehung zwischen Menschen und Maschinen. Das Thema ist nicht erst seit den jüngsten Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz brandaktuell.
Der Mensch pflegt seit jeher eine besondere Beziehung zu Maschinen. In vielfältigen wissenschaftlichen, sozialen und ethischen Diskursen wird die Technik wahlweise als Abbild, Erweiterung oder Gegenentwurf der eigenen Möglichkeiten dargestellt. Wenn Trennlinien verschwimmen, stellt sich die alte philosophische Frage, was den Menschen letztlich ausmache – und ob er überhaupt noch am Steuer jüngster Entwicklungen sitze. Die Maschine wird nicht zum ersten Mal in der Geschichte zu Frankensteins Monster hochstilisiert.
Fiktion versus Realität
Fiktionale Inhalte haben das Potenzial, überzogene Hoffnungen und Ängste zu wecken. Der Aufstieg von Science Fiction zu einem der weltweit erfolgreichsten Genres prägte viele Denkmuster jüngerer Zeit – sekundiert durch das gleichermassen beliebte Genre Fantasy. So auch die heutige Diskussion über die Entwicklungen rund um KI-Chatbots, -Bildgeneratoren und ähnliche Tools.
Dabei drohen Aufklärung, Transparenz und reale Teilhabe der breiten Masse am Thema in den Hintergrund zu rücken. Horrorszenarien ebenso wie Wunschvorstellungen leiten die Energie in einen fiktionalen Raum um. Nicht selten sind es Zukunftsprojektionen mit utopischem oder dystopischem Charakter, die von der sozialen und ethischen Verantwortung sowie den Handlungsmöglichkeiten politischer und privatwirtschaftlicher Funktionsträger:innen im Hier und Jetzt ablenken.
Bibliotheken kommt deshalb wie anderen Institutionen die wichtige öffentliche Aufgabe zu, einen kritischen, unverstellten Blick zu eröffnen – und durch Kompetenzvermittlung eine breite Partizipation der Gesellschaft am derzeitigen Diskurs zu sichern.
Medienausstellung «Menschen – Maschinen»
Die Ausstellung soll aufklären, anregen, miteinbeziehen. Physische Medien sind von 22. August bis 5. September 2023 in der Bibliothek der PH Zürich ausgestellt (Stockwerk G). Digitale Medientipps finden sich hier.
Der humanoide Roboter Phibi begleitet die Ausstellung. Im Gespräch konfrontiert er Ausstellungsbesucher:innen mit verbreiteten Topoi rund um Künstliche Intelligenz. Solche vielleicht noch unbewussten Ängste und Hoffnungen aus dem «Mund» eines Roboters (dem Technikabbild schlechthin) geweckt zu sehen, kann disruptiv wirken und notwendige Folgediskussionen auslösen. Der selbstreflexive Umgang mit einem der wichtigsten Themen unserer Zeit wird gefördert.
Dieser Blogbeitrag könnte Sie auch interessieren