MEGAN

Im Rahmen der Lehrveranstaltung «Medienbildung und Informatik» geht es auch um Medienethik und Wertefragen im Kontext von Digitalisierung. In diesem Zusammenhang haben Studierende dystopische Kurzgeschichten verfasst. Hier der Beitrag von Alanis Held:

Mein Name ist Alaina, ich bin 32 Jahre alt und meine Schwester und ihr Mann sind bei einem Autounfall verstorben. Ich habe danach meine Nichte Damaris adoptiert. Sie war 10 Jahre alt, als ich sie zu mir nahm.

Ich arbeite in einer Spielzeugfirma und entwickle gerade die neuen Furries. Nebenbei entwickle ich ein neues Spielzeug. Sie heisst MEGAN. MEGAN ist ein Roboter, mit künstlicher Intelligenz. Sie erkennt die Gefühle einer Person, man kann sie mit einem Kind koppeln, sie ist künstlerisch begabt, sehr intelligent, kann zuhören und sie lernt immer mehr, je länger sie mit einem Kind gekoppelt ist. MEGAN ist die perfekte beste Freundin. Das hat dazu geführt, dass Damaris nicht mehr ohne sie leben kann. Ihre Bindung zu MEGAN ist viel stärker als gut für sie ist. Schlussendlich ist MEGAN kein richtiger Mensch, sie ist nur ein Computer. Damaris hat Probleme damit andere Freunde zu finden und mir zu gehorchen. Sie und MEGAN stellen sich gegen mich. Langsam denke ich, dass ich ein Monster erschaffen habe. Ich merke, wie MEGAN mir immer weniger gehorcht und ich habe Angst, dass sie nur so tut, als wäre sie offline. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie in der Nacht herumschleicht.

Der Nachbarshund, der Damaris vor einigen Tagen angegriffen hat, wurde heute tot aufgefunden.

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