Haben Sie Ihre Fragestellung noch nicht gefunden? Besuchen Sie das Schreibzentrum.
Aus: Frey, Pia. 2013. SinnfragenKombinator. 3969 Fragen und keine Antwort. Frankfurt am Main: MeterMorphosen.
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Aus: Frey, Pia. 2013. SinnfragenKombinator. 3969 Fragen und keine Antwort. Frankfurt am Main: MeterMorphosen.
Plädoyer gegen das Deppenleerzeichen
«Ich will kein DHL Paket und keine ICE Fahrkarte, ich will ein DHL-Paket und eine ICE-Fahrkarte, denn ich werde ungern von Unternehmen beliefert oder befördert, die die Gesetze der Logik opfern, um einem Trend hinterherzudackeln, den irgendwer einmal in die Welt gesetzt hat, weil ihm die angelsächsische ungekoppelte Schreibweise irgendwie, äääh, weltläufiger vorkam. Das ist jedenfalls meine Vermutung zum Ursprung des Deppenleerzeichens. (…)
Auch nach den neuen Regeln ist das Auslassen von Bindestrichen in Komposita unzulässig. Das hat gute Gründe. Der Hinweis ‹Wir ändern Frauen, Herren Kinder Bekleidung› heisst beispielsweise etwas fundamental Anderes als ‹Wir ändern Frauen-, Herren-, Kinder-Bekleidung›» (Bittner 2017).
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Kolumne von Jochen Bittner und Beratung im Schreibzentrum. Immer Montag bis Donnerstag, 12-14 Uhr, keine Anmeldung erforderlich.
Erörtern
«Eins von den unelegantesten Wörtern: erörtern (‹Schatz, ich möchte das jetzt mit dir erörtern…›)» (Droste 2013, 189).
Schreiben Sie eleganter! Das Schreibzentrum hilft Ihnen gerne dabei.
Aus: Droste, Wiglaf. 2013. Sprichst du noch oder kommunizierst du schon? Neue Sprachglossen. München: Wilhelm Goldmann.
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Aus: Frey, Pia. 2013. SinnfragenKombinator. 3969 Fragen und keine Antwort. Frankfurt am Main: MeterMorphosen.
Synonyme meistens suchen
«Dreimal machen, dreimal aber in drei Zeilen: Das mag kein Leser. Also sollte der Schreiber das zweite aber ersetzen durch doch, jedoch, dagegen, hingegen, dennoch, indessen, allerdings (und überlegen, ob das dritte nicht zu streichen wäre). (…) Klare Forderung also: die Härte der immergleichen Silben auf engem Raum vermeiden. Dazu eine Chance: Es freut den Leser, wenn er einen knochigen Menschen im Verlauf einer längeren Erzählung auch als untersetzt, klobig, grobschlächtig, ungeschlacht oder vierschrötig kennenlernt, unseren Wortschatz also mit Phantasie und Liebe ausgebeutet findet. Bis hierher herrscht Einigkeit unter Germanisten, Journalisten und Sprachfreunden aller Art. Doch nun kommen wir zu den Übertreibungen. In der Nachrichtensprache ist kein anderer Vorgang so häufig wie der, dass einer etwas gesagt hat. Wer auch dafür Synonyme sucht, betritt ein heisses Pflaster. Denn saubere Synonyme für sagen sind selten, statt dessen Dutzende von unsauberen im Umlauf. Pausenlos liest man, dass Politiker betonen, unterstreichen und bekräftigen – und die Begeisterung vieler Redakteure für diese Schein-Synonyme geht so weit, dass sie mit dem betonen anfangen, ehe der Politiker überhaupt etwas sagen konnte. Das dauernde unterstreichen ist erstens widersinnig (jede Rede enthält vor allem nichtunterstrichene Passagen) und zweitens ein Herausputzen des Redners, wie man es eigentlich sinem Pressesprecher überlassen sollte. (…) Geeignete Synonyme für sagen sind (…): mitteilen, ankündigen, fortfahren, ausführen, hinzufügen; ausserdem solche Verben, die entweder ein Objekt oder ein dass verlangen: bezeichnete als, bemängelte dass, widersprach ihm, kritisierte das Vorhaben, warnte vor einer solchen Entwicklung. Aus diesem bescheidenen Vorrat nehme der Schreiber, wenn der Politiker fünferlei gesagt hat, die Verben zwei und vier; beim ersten-, dritten- und fünftenmal kann man ihn getrost etwas sagen lassen» (Schneider 2013, 59f.).
Mehr Tipps gibt es im Schreibzentrum. Besuchen Sie eine Beratung: Montag bis Donnerstag, 12-14 Uhr, keine Anmeldung erforderlich.
Aus: Schneider, Wolf. 2013. Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergass. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Verorten
«Eins von den aufgedunsensten Worten: verorten (‹Du, ich würde mich eher links verorten…›)» (Droste 2013, 189).
Entfernen Sie Aufgedunsenes und Aufgeblasenes aus Ihren Texten! Das Schreibzentrum hilft Ihnen gerne beim Aufräumen.
Aus: Droste, Wiglaf. 2013. Sprichst du noch oder kommunizierst du schon? Neue Sprachglossen. München: Wilhelm Goldmann.
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Aus: Frey, Pia. 2013. SinnfragenKombinator. 3969 Fragen und keine Antwort. Frankfurt am Main: MeterMorphosen.
Das Elend mit dem Binde-Strich
«Eines der besonderen Merkmale der deutschen Sprache ist die Fähigkeit, durch Zusammensetzung von Wörtern neue Begriffe entstehen zu lassen. Aus Sport und Platz wird Sportplatz, aus Dampf und Schiff wird Dampfschiff, aus Auto und Bahn wird Autobahn. Das gilt nicht nur für zwei Wortteile, sondern für beliebig viele: Sportplatztribüne, Dampfschifffahrtsgesellschaft, Autobahnraststättenbetreiber. (…) Eine Wortkette aus mehr als 30 Buchstaben erweist sich für das lesende Auge bisweilen als Stolperstein und führt zu Irritationen. Ein sinnvoll gesetzter Bindestrich kann Abhilfe schaffen und den Lesefluss verbessern. So weit – so gut. (…)
Um es bildhaft auszudrücken: Wo ein Bindestrich steht, da holt das Auge gewissermassen Luft. Um bei längeren Wortketten nicht aus der Puste zu kommen oder um ein Element besonders zu betonen, ist das Luftholen eine sinnvolle Sache. Doch in einem Text, in dem Auto-Bombe, Polizei-Einsatz, Verkehrs-Chaos und Rettungs-Massnahmen gekoppelt stehen, fängt das Auge vom vielen Luftholen förmlich zu japsen an. Besonders hässlich ist es, Wörter auseinander zu reissen, die über ein sogenanntes Fugen-s verfügen. Denn dieses ‹s› erfüllt ja bereits die Funktion eines Bindezeichens: Botschaftsgebäude, Regierungskurs, Entwicklungshilfe, Kriegsmaschinerie und Zeitungsente sind Zusammensetzungen, mit denen das Auge spielend fertig wird. Botschafts-Gebäude, Regierungs-Kurs, Entwicklungs-Hilfe, Kriegs-Maschinerie und Zeitungs-Ente erwecken den Eindruck, die deutsche Sprache gehe am Stock. Texte werden nicht lesbarer, sondern verkommen graphisch zu einer trostlosen Strich-Landschaft» (Sick 2004, 71–75).
Mehr Tipps gibt es im Schreibzentrum. Besuchen Sie eine Beratung: Montag bis Donnerstag, 12–14 Uhr, keine Anmeldung erforderlich.
Aus: Sick, Bastian. 2004. Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Ein Wegweiser durch den Irrgarten der deutschen Sprache. Köln: Kiepenheuer & Witsch und Hamburg: Spiegel online.
Behauptet Monique Honegger, Gründerin und Leiterin des Schreibzentrums der PH Zürich. Was es mit dem Reflektieren an Hochschulen auf sich hat und ob das schlechte Image noch zu retten ist, sagt sie in ihrem Beitrag «Reflektieren: Denkchance oder Lernbremse?».
Zielführend
«‹Das ist nicht zielführend›, sagt der Politiker in entschiedenem Ton, und ich wundere mich: Warum sagt er nicht ‹Das führt nicht zum Ziel›? Ist das klare, transparente Prinzip Subjekt – Prädikat – Objekt jetzt oll und out und verschraubter Partizipialstil wieder modern? Oder geht es um Verkürzung? (…) ‹Zielführend› ist ähnlich argumentfrei, kategorisch und apodiktisch wie die autoritäre Regierungsvokabel ‹alternativlos›: So wird das jetzt gemacht und basta! Wozu noch überzeugen, wenn man ein Dekret verhängen kann: Das ist zielführend und jetzt fragen Sie bitte nicht mehr, ja!» (Droste 2013, 72).
Überlassen Sie die Dekrete dem Mann im Weissen Haus! Schreiben Sie argumentative Texte! Das Schreibzentrum hilft Ihnen gerne dabei.
Aus: Droste, Wiglaf. 2013. Sprichst du noch oder kommunizierst du schon? Neue Sprachglossen. München: Wilhelm Goldmann.