Aufforderung zu strukturellem Wandel im Bildungsbereich

Das Spannungsfeld um die Schule herum hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüche an ihren Leistungsauftrag nehmen zu und äussern sich durch steigende Anforderungen an Qualität und Outcome. Gleichzeitig möchte die Schule den Bedürfnissen derjenigen gerecht werden, über deren Köpfe hinweg die Definition von Professionalität ausgelotst wird, um sie als Folge davon ins Boot zu holen: Das Schulteam. Am vergangenen 15. Symposium für Personalmanagement im Bildungsbereich der PH Zürich wurden unterschiedliche Positionen von Schulführung betrachtet und diskutiert. Rafael Summerauer, Schulleiter an der Tagesschule Schauenberg, war dabei.

Schulführung als Schnittstelle zwischen Unterricht und externen Interessengemeinschaften ist nach zwei Jahren Pandemie und dem momentanen Lehrpersonenmangel zum Hochseilakt avanciert. Anhaltende Personalausfälle, Resignation oder mangelnde Resilienz des Schulteams hat den Tätigkeitsbereich der Schulleitung auf die Aufrechterhaltung des Betriebs reduziert. Wesentliche Aufgaben, die zu einer gesunden Schule mit stabilen Strukturen oder gar zu Schulentwicklung beitragen, bleiben auf der Strecke. Die omnipräsente Aufforderung liegt dabei auf der Hand: Welche Veränderungen lösen diese ständige Ausnahmesituation nachhaltig ab? Welche Massnahmen kann eine Schulleitung ergreifen, um den prekären Bedingungen entgegenzuwirken? Welche Entwürfe zu Schulführung werden in der Wissenschaft diskutiert und für die Praxis vorgeschlagen?

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Digitalisierung durchdringt unsere Schulen

Spätestens seit dem Corona-Lockdown im März 2020 ist Digitalisierung ein integraler Teil von Bildung und Gesellschaft geworden und verändert beide fundamental. Die Erfahrungen haben deutlich gemacht, wie Digitalisierung Möglichkeiten potenziert und gleichzeitig verunsichert. Zukunftsorientierte Bildungsorganisationen gehen proaktiv mit digitalen Herausforderungen um, ringen aber auch mit der Frage: Was bleibt als Konstante im Wandel? Eliane Burri und Frank Brückel haben sich dieser Frage genähert und vielfältige Themenfelder entdeckt.

Die digitale, ökologische und ökonomische Transformation verändert unsere Arbeitswelt massgeblich. In diesem Zusammenhang ist die Rede von der «Neuen Normalität der Arbeitswelt». Die Anforderungen an künftige Arbeitskräfte verändern sich. Wir stehen vor der Herausforderung, Bildung im digitalen Zeitalter für künftige Generationen zu gestalten. Es stellt sich die Frage, wie sich Schule in Anbetracht der Digitalisierung weiterentwickeln soll.

Die Rolle der Schulleitung bei der Schul-, Unterrichts- und Personalentwicklung

Schulleitungen als zentrale Akteurinnen und Akteure sind von der Digitalisierung aus doppelter Perspektive betroffen: Zum einen gilt es, Schulentwicklungsprozesse anzuregen. Zum anderen wirkt sich Digitalisierung auch unmittelbar auf den Arbeitsalltag aus wie im Bereich der institutionellen Personalentwicklung. Welche Erfahrungen wurden im Corona-Lockdown gemacht und was können wir daraus für die Zukunft lernen?

Analoge und digitale Lernräume

Unbestritten scheint, dass Schule auch zukünftig ein Lernort bleiben wird. Schon längst herrscht Konsens darüber, dass digitale Zugänge vielfältige Bildungserfahrungen ermöglichen. Die Herausforderungen bei der Gestaltung von physischen und digitalen Lernräumen haben sich akzentuiert. Wie können unterschiedliche Lernräume gestaltet werden?

Immer auf Empfang

Oftmals ist am Feierabend und auch am Wochenende nicht Schluss mit Mails und Telefonaten. Einfach abschalten wird je länger, je schwieriger. Wie kann es gelingen, in einer Schule gesund zu bleiben, in der eine ständige Erreichbarkeit erwartet wird. Welche Be- und Entlastungen ergeben sich aus dieser neuen Normalität?

INFOBOX

Was bleibt nun als Konstante im Wandel?

Frank Brückel und Eliane Burri leiten das diesjährige Symposium Personalmanagement, das am 28. Mai stattfindet. Der Anlass greift mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die obere und weitere Fragen auf und regt in kokonstruktiven Räumen zum Weiterdenken an. Ausgewiesene Expertinnen und Experten vertiefen in Impulsen und Foren ausgewählte Themen. 

Digitalisierung in Schulen ist ein aktuelles Thema. Im letzten Beitrag von Tobias Röhl erfahren Sie mehr zu «Automatisierte Bildung? Künstliche Intelligenz und pädagogische Profession». 

Zum Autor

Frank Brückel ist Dozent im Zentrum Schule und Entwicklung an der PH Zürich. Er leitet die Arbeitsgruppe Tagesschule und ist zudem Mitglied im Leitungsteam MAS Weiterbildungsstudien. Er kennt sich speziell in Schulentwicklung, Ganztagesbildung und Professionalisierung bei Lehrpersonen aus.

Zur Autorin

Eliane Burri

Eliane Burri ist Leiterin des Zentrums Medienbildung und Informatik an der PH Zürich. Sie lebt Digital Leadership in Education und begleitet Schulen im digitalen Wandel.

Redaktion: Melina Maerten

Bild: pixabay.com

Die 4. Dimension der Digitalisierung

Wie kaum eine andere Technologie ist Digitalisierung nahe am Menschen, weil sie mit Information, Kommunikation, Kooperation und Interaktion verbunden ist. Wir verwenden digitale Technologien immer und überall: Wir kommunizieren miteinander, wir kaufen mit dem Smartphone ein, wir koordinieren mit dieser Technologie Haushaltsgeräte und wir tätigen Bankgeschäfte. Jutta Rump über den Einsatz der digitalen Technologie.

Unbestritten führt die Digitalisierung zu einer steigenden Geschwindigkeit sowie einer zunehmenden Arbeitsintensität und -komplexität. Des Weiteren gilt es mit einem stetig steigenden Informationsfluss und einer Wissensexplosion umzugehen. Vor allem in der Wissensexplosion wird der Einfluss der Digitalisierung gut sichtbar. Mittlerweile kann der Einzelne das für ihn relevante Wissen, angesichts der Dynamik der Wissensentwicklung und des Ausmasses der Wissensbasis, nicht mehr fassen. Wir wachen am Morgen mit dem Gefühl auf, unser Wissen aktuell zu halten und gehen am Abend ins Bett mit der Gewissheit, dass wir am nächsten Morgen wieder vor der Herausforderung stehen, neue Informationen verarbeiten zu müssen.

Was für einen Einfluss der Einsatz der digitalen Technologie am Arbeitsplatz hat

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Spannender Unterricht, humorvoll und . . . streng!

Schülerinnen und Schüler des Freien Gymnasiums Zürich wurden 2017 befragt, was für sie eine gute Schule, eine gute Lehrperson ausmache:

Spannender, abwechslungsreicher, gut strukturierter Unterricht war die häufigste Nennung (17 Prozent), gefolgt von humorvoll, motiviert (je 16 Prozent), über freundlich, sympathisch, gerecht (je 11 Prozent) bis hin zu streng (9 Prozent).

Es blieb jedoch nicht nur bei der Erhebung und Präsentation der Daten. Spannender Unterricht, humorvoll und . . . streng! weiterlesen

Neue Kompetenz von Führung im digitalen Zeitalter

Fordert das digitale Zeitalter neue Kompetenzen und eine neue Art zu führen? Dieser Frage widmete sich Dr. Sarah Genner, PHZH, neulich einer Veranstaltung im Rahmen des 13. Symposiums Personalmanagement im Bildungsbereich im Mai an der PHZH.

Von ganz unterschiedlicher Seite wird betont, wie sich das Bildungssystem der Schweiz im digitalen Wandel dringend ändern müsse, wie neue Skills – digital Skills – gefragt seien, damit die Schweizer Volkswirtschaft konkurrenzfähig bleibe und junge Menschen später einen Job finden. Tatsächlich wandelt sich in vielen Branchen die Arbeitskultur, weil Smartphones, Tablets und Laptops ein zeitlich und örtlich ungebundenes Arbeiten ermöglichen. Dies stellt für viele auch höhere Anforderungen an Selbstorganisation, Selbstdisziplin und Selbstführung.

24. Mai 2019, PH Zürich – 13. Symposium Personalmanagement – Forum 1 :
Dr. Sarah Genner: „Neue Kompetenzen und Führung im digitalen Zeitalter?“

Unsere Studie zu «Mensch und Arbeitswelt 4.0» zeigte, dass die Hälfte der rund 600 Befragten davon ausgeht, dass Selbstführung im digitalen Zeitalter wichtiger werde. Aus der Softwarebranche verbreiten sich neue Führungsmodelle wie Holacracy oder Projektmethoden wie Scrum.

Aber was bedeutet dies für Schulen und Schulführung? Neue Kompetenz von Führung im digitalen Zeitalter weiterlesen