Schulergänzende Tagesstrukturen: Für Kinder gemacht – an Kinder gedacht?

Tagesschulen und schulergänzende Betreuungsstrukturen werden stetig ausgebaut. Dadurch möchte man dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen und einen massgeblichen pädagogischen Mehrwert erzielen. Aber entsprechen die Angebote auch den kindlichen Bedürfnissen? Unter welchen Umständen wird der Hort von den Kindern als echte Bereicherung wahrgenommen? Und wann wird er eher als «Aufbewahrungsort für Lernende» empfunden? Diesen Fragen ging Franziska Wyss, Primarlehrerin und ehemalige Absolventin MAS Bildungsinnovation, in ihrer MAS-Arbeit auf den Grund.

Die Volksschule Kriens (LU) arbeitet seit einigen Jahren intensiv daran, Unterricht und Betreuung stärker miteinander zu vernetzen. In der Gemeinde werden schulergänzende Tagesstrukturen an sieben Standorten angeboten. Um die Horte auch künftig zielgerichtet weiterentwickeln zu können, nahm sich meine MAS-Arbeit der Frage an, inwiefern die schulergänzenden Tagesstrukturen in Kriens den Bedürfnissen der Kinder entsprechen.

Kinder wollen mitreden

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Schule in einer sich verändernden Gesellschaft

Reformen gehen auch durch die Schule. Die steigende Zahl von Tagesschulen, die breit einflussnehmende Digitalisierung, oder Projekte wie die Einführung des neuen Lehrplans zeigen, wie umfassend sich unsere Gesellschaft verändert. Die Auswirkungen auf den Schulalltag sind umfassend. Für die Schule ist es keine Wahl, sie muss sich auf diese Prozesse einstellen, sind sich Andrea Kern, Frank Brückel und Reto Kuster einig.

Die neueste Ausgabe vom Profil, einem Magazin für das Lehren und Lernen, beschäftigt sich mit Grenzen. Unter dem Titel «An Grenzen gekommen – Lehrpersonen erzählen» kommen vier Lehrpersonen zu Wort, die eindrücklich von ihren Herausforderungen im Alltag berichten. In den Schilderungen geht es beispielsweise um den Umgang mit heterogenen Schulklassen;

«Die beiden Klassen waren ausser Rand und Band. Bereits nach einer Woche war ich komplett an meine Grenzen gestossen. Auch organisatorisch: Von der Klassenlehrerin hatte ich eine Liste erhalten, worauf ersichtlich war, wann welche Kinder zur Schulsozialpädagogin, zur Audiopädagogin, zur Logopädin, in die Psychomotorik oder in den DAZ-Unterricht zu gehen hatten. Fast jedes Kind stand irgendwo auf der Liste» (vgl. Profil 2021, S. 7).

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Führungsrochade in (Tages-)Schulen

Spielen Sie Schach oder coachen Sie ein Fussballteam? Dann ist Ihnen «Rochade» bestimmt ein Begriff. Das Grundprinzip der Rochade lässt sich als Metapher durchaus auf die Führungsarbeit in Schulen übertragen. Die Dozenten Reto Kuster und Frank Brückel zeigen Spielzüge auf.

Nicht selten lassen sich knifflige Spielsituationen mit dem Rochieren von Positionen überraschend schnell auflösen. Man setzt sich über gewohnte Formationen hinweg, überspringt oder wechselt die Seiten und kann damit wirksamer auf Spielzüge des Gegenübers reagieren.

Diese Situationen können auch in der Führungsarbeit in Schulen vorkommen. Speziell in Tagesschulen sehen sich die Leitungspersonen immer wieder mit der Sachlage konfrontiert, welche eine Rochade im Führungshandeln erfordern.

Die Frage, wer wen führt, lässt sich im Alltag kaum trennscharf beantworten, auch wenn Organigramme oder Aufgabenbeschriebe Eindeutigkeit vermitteln. Umso wichtiger ist es für ein Leitungsteam in Tagesschulen, Führungsverantwortung gemeinsam zu übernehmen und situativ zu handeln. Drei Fallbeispiele:

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Die integrative Kraft des Orchesters – Warum es sich als Schule lohnt, einen Vollblutmusiker anzustellen

An der Tagesschule Oberglatt, einer Schule für Schüler mit Problemen im sozial- emotionalen Bereich, lernt jeder Schüler ein selbst gewähltes Instrument und spielt in einer Band oder einem Orchester. Dies hilft den Schülern, sich wieder als Teil eines Ganzen zu empfinden.

Schüler mit herausforderndem Verhalten sind in unserem Schulsystem oft die, die nicht mitspielen dürfen. Sie befinden sich in einem Misfit in Bezug auf ihr Umfeld. Sie sind aus dem Rhythmus gefallen.

Im Schulorchester können sie selber ihre Rolle auswählen – nicht jeder möchte Flöte spielen – und sich mit ihren Fähigkeiten und ihrem Temperament einbringen. Um dabei zu sein, genügt es am Anfang, im richtigen Moment einen einzigen Ton zu spielen. Die integrative Kraft des Orchesters – Warum es sich als Schule lohnt, einen Vollblutmusiker anzustellen weiterlesen

Schulhaus wird Bau des Jahres

Rückblick Besichtigung Lycée Français Dübendorf vom 10. April 2018

Gut zwei Dutzend Interessierte aus Architektur, Schulführung und Verwaltung folgten unserer Einladung zur Besichtigung des neuen Lycée Français im Entwicklungsgebiet von Dübendorf. Michel Gübeli und Michelle Corrodi des Architekturbüros ZÜST GÜBELI GAMBETTI erläuterten den Werdegang des Schulhauses und führten anschliessend durch den Bau. Es sei gleich vorweggenommen – das Lycée Français ist nicht einfach eine Schule, sondern: Schulhaus wird Bau des Jahres weiterlesen