Ein Jahr im Bildungssystem Kanadas

Als Gastdozent ein Jahr an der University of British Columbia in Vancouver ist ein wunderbarer Spiegel, um mehr über das eigene Schulsystem zu lernen. Besonders beeindruckt hat der Umgang mit Inklusion. Gedanken von Frank Brückel.

Hautnah erleben, was auf der anderen Seite des Globus «Schulentwicklung» bedeutet und wie dort versucht wird, aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Schulen zu begegnen und Lösungen zu implementieren! Dies war das Ziel meiner Arbeit als Gastdozent an der University of British Columbia zwischen August 2019 und Juli 2019 in Vancouver, Kanada.

Das alles beherrschende Thema in British Columbia ist seit einigen Jahren die Inklusion. Dabei wird «inklusiv» sehr umfassend verstanden. Im Grunde geht es darum, dass Unterschiede hinsichtlich der Vielfalt in Kultur, Religion, Geschlecht, Fähigkeiten oder sozioökonomischem Hintergrund akzeptiert und geschätzt werden und alle Menschen gleiche Chancen in ihrer individuellen Entwicklung erhalten.

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Wenn unterschiedliche Logiken zusammenkommen

Manchmal prallen unterschiedliche Bedürfnisse und Logiken aufeinander. Zum Beispiel die alltägliche Verantwortung der Schulleitung für die Schüler/innen und Lehrpersonen – und die eigene Mitverantwortung in der Schulpflege, aber auch die eigenen Berufs- und Familienverantwortungen. Andrea Hugelshofer schildert persönliche Momente.

«Mit der Schülerin XY geht es nicht mehr so weiter. Wir haben am nächsten Mittwoch um 12:15 Uhr ein schulisches Standortgespräch abgemacht. Bist du dabei?» Als Mitglied einer Kreisschulbehörde gerate ich bei kurzfristigen Terminanfragen ins Rotieren: Um welches Kind geht es, habe ich schon Informationen in meinen Notizen oder Mails?

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These #1: Über Leidenschaft und Lehrpläne – Man wird ja wohl noch fragen dürfen

#1 «Über Leidenschaft und Lehrpläne» lautet der erste von drei Texten von Philipp Zimmer, Schulleiter der Volksschulgemeinde Wigoltingen, die in den kommenden Wochen auf dem Blog Schulführung erscheinen werden. #2 «Über Neugier und Strukturen» und #3 «Über Scheitern und Skills» ergänzen diesen Auftakt und werden in zwei folgenden Blogbeiträgen behandelt. Viel Freude beim Lesen!

Manchmal frage ich mich, was in unserem Schulsystem eigentlich alles „falschrum“ läuft. Warum lernen unsere Kinder und Jugendlichen vorwiegend nur von uns Erwachsenen und nicht umgekehrt und warum fliesst das Lernen dabei meist nur in eine Richtung? Warum beurteilen wir Lernende in der Qualität ihres Denkens und Handelns, aber sie uns nicht? Ist es überhaupt sinnvoll zu urteilen?

Warum vermitteln wir Kindern, dass sie beim Lernen möglichst wenig Fehler zu machen haben, statt möglichst viele? Warum geben künstliche Strukturen wie Schuljahre, Hausaufgaben, Ferien, Notenskalen, Alterskassen, Stundenpläne, 45-Minuten-Rhythmen, Stundentafeln und Fächerkanones den Takt des Lernens vor und nicht die Neugier, Leidenschaft und intrinsische Motivation, die in jedem Menschen von Natur aus schlummert? These #1: Über Leidenschaft und Lehrpläne – Man wird ja wohl noch fragen dürfen weiterlesen