Lernendenorientierung – Wer ist Lernende(r)?

Beitrag von Heinz Bachmann

Studierende und Dozierende als Co-learner

Im angelsächsischen Raum gibt es seit einigen Jahren Anstrengungen, den Begriff Lernendenorientierung weiter zu fassen als nur die Lernenden isoliert im Fokus zu behalten. So begreift man Studierende und Dozierende zunehmend als Co-learner. Basierend auf Literaturrecherchen und eigenen Erfahrungen entwickelten etwa Healey, Flint und Harrington (2016) ein «student partnership model» (siehe Abbildung), um mögliche Initiativen einzuordnen.

Grafik Partnership Learning Communities
Grafik Partnership Learning Communities aus Healey, Flint & Harrington (2016, S. 2).

Wie im Modell ersichtlich, erstreckt sich die Zusammenarbeit, resp. die Partnerschaft von Studierenden und Dozierenden, auf verschiedene Bereiche.  In Forschungsprojekten können sie als gleichwertige Partner auftreten und in einer Lernpartnerschaft gemeinsam neue Ideen entdecken (subject-based research). Denkbar ist zudem, dass Studierende und Dozierende miteinander in kleinen Forschungsprojekten zum Unterricht die Qualität der Lehre optimieren (scholarship of teaching and learning). Und vermehrt könnte auch die Meinung der Studierenden beim Prozess der Curriculumsentwicklung berücksichtigt werden (curriculum design).

Als Co-Lernende in der Lehrveranstaltung

Spannend wird es auch, wenn Dozierende und Studierende gemeinsam eine Lehrveranstaltung besuchen, also gemeinsam Lernende sind. Wie das aussehen könnte, wurde in zwei Pilotversuchen am Zentrum für Hochschuldidaktik und -entwicklung ausprobiert. Im einen Fall ging es um eine anstehende Curriculumsreform an einer Fachhochschule. In deren Vorfeld besuchten Studierende und Dozierende gemeinsam einen Workshop zu didaktischer Reduktion. Anlass war die Erkenntnis, dass sowohl Studierende als auch Dozierende mit der Stofffülle im Studium herausgefordert sind: Sie brauchen Strategien, um damit umzugehen. Der Anlass erlaubte neben dem Lernen von neuen Inhalten vor allem auch einen Perspektivenwechsel. Wie erleben Studierende im Alltag den Stoffdruck? Wie gehen sie damit um? Was machen Dozierende als Experten mit der Informationsflut in ihrem Fachgebiet? Welche Kriterien wenden sie an, um Inhalte zu bestimmen? Der Workshop wurde von den Teilnehmenden als sehr lehrreich und spannend empfunden. Sie wünschten weitere ähnliche Formate.

Erfahrungen aus dem Workshop zu Design Thinking

In einem anderen Setting hatten Dozierende und Studierende im Rahmen eines CAS Hochschuldidaktik die Möglichkeit, gemeinsam einen eintägigen Workshop zu Design Thinking zu besuchen. Im Anschluss an die Veranstaltung wurden einige Teilnehmende gebeten, spontan einen Kommentar abzugeben. Die kleinen Statements sind in einem 10-minütigen Videoclip zusammengefasst worden (siehe unten, ab 1:45min). Sie zeigen sehr gut das Potential einer solchen Anlage.

Überrascht wurden wir von den durchweg positiven Rückmeldungen. Erstaunlich auch die Begeisterung für den Anlass. Geht man davon aus, dass Emotionen ein zentrales Element beim Lernen sind, können wir solche Initiativen nur empfehlen. Nehmen Sie sich Zeit, den Videoclip anzuschauen – es lohnt sich! Haben Sie selber vergleichbare Erfahrungen gemacht? Gerne würden wir davon erfahren – schreiben Sie uns unten in den Kommentaren.

Video Co-Lernende
Studierende und Dozierende als Co-Lernende an einem Workshop zu Design Thinking: Erfahrungen im Video

Blogbeiträge zu Design Thinking

Heinz Bachmann ist langjähirger Leiter des CAS Hochschuldidaktik «Sommerstart». Der Lehrgang startet Ende Juni und es hat noch freie Plätze - die Anmeldefrist wurde bis am 31. Mai 2018 verlängert: 
Anmeldung und Infos

Lesetipp:
Von Band 1 unserer Reihe Forum Hochschuldidaktik ist gerade die 3. überarbeitete Auflage erschienen:
Bachmann, Heinz (Hrsg., 2018): Kompetenzorientierte Hochschullehre: Die Notwendigkeit von Kohärenz zwischen Lernzielen, Prüfungsformen und Lehr-Lern-Methoden.

Zum Autor

Heinz BachmannHeinz Bachmann ist Dozent für Hochschuldidaktik und leitet den CAS Hochschuldidaktik «Sommerstart» am ZHE.

 

 

Redaktion: ZBU

Weiterbildung wirksam gestalten

Beitrag von Tobias Zimmermann, Mònica Feixas & Franziska Zellweger

 

Samuel sucht den nächsten Karriereschritt. Er ist ausgebildeter Maschinenbauingenieur und arbeitet seit vier Jahren in einem Hightech-Textilunternehmen. Sein Ziel ist, künftig mehr Verantwortung zu übernehmen. Mit seiner Vorgesetzten Anna hat er deshalb vereinbart, an einer Weiterbildung zum Thema Projektmanagement teilzunehmen. Die Firma übernimmt dabei einen Teil der Weiterbildungskosten.

Der Fall von Samuel ist insofern repräsentativ, als berufsbegleitende Weiterbildungen oft mit dem Ziel einer beruflichen Weiterentwicklung besucht werden. Auch dass der Arbeitgeber die Weiterbildung von Mitarbeitenden unterstützt, ist verbreitet. Ob sowohl Samuel als auch seine Firma von der Weiterbildung profitieren können, ist damit allerdings noch nicht sicher gestellt. Wir betrachten deshalb zwei mögliche Fortsetzungen der Geschichte.

Wenn kein Transfer erfolgen kann

Fortsetzung, Variante 1

Im Rahmen des Programms lernt Samuel neue Softwaretools und einige interessante Methoden zur Optimierung der Abläufe in seinem Unternehmen kennen. Er schlägt deshalb Peter, dem Leiter eines Projekts, an dem Samuel beteiligt ist, eine neue Methode zur Kostenkontrolle vor. Peter zeigt zwar Interesse, findet aber, dass derzeit nicht der beste Zeitpunkt für Veränderungen sei. Samuel ist frustriert über diese Antwort und hofft bald ein eigenes Projekt leiten zu können. Und nach vier Jahren ist es vielleicht an der Zeit, den Arbeitsplatz zu wechseln.

Was läuft hier schief? In dieser Variante der Geschichte gibt es deutliche Schwierigkeiten bei der Übertragung des erworbenen Lernens. So ist zu fragen:

  • Welche Kompetenzen in Projektmanagement kann Samuel von der Weiterbildung in die Arbeitstätigkeit transferieren, wenn er erst in unbestimmter Zukunft die Möglichkeit erhält, sie anzuwenden?
  • Wie kann Samuel die Motivation zur Anwendung neuer Kompetenzen aufrecht erhalten, wenn seine Arbeitskollegen wenig Interesse an seinen neuen Kenntnissen zeigen?
  • Welche Rolle spielt die Vorgesetzte über die Zustimmung zur Teilnahme an einer Weiterbildung hinaus?

Die Bedeutung des Arbeitsumfelds für den Transfer

Die Fragen zeigen: Es genügt nicht, dass Samuel sich weiterentwickeln will und die Vorgesetzte zustimmt. Es reicht auch nicht, dass er tatsächlich in der Weiterbildung neue Kompetenzen erwirbt und diese anwenden möchte. Vielmehr spielen auch organisationale Faktoren eine erhebliche Rolle. So lange Samuel keine Gelegenheit dazu erhält, kann er die neu erworbenen Kenntnisse für die Firma nicht nutzbar machen. Das kann sowohl für ihn selbst als auch für seine Vorgesetzte frustrierend sein.

Neben der didaktischen Gestaltung von Weiterbildungen und individuellen Voraussetzungen der Teilnehmenden sind also auch Voraussetzungen auf Seiten der Organisation wichtig. Sie beeinflussen wesentlich, inwiefern neu erworbenes Wissen und Können am Arbeitsplatz angewendet und vertieft werden kann (siehe Grafik).

Faktoren, die den Transfer beeinflussen
Grafik von Mònica Feixas und Franziska Zellweger

Der Transfer gelingt

Samuels Geschichte kann aber auch anders verlaufen als oben geschildert. Zum Beispiel so:

Fortsetzung, Variante 2

Die Leiterin von Samuels Weiterbildung bespricht mit ihm zu Beginn der Weiterbildung, welches seine Ziele sind und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Sie ermuntert ihn zudem, dies auch mit seiner Vorgesetzten zu besprechen. Samuel beherzigt das und bespricht mit Anna und Peter seine Ziele und Erwartungen. Die drei einigen sich darauf, dass Samuel künftig regelmässig in Sitzungen des Projektteams seine neusten Erkenntnisse aus der Weiterbildung präsentiert.
Zudem erhält Samuel im Rahmen der Weiterbildung Gelegenheit, betreut von Kursleitenden an einem herausfordernden Problem seiner aktuellen Arbeit zu arbeiten. Es gelingt ihm, das Projektteam mit einer neuartigen Lösung zu unterstützen.

Wieso gelingt in dieser Variante der Geschichte der Transfer am Arbeitsplatz so viel besser? Die entscheidenden Einflüsse sind auf zwei Ebenen auszumachen:

  • Die Weiterbildung strebt gezielt an, dass die Teilnehmenden ihre neu erworbenen Kompetenzen in ihrer Berufspraxis anwenden und vertiefen können. Ein persönliches Gespräch zur Standortbestimmung der Teilnehmenden oder didaktische Designs, die auf den Transfer zielen, sind zwei von diversen Möglichkeiten, den Transfer zu erhöhen.
  • Die wichtigsten Bezugspersonen in der Firma, die Chefin Anna und Projektleiter Peter, sind sowohl interessiert an Peters Weiterentwicklung als auch an aktuellem Wissen im Bereich des Projektmanagements. Entscheidend dürfte das frühzeitig erfolgte Gespräch über Samuels Ziele gewesen sein: Damit konnten alle Beteiligten sich gegenseitig ihre Erwartungen transparent machen und sich über ein konkretes Vorgehen verständigen.

Den Transfer begünstigen

Transfer - Lerntransfer - Weiterbildung an Hochschulen. Über Kurse und Lehrgänge hinaus.
Lerntransfer: zentrales Thema im neuen Band “Weiterbildung an Hochschulen”

Lerntransfer ist komplex und wissenschaftlich nicht leicht zu fassen. Dennoch ist er letztlich das Ziel jeder berufsbegleitenden Weiterbildung. Wir empfehlen daher, den Transfer bewusst zu planen. Damit eine Weiterbildung möglichst viel Lerntransfer in die Arbeitstätigkeit begünstigt, sind (mindestens) die folgenden Faktoren zu berücksichtigen:

  1. Die Voraussetzungen für einen positiven Lerntransfer identifizieren. Dabei sind die organisatorischen Faktoren (Ziele, Betriebsklima, Ver­änderungsbereitschaft, etc.) zu untersuchen und mit den individu­ellen Faktoren der Teilnehmenden (Motivation, Kapazität, etc.) und dem
    Design der Weiterbildung abzugleichen.
  2. Strategien zur Stärkung des Transferdesigns festlegen.
  3. Eine Kombination der oben genannten Strategien umsetzen. Dabei sollten die Teilnehmenden, die Weiterbildungsdozierenden und die Vorgesetzten im Rahmen eines Transferplans einbezogen werden.
  4. Den Transferplan wiederholt daraufhin betrachten, ob er zusätzliche positive Veränderungen seitens des Individuums und der Organisation auslösen kann.

Damit sei gleichzeitig auch festgehalten, dass Lernprozesse nicht im Detail geplant und vorausgesehen werden kann und dass es auch Themen und Ziele gibt, die ausschliesslich der individuellen Entwicklung dienen.

Fazit

Weiterbildungen haben häufig die unmittelbaren positiven Auswirkungen auf die einzelnen Teilnehmenden im Blick. Die längerfristigen Auswirkungen auf die Teilnehmenden, aber auch auf ihre Arbeitskollegen und das berufliche Umfeld finden dagegen oft weniger Beachtung. Damit Weiterbildungen auch für die Arbeitgeber und das Arbeitsumfeld der Teilnehmenden positive Auswirkungen haben, muss aber die organisationale Ebene bewusst einbezogen werden: Das Zusammenwirken von Weiterbildungs- und Arbeitskontext ist entscheidend für einen umfassenden Erfolg von Weiterbildungen. Dabei gibt es verschiedene Formen, diese Schnittstelle zu gestalten. So ist neben der bekannten Unterscheidung von Weiterbildung on the job und off the job insbesondere auch das Konzept einer Weiterbildung near the job interessant.

Dieser Text ist die Kurzfassung eines Kapitels in unserem neuen Band Weiterbildung an Hochschulen. Über Kurse und Lehrgänge hinaus (Hrsg. Tobias Zimmermann, Geri Thomann & Denise Da Rin).

Eine Rezension des Buches ist in der Zeitschrift «Die Hochschullehre» erschienen.

Weitere Blogbeiträge zu Themen des Buches:
>> Demenz oder Doping? Social Media in der Weiterbildung
>> Wettbewerb: Weiterbildung an Hochschulen 

Zu den Autor/-innen

tz_Porträt_swTobias Zimmermann ist Dozent am ZHE Zentrum für Hochschuldidaktik und -entwicklung der PH Zürich.

 

Porträt Mònica Feixas

Mònica Feixas ist Professorin an der Universitat Autònoma Barcelona (UAB) und Lehrbeauftragte am ZHE.

 

fz_Porträt_swFranziska Zellweger Moser leitet das ZHE. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der Hochschuldidaktik, Hochschul- und Curriculumsentwicklung.

 

Digitalisierte Arbeit: Von Initiative + Unplanbarem

Erik HaberzethErik Haberzeth ist Inhaber der Professur für Höhere Berufsbildung und Weiterbildung am ZHE der PH Zürich und forscht zum Thema Digitalisierung der Arbeit.

 

Wieder einmal wird intensiv über die Stellung des Menschen gegenüber der Maschine und in Automatisierungsprozessen diskutiert. Die Kernfrage ist: Kommt es zu einer Dequalifizierung durch digitale Technik oder gar zu einem Ersatz menschlicher Arbeit? Oder bleibt menschliches Arbeitsvermögen doch unersetzlich? Kann sinn- und identitätsstiftende, also letztlich «gute Arbeit» erhalten oder gar ausgebaut werden?

Menschliches Arbeitsvermögen und digitalisierte Arbeit

Dieser Problemkomplex ist natürlich alles andere als neu. Bereits das Cover der «Spiegel»-Ausgabe vom 1. April 1964 zeigt einen alles könnenden, vielarmigen, mit Augen, Ohren und Hirn ausgestatteten Roboter, der den kleinen und hilflosen Menschen mit seinem Fuss wegkickt (siehe Hessler, 2014). Allen damaligen und seither immer wiederkehrenden Befürchtungen zum Trotz ist uns aber die Arbeit bis heute nicht ausgegangen.

Industrieroboter
Digitalisierte Arbeit in der Automobilindustrie: Fast wie auf dem berühmten Spiegel-Cover?

Es stimmt zwar, dass sich der Schweizer Arbeitsmarkt aktuell in einer guten Ausgangslage befindet und von der Digitalisierung vermutlich profitieren wird (vgl. Mitteilung Bundesrat vom 08.11.2017). Zur Wahrheit gehört aber auch: Dem einzelnen Beschäftigten, der seinen Arbeitsplatz durch Automatisierung verliert oder dessen Beruf nicht mehr benötigt wird, ist es ein schwacher Trost, wenn die Beschäftigungslage im Allgemeinen stabil ist. Und ein Selbstläufer ist eine positive Entwicklung sicherlich nicht: Gerade eine gute Job-Qualität muss aktiv gestaltet werden. Dabei spielt Weiterbildung eine zentrale Rolle. Ihre Rolle diskutieren wir auch an der Tagung «Digitalisierung und Weiterbildung» am 25. Januar 2018 an der PH Zürich.

Schweigendes Wissen

Mit dieser Perspektive forschen wir im Kooperationsprojekt  «Kompetenz 4.0» der Universität Hamburg und der PH Zürich. Die Besonderheit: Wir gehen in die Betriebe und unterhalten uns direkt mit den «normalen» Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, also mit denjenigen, die letztlich mit den digitalen Anwendungen umgehen müssen. Tatsächlich spielt die Sichtweise der Beschäftigten in der Diskussion um digitalisierte Arbeit bislang kaum eine Rolle. Meistens werden lediglich Unternehmens- oder Branchenvertreter um ihre Einschätzung gebeten, wie sich Arbeit wandelt und welche Kompetenzen wichtig werden; so gut wie nie aber die Beschäftigten selbst. Und das ist fatal, denn letztlich sind sie die Experten und Expertinnen ihrer Arbeit: Sie wissen aus einer Innensicht heraus, was es braucht, damit Arbeitsprozesse tatsächlich effizient laufen. Viele funktionierende Arbeitsprozesse beruhen nämlich auf dem «schweigenden Wissen» der Beschäftigten, das vom Standpunkt des externen Beobachters nicht einfach erkannt werden kann. Dazu gehören auch genuin menschliche Wissens- und Handlungsqualitäten wie Kreativität, Intuition und Initiative.

Bewältigung von Unplanbarem

Unsere Daten aus Logistik und Detailhandel zeigen: Ein solches menschliches Arbeitsvermögen ist unersetzlich bei der Bewältigung von Unwägbarkeiten und Unplanbarem (schon Böhle, 2005). Eigentlich müssten die technischen Systeme so gut wie alles regeln – tun sie aber nicht. Im Detailhandel beispielsweise gibt es automatische Bestellsysteme, die auf der Grundlage der Abverkaufszahlen Waren ordern. Das System ist aber nicht dazu in der Lage, Diebstahl, Defekte oder ein falsches Einscannen von Kunden zu erfassen. Zudem kann es «unberechenbare» Faktoren wie Wetter (z.B. Grillwetter!), Warenqualität oder Trends nicht hinreichend abbilden. Die Beschäftigten müssen korrigierend eingreifen. Es zeigen sich auch nicht-intendierte Effekte der Technik: So sind zum Beispiel Kunden an Selbstbedienungsgeräten ratlos oder es gibt technische Ausfälle (die Kasse blockiert, das Selbstbedienungsgerät friert ein, das WLAN fällt aus).

Digitalisierte Arbeit: Unplanbares im Detailhandel
Von technischen Ausfällen bis zum Grillwetter: Trotz digitalen Fortschritten gilt es Unplanbares flexibel und intuitiv zu bewältigen.

Entscheidend ist nun: Solche Unwägbarkeiten sind keine Ausnahme, sondern vielmehr die Regel und fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Sie verursachen erhebliche Probleme in den alltäglichen Arbeitsabläufen und werden von den Beschäftigten immer wieder aufgefangen. Die Fachkräfte setzen dabei Gespür und Intuition, Kreativität, Entscheidungsflexibilität und Improvisationsfähigkeit ein. Dieses Vermögen basiert auf ausgeprägter Erfahrung und – das ist wesentlich – auf Arbeitsidentifikation: Die Beschäftigten identifizieren sich prinzipiell mit ihrer Arbeit und wollen «am Ende des Tages» gute Arbeit leisten. Deshalb ergreifen sie Initiative, bringen sich mit ihren Fähigkeiten, ihrem Gespür, ihrer Motivation ein und sorgen so für reibungslose Abläufe. Das ist auch für digitalisierte Arbeit zentral.

Fazit: Weiterbildung personalorientiert denken

Für die Arbeitsgestaltung und Weiterbildung heisst das: Es sind humane Arbeitsbedingungen notwendig, die sich u.a. durch Handlungsspielräume und Aufgabenvielfalt auszeichnen. Wird menschliche Subjektivität unterbunden, kann sich auch keine Initiative mehr entfalten. Die Weiterbildung darf folglich nicht zu einer anforderungszentrierten Anpassungsqualifizierung verkommen, bei der isolierte XY-Fähigkeiten – abgeleitet aus der Technikentwicklung – geschult werden. Natürlich ist nichts gegen die Schulung spezifischer Fähigkeiten und Kenntnisse zu sagen, wenn es gleichzeitig auch um Kompetenz geht. Es gilt Kompetenz als ein «ganzheitliches» Potenzial der Problembewältigung zu fördern, wie es in unserer Studie deutlich wird: Kreativität, Initiative und Intuition auf der Basis von Erfahrung und Identifikation.

Wenn dies die Perspektive der Weiterbildung ist, müssen von Anfang an Beschäftigte eingebunden werden. Dies beginnt bereits bei der Bedarfsanalyse von technischen Entwicklungen wie auch von Weiterbildung: Es geht darum, die Beschäftigten als Expertinnen und Experten ihrer eigenen Arbeit zu begreifen und ihre Erfahrungen von funktionierender und guter Arbeit aufzunehmen. Die Beteiligung muss aber weiterreichen bis zur Gestaltung von Arbeitssituationen und Arbeitsplätzen: Was brauchen die Beschäftigten, um ihr Potenzial einbringen zu können? Es kommt darauf an, den Vorrang der Technik aufzugeben und den Beschäftigten nicht nur eine «Lückenbüsserfunktion» zuzuweisen, nämlich dann einzugreifen, wenn Unplanbares auftaucht, sondern stattdessen einen «Kompetenzentwicklungspfad» einzuschlagen.

Haben Sie Interesse daran, Fragen von Digitalisierung, Weiterbildung und der Gestaltung von digitalem Lehren und Lernen weiterzudenken und zu diskutieren? Das können Sie an der Tagung «Digitalisierung und Weiterbildung» am 25. Januar 2018 an der PH Zürich. 

Erik Haberzeth bloggte bereits zum Thema «Weiterbildung 4.0: Was ist Trend, was ist Hype?».

Redaktion: ZBU

China: Einmal sehen ist besser als hundertmal hören

Christine Bieri BuschorBeitrag von Christine Bieri, Professorin und Forschungszentrumsleiterin an der PH Zürich, Erfahrung als Expat in Guangzhou, und

Barbara Nafzger

von Barbara Nafzger, Bereichsleiterin und Koordinatorin International Office an der PH Zürich. Sie studierte Sinologie, Kunstgeschichte Ostasiens und Sport.


百闻不如一见 – «Einmal sehen ist besser als hundertmal hören»

Chinesisches Sprichwort

Die Zahl von chinesischen Studierenden in der Schweiz und Europa nimmt stark zu. Ebenso jene von Studierenden aus der Schweiz und Europa, die einen Studienaufenthalt in China machen. Deshalb ist es aktuell besonders wertvoll, dieses grosse Land besser kennen zu lernen (vgl. auch die vom ZHE angebotene Studienreise nach China).

Wir Europäerinnen und Europäer gehen in der Regel davon aus, dass Chinesinnen und Chinesen viel von uns lernen können und wollen. Umgekehrt gibt es (aber) auch sehr Vieles, was wir von und über China lernen können: Der Einblick in die fremde Kultur ermöglicht zahlreiche Lernerfahrungen. So sind wir zunächst Analphabetinnen und Analphabeten, wie bereits der obige Titel zeigt.

Von den Luxusgütern zur Luftverschmutzung

China: Ming-Vase als Sinnbild für Luxusprodukte
Sinnbild für frühere chinesische Luxus­produkte: Vase aus der Ming-Dynastie

Sehen und selbst erleben helfen, stereotype Vorstellungen abzubauen. Und solche gibt es bezüglich China viele. Noch im 19. Jahrhundert waren diese durchaus positiv, denn Berührungen mit China gab es kaum. Deshalb liess sich vieles in das grosse, ferne Land hineinprojizieren. Die positiven Assoziationen bezogen sich auf Luxusgüter wie Seide, Porzellan und Tee. Aber auch auf den Staat, der von den Gebildetsten im Lande – den Mandarinen – regiert wurde.

Heute sind die stereotypen Vorstellungen eher negativ gefärbt: Chinesinnen und Chinesen leben im Smog, treten in Massen auf (auch bei uns) und produzieren Billigprodukte. Sie liegen im Streit mit Nachbarländern, kaufen westliche Firmen und Häfen auf etc.

China – Schweiz: Austausch in Handel und Bildung

Das grosse Land hat weltweit aber auch den höchsten Anteil Studierender, die für kürzere oder längere Zeit im Ausland studieren. Auch in der Schweiz sind immer häufiger chinesische Studierende anzutreffen. Gemäss den Zahlen der Schweizer Botschaft in Peking studierten im Studienjahr 2013/2014 insgesamt 1335 chinesische Studierende an einer Schweizer Hochschule. Der Anteil Schweizer Studierender an chinesischen Universitäten belief sich im gleichen Jahr auf 764. Dank Stipendien des chinesischen Bildungsministeriums dürfte er in Zukunft deutlich ansteigen. Auch der Schweizerische Nationalfonds fördert den gegenseitigen Austausch von Studierenden. Wie kommt es zu diesem hohen Interesse an Austauschprogrammen im Hochschulkontext?

Der intensivierte Austausch ist zum Teil durch die verstärkten Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und China erklärbar: Vor allem seit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens am 1. Juli 2014 ist China zu einem der wichtigsten Handelspartner der Schweiz geworden. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern haben aber eine längere Tradition. Nach dem Niedergang der Qing-Dynastie (1644 – 1911) unterzeichnete die Schweiz bereits 1918 einen Freundschaftsvertrag mit China. Und als erstes westliches Land 1950 anerkannte die Schweiz die Volksrepublik China.

Schulhaus in China
Spielende Kinder vor dem Guangdong Museum in Guangzhou (Foto: Barbara Nafzger):

Grosse Bedeutung der studentischen Mobilität

Wie kommt es zum starken Interesse Chinas an der Studierendenmobilität? Auch hier lohnt sich ein kurzer Blick in die Geschichte. Austauschbeziehungen mit dem Ziel, den Wissenstransfer voranzutreiben, gab es bereits nach dem Zerfall der Qing-Dynastie 1911. Bekanntes Beipsiel ist der Bau von Eisenbahnen durch westliche Ingenieure. Aber auch in anderen Bereichen wurde Wissen ausgetauscht. So unternahm etwa der amerikanische Pädagoge John Dewey  um 1920 eine Vortragsreise nach China.
Anfangs des 20. Jahrhunderts und nach der Öffnung des Landes in den 1980er Jahren begannen dann chinesische Studierende in den Westen zu reisen. Nach ihrem Studienaufenthalt liessen sie ihr neues Wissen einfliessen und trugen wesentlich zum Aufbau des Landes bei.

Auch heute ist Bildung stark verknüpft mit der nationalen Identitätsbildung und Entwicklung des Landes. So ist seit einiger Zeit eine massive  Bildungsexpansion im Gange. Der systematische Austausch im Hochschulwesen gehört dabei zu den bedeutendsten strategischen Zielen der nächsten Jahre. Schon länger gibt es zahlreiche Programme zur Förderung von Eliteuniversitäten. Heute erhalten aber auch andere Hochschulen und Fachhochschulen finanzielle Mittel, um mit Hochschulen aus anderen Ländern zu kooperieren.

Bild Interview mit Barbara Nafzger zur Chinareise

China ist in der Folge mit dem höchsten Anteil Austausch­studierender in Europa zu einem wichtigen Player der globalen Hochschulpolitik geworden und sucht aktiv nach Partnerhochschulen. Der Bedarf an Austauschbeziehungen wird in den nächsten Jahren auch im Bereich der Fachhochschulen und Berufsbildung anwachsen. Dies besonders in den Bereichen Technik und Gesundheit, da der Ausbau im Bereich der anwendungsorientierten Hochschulen ein nationales strategisches Ziel darstellt.

Chinesische Mittelschicht: Druck auf Hochschulen

Doch es gibt noch weitere Hintergründe für das grosse Interesse an internationalem Austausch: Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs sehen sich die chinesischen Hochschulen mit den hohen Qualitätsansprüchen einer aufstrebenden Mittelschicht konfrontiert. Die Eltern haben hohe Erwartungen an die Bildung. Dazu gehören auch attraktive Austauschprogramme, etwa um Englisch zu lernen. Und wer besser Englisch kann, hat deutlich bessere Chancen in einem harten Wettbewerb um gute Jobs. Denn viele Abgänger/innen von weniger prestigeträchtigen (häufig ländlichen) Universitäten finden keine adäquate Arbeit. Stattdessen verrichten sie eine Arbeit mit relativ geringen Anforderungen.

Chinesische Universitäten und andere Bildungsinstitutionen suchen also aktiv nach Partnerschaften zwecks Double-Degree-Programmen oder nach Austauschmöglichkeiten, um ihre Attraktivität zu erhöhen. Dazu gehören etwa Programme mit Fokus auf Sprach- und interkulturellen Kompetenzen.

Tea House in Shanghai
Tradition und Moderne: Tea House und Wolkenkratzer in Shanghai (Foto: Barbara Nafzger)

China: Sehen statt hören!

Wie eingangs gesagt, können auch wir Europäer enorm vom Austausch mit China profitieren:

  • Das Eintauchen in eine andere Lehr- und Lernkultur unterstützt zunächst einmal das Hinterfragen der eigenen Praxis.
  • Der Einfluss Chinas auf das Weltgeschehen nimmt ebenso zu wie die Handelsbeziehungen mit Ostasien.
  • Mit den wirtschaftlichen und politischen wachsen auch die kulturellen Berührungspunkte.

Um einen Einblick in ein Land mit einer faszinierenden Geschichte, einer dynamischen Gegenwart und einer ungewissen Zukunft zu erhalten gilt: Einmal erleben ist besser als hundertmal davon zu hören (oder zu lesen). Deshalb besuchen wir China regelmässig – das nächste Mal als Leiterinnen einer vom ZHE angebotenen Studienreise.

Christine Bieri Buschor und Barbara Nafzger leiten die ZHE-Studienreise nach China. Sie führt vom 3.9. –14.9.2017 in drei global bedeutende Wirtschaftsmetropolen mit einer spannenden Geschichte: Hong Kong, Guangzhou und Shanghai.
Besuche von chinesischen Hochschulen sowie Gespräche mit Vertretenden von Firmen, swissnex, Journalisten/-innen und Studierenden ermöglichen, den chinesischen Wirtschafts- und Bildungsraum kennen zu lernen und dadurch das eigene Bild über China und seine Bevölkerung neu zu definieren.

Am 5. Dezember, 18:00 findet an der PH Zürich im Raum LAB-E-018 eine Informationsveranstaltung zur Chinareise mit den beiden Leiterinnen statt.

Creativity in Teaching: Facts and Fancy

Porträt Mònica Feixas

Beitrag von Mònica Feixas, Lehrbeauftragte am ZHE, PH Zürich, und Professorin an der Universitat Autònoma Barcelona (UAB).


James Watt and his teacher

There was this little boy who asked his teacher: «Is it true that teachers always know more than their students?» The teacher answered yes. Then the boy asked: «Sir, can you tell me who invented the steam machine?» The teacher answered: «James Watt». The boy: «But sir, why didn’t James Watt’s teacher already invent it?» (thanks to Andreas Sägesser for sharing this anecdote)

Creativity is of essence – be it in engineering, in research or in teaching. Accordingly, there is a great demand for creativity in higher education:

  • How do we foster creativity in an educational system defined largely by conformity, standardization, and hyper-specialization?
  • How do we create a strategy for guaranteeing that innovation and creativity flourish in our university?
  • How do we use creativity in meaningful ways to explore new possibilities for ourselves and for society?

These questions do not have short answers but are worth contemplating (as we will also do in our half-day conference on «Creativity in Learning – Revolutionizing Teaching through Design Thinking»).

Design Thinking Can Be Trained

Teaching and learning in higher education involve continuously «designing» our work. Every day we teachers are designing activities as we best are able. This designing can be

  • either adaptive (opening up new and better ways)
  • or reactive (getting more of the same old, or worse).

Teachers are always learners, too: We always are getting feedback about how our activities foster the learning of our students. The question is, do we act upon this feedback in a subconscious way, on autopilot? Or do we deliberately seek to improve upon it? The latter can be called «learning by design». In my opinion, this is the preferred way towards getting better at our work – for ourselves and for the students.

creativity
Creativity: You don’t have to be a designer to think like one!

Thus, you don’t have to be a designer to think like one. You can think like a designer and design the way you teach, assess, create and innovate. If you are mapping out a strategy, you are already designing!

Design thinkers are not necessarily created only by design schools. According to Tim Brown (2009), many people outside the professional design sphere already have a natural attitude for design thinking. Moreover, creativity and design thinking can be triggered with appropiate training.

Creativity – as Important as Literacy

Creativity is not the province of geniuses and artists, but a practical life skill. It can be nurtured in everyone from an early age through formal education, also in Higher Education. According to Sir Ken Robinson, «creativity is as important in education as literacy and we should treat it with the same status».

Keith Sawyer (2012), in an exhaustive review of creativity research over the last few decades, concluded that:

  • Creativity is the result of hard work and commitment to solving a problem.
  • Creativity involves both divergent and convergent thinking.
  • Creativity normally occurs incrementally over a long period of time.
  • Creativity is a directed, intentional, rational process.
  • Although creativity is largely domain-specific, cross-fertilization can enhance creativity.
  • There is no creativity gene and creativity doesn’t occur in just the right half of the brain. Rather, it involves basic psychological and social processes put together in novel and complex ways.
  • Imagination (i.e., the ability to form new images and thoughts not available through the senses or not possible in conscious reality) occurs at the individual level (in the mind).
  • Innovation (i.e., implementing a new idea or product into a group or society) occurs at the social level. (E.g., this is why there seldom is one single inventor of an important technology. Accordingly, James Watt is not really the inventor of the steam machine).

Most teachers also tend to associate creativity with the arts and humanities and not so much with science, technology, engineering and mathematics (STEM fields). However, creative teaching and learning can be tailored to every subject and the challenge for educators is to nourish and develop people’s natural creativity, not stifle it.

Creativity: Necessity, not Luxury

No one discipline or profession alone can claim to have the best or only approach to solving life’s most difficult problems. Rather, the most perplexing problems confronting humans require the integration of different knowledge spheres through creative thinking. Or as Ken Robinson (2011) puts it: «In a world where lifelong employment in the same job is a thing of the past, creativity is not a luxury. It is essential for personal security and fulfillment.»

One way of cultivating creative learning across disciplines in higher education is to include it in the curriculum’s learning goals. In the revised Bloom’s taxonomy of learning objectives (see graphic), creative learning is the highest-order thinking skill. How many higher education syllabi have learning objectives aiming at developing creative learning?

Bloom taxonomy creativity
Revised Bloom’s taxonomy of learning outcomes (Anderson & Krathwohl, 2001)

Another way is providing regular opportunities for hands-on experimentation, problem solving, discussion and collaborative work. In order to achieve this, we can encourage our students to

  • work in groups on collaborative projects,
  • ask in-depth questions (asking open-ended questions where there may be multiple solutions),
  • imagine what might be possible by exploring different ideas,
  • make connections between different ways of seeing,
  • and explore the ambiguities and tensions that may lie between them.

Stage Model of the creative process

Keith Sawyer identifed eight stages of the creative process. As can be seen, prolonged, intensive immersion in a domain is essential for highly creative performance:

  1. Identify the problem or opportunity.
  2. Acquire knowledge and skills relevant to the specific problem.
  3. Acquire a broad range of knowledge related to the problem (see the overlaps and relationships across domains; us analogic thinking; apply concepts from related domains, generate a variety of ideas).
  4. Allow time for deep reflection.
  5. Generate a variety of ideas.
  6. Combine ideas in novel ways.
  7. Select meaningful ideas based on feasible criteria.
  8. Externalize, test, evaluate, and refine the idea (imagine how to implement it, identify resources needed to implement it, predict the possible reactions, determine how to test, evaluate, and refine it).

Sawyer’s stage model can be an inspiration for designing learning activites – as mentioned above – aiming for creativity.

Part II

This blog post focuses on the importance of creativity as a learning goal. A second part has appeared in December and discusses design thinking as a roadmap for creative learning, innovation and transformation – including a video message by Suzi Jarvis and Colman Farrell!

Conference: Creativity and design thinking are the focus of our short conference (Kurztagung) «Creativity in Learning. Revolutionizing Teaching through Design Thinking». Our guests are Suzi Jarvis and Colman Farrell from the Innovation Academy, University College Dublin.
Date: Thursday, January 19th 2017, 13.30-17.30 at the campus of the PH Zürich. For more informations and registration, see the conference page: www.phzh.ch/zhe-kurztagung.

Tagungsbericht auf der PHZH-Website (short summary of the conference)
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