Schulführung – in welchen Räumen?

Erinnern sie sich an ihren ersten Kindergarten? Wie die Finken unter der Sitzbank aufgereiht auf die warmen Füsschen warteten oder wo sich die lange Fensterfront erstreckte? Auf welchen Bäumen geklettert werden durfte oder wo sie Stelzenlaufen lernten? Schulräume sind nebst Lehrpersonen oder Gspändlis ein prägender Bestandteil unserer Schulerfahrung: sie sind eng mit Aktivitäten und sozial Erlebtem verflochten.

Schulräume ermöglichen, fördern oder behindern, was in der Schule und rund um sie herum erlebt werden will. Das Nachdenken über die gewünschten Handlungen soll der Definition des Raumprogramms und der Gestaltung ihrer Schule vorangehen – unabhängig davon, ob es sich um Neu- oder Bestandesbauten handelt. Das pädagogische Konzept und die räumliche Umgebung bedingen sich gegenseitig:

  • Altersdurchmischtes Lernen oder Jahrgangsklassen?
  • Tagesstrukturen oder Tagesschule?
  • Binnendifferenzierung oder Lern- und Förderateliers?
  • Schule im Wald, auf dem Bauernhof oder im Klassenzimmer?
  • Wochenstart in der Klasse, im Jahrgang oder mit der ganzen Schule?

Zunehmend verbringen Kinder und Erwachsene mehr Zeit an Schulen. Die Grenzen zwischen Unterricht und Freizeit, Schule und Zuhause weichen sich auf. Die Schule verliert ihr Bildungsmonopol und übernimmt im Gegenzug Erziehungsaufgaben. Sie wird zum Lern-, Lehr- und Lebensraum und macht neue Bedürfnisse an die Innen- und Aussenräume geltend. Sich verändernde Bildungsziele und/oder Lernmethoden sollen aber auch zukünftig in geeigneten Räumlichkeiten umgesetzt werden können.

Sollen formulierte pädagogisch-funktionale Bedürfnisse baulich umgesetzt werden, müssen sie erst in architektonische Anforderungen übersetzt werden. Dieser Zwischenschritt wird durch erfahrene Fachleute auf dem Gebiet der Schulraumentwicklung begleitet. Schulleitungen müssen für ein allfälliges Schulbauprojekt in ihrem ohnehin schon prall gefüllten Thek nicht auch noch Kompetenzen in Planung und Bau mitbringen. Dennoch ist es wertvoll, wenn sie sich auch den Hüllen ihrer Schule bewusst werden. Erkunden sie ihr Schulhaus mit forschendem Blick. Beobachten sie, wie die Räume auf sie wirken. Wäre da nicht mit einer einfachen Massnahme etwas zu verbessern? Sie wissen ja, der Raum ist der dritte Erzieher. Vielleicht kann er ihnen auch eine Aufgabe erleichtern oder gar abnehmen?

Katharina Lenggenhager

Dipl. Arch. HTL

MAS Cultural & Gender Studies ZFH

Expertin Schulraumentwicklung

Geschäftsführerin schul raum entwicklung, Wetzikon

katharina.lenggenhager@schulraumentwicklung.ch

www.schulraumentwicklung.ch

und

Frank Kessler

Dipl. Ing. ETH/SIA, MAS BA, KUB

Bauherrenberater und Projektentwickler

Leiter Geschäftseinheit Bauberatung und Planung

F. Preisig AG, Zürich

frank.kessler@preisigag.ch

www.preisigag.ch

 

Wann ist ein Laie ein Laie?

Die Frage wurde in der Pause während einem Kommunikationstraining für Schulpflegemitglieder von einer Teilnehmerin gestellt. Ausgangspunkt für die Frage war eine Diskussion über die Rolle von Schulpflegerinnen und Schulpfleger bei der Mitarbeitendenbeurteilung. «Wir können ja nie so professionell beurteilen wie eine Schulleitung», meinte eine Teilnehmerin. Wie viele andere musste ich auch nicken und wusste innerlich doch, dass mit der Argumentation etwas nicht stimmt. Die Frage hat mich nicht mehr losgelassen und zum Nachdenken angeregt.

Wenn Schulpflegerinnen und Schulpfleger Laien sind und mit professionellen Schulleitungen verglichen werden, dann haben sie verloren und man kann die Schulpflegen abschaffen. Für die Schulen wäre dies aus meiner Sicht jedoch ein Verlust. Und das hat damit zu tun, dass Schulpflegen in meinem Verständnis keine Laien sind. Sie wären dann Laien, wenn sie, wie vor der Einführung von Schulleitungen, die operative Führung innehaben. Sie wären dann unausgebildete Schulleiterinnen und Schulleiter oder eben: Laien. Die Schulpflegen haben heute jedoch eine andere Aufgabe: Sie sind Vertreterinnen und Vertreter der Bevölkerung und sorgen als strategische (oder politische) Führung dafür, dass das Dorf die Schule hat, welche die Bevölkerung will. Sie sind gewissermassen das ‘Volk’ der Volksschule.

Schulpflegende und Schulleitende agieren nach meinem Verständnis in unterschiedlichen Rollen, Perspektiven und Aufgabenfelder in der Schulführung. Die Frage, ob Schulpflegende Laien sind, stellt sich nicht im Vergleich zu den Schulleitenden, sondern im Vergleich zu den Anforderungen an eine politische Führung. Zum Beispiel in der Frage, wie sie schwierige Gespräche kommunikativ führen können. Für mich geht es nicht um die Frage, ob Schulpflegende Laien sind, sondern wie professionell sie als Schulpflegende agieren. Und professionell agierende Schulpflegen sind ein wesentliches Element für Schulqualität.

Aus diesem Grund verstehen wir uns im Zentrum Management und Leadership an der PH Zürich seit einigen Jahren nicht mehr nur als Kompetenzzentrum für Schulleitung, sondern als Kompetenzzentrum für Schulführung. Darin sind alle Führungspersonen und -funktionen in Bildungsorganisationen gemeint. Neben Schulleitungen unterstützen wir unter anderem auch die politische oder administrative Führung und entwickeln verschiedene Angebote für diese Personengruppen.

Und wer Lust hat als Schulpflegerin, Schulpfleger auf solche Pausengespräche und dabei auch noch an der eigenen Kommunikation zu arbeiten, am 8. Mai 2018 biete ich das nächste Kommunikationstraining an.

Niels Anderegg, Zentrumsleiter Management und Leadership, PHZH

5 Fragen an Urs Tschamper, Schulleiter Primarschule Bubikon

Im heutigen Beitrag stellt Michael Gerber, Schulleiter Schulhaus Weihermatt, Urdorf ZH fünf Fragen an Urs Tschamper, Schulleiter Primarschule Bubikon.

In dieser Rubrik werden spannende Schulführungspersonen vorgestellt, die wiederum eine Kollegin/einen Kollegen interviewen und so den Stafetten-Stab weitergeben.

Was bedeutet für dich Schulführung?

Ich möchte „Ermöglicher“ sein, Entwicklungshelfer, Unterstützer, manchmal auch Beschützer: Es ist mir wichtig, meinem Schulteam Vertrauen zu geben und motivierende Rahmenbedingungen und Freiräume zu schaffen, damit die Mitarbeitenden sich entfalten können, Freude an ihrer Arbeit haben und sich laufend verbessern. Dazu mache ich Betroffene zu Beteiligten: Indem ich Betroffene fair und der Situation entsprechend angemessen in Entscheidungen einbeziehe, fördere ich das aktive Mitdenken und die Mitarbeiterzufriedenheit.

In deiner CAS Arbeit «Steuerung der Schulentwicklung durch die Schulleitung» untersuchst du erfolgreiche Vorgehensweisen einer Schulleitung im Schulentwicklungsprozess. Was muss eine Schulleitung bei der Schulentwicklung beachten?

Wichtig ist, dass ich mich als Schulleiter immer wieder (hinter-)frage: In welchem Ausmass soll ich Entwicklungsprozesse anregen, begleiten, (an-)leiten, führen oder gar durchsetzen? Welches Handeln ist förderlich, welches hinderlich oder gar kontraproduktiv? Wie viel Druck und wie viel Zug – oder „neudeutsch“ ausdrückt: Wie viel „Top-down“ und wie viel „Bottom-up“ ist in welcher Situation angemessen?

Die grosse Kunst der Schulleitung bei der Schulentwicklung ist, Wege aufzuzeigen und zu ebnen, die Lehrpersonen zum selbstständigen Handeln befähigen und sie in ihrem Tun bestätigen – ohne alles selber machen zu wollen. Hilbert Meyer beschreibt dieses Führungsmodell treffend mit den Worten: „Steuern, nicht rudern!“

Was ist für dich der zentrale Baustein einer erfolgreichen Schul- und Unterrichtsentwicklung?

Ein zentraler Baustein, wenn nicht gar der absolut wichtigste, ist die „Lehrerkooperation“. Ich fördere deshalb als Schulleiter gezielt eine angemessene Kooperation in meinem Schulteam, unter anderem indem wir weniger Schulkonferenzen und mehr Stufenkonferenzen einplanen. Ich bin überzeugt, dass dort die Zeit für pädagogische Schulentwicklung besser genutzt wird.

Du bist jetzt im 4. Jahr als Schulleiter. Wo und wie hat sich dein Schulleiterhandeln entwickelt?

Ich habe inzwischen das Vertrauen, dass Schulentwicklung ein kooperativer Prozess ist und ich nicht alles wissen, steuern oder beeinflussen kann und muss. Ich weiss besser, was ich delegieren kann, wie (und wann) ich Lehrpersonen in schwierigen Situationen unterstützen und ihnen den Rücken stärken kann oder wie (und wann) ich ihnen gezielt Arbeitslast abnehmen muss.

Und: Die Gelassenheit hat bestimmt zugenommen…

Du hast vor deiner Stelle als Schulleiter unter anderem in der Schulaufsicht im Kanton Glarus oder in der IT Abteilung einer Bank gearbeitet. Kannst du von diesen Erfahrungen für deine momentane Arbeit profitieren?

Enorm! Ich möchte diese 13 Jahre mit ausserschulischen Berufserfahrungen nicht missen und empfehle jeder Schulleitungsperson, einmal etwas Privatwirtschaftsluft zu schnuppern und nicht direkt vom Klassenzimmer ins Schulleitungsbüro zu wechseln. Ich finde es allerdings sehr schade, dass der Kanton Zürich solche Erfahrungen nicht unterstützt bzw. honoriert. Bei meiner Rückkehr in den zürcherischen Schuldienst wurden mir bei der Einstufung in die Lohnskala die sechs Jahre beim Kanton Glarus nur zur Hälfte angerechnet. Ich hätte also geradesogut sechs Jahre lang Schuhe putzen oder Zeitungen austragen statt Schulen evaluieren können…

von Michael Gerber, Schulleiter Schulhaus Weihermatt, Urdorf ZH

Bei 9 von 10 Flugzeugcrashs ist das Team schuld

Von Philip Keil, einem Lufthansa-Pilot, der einen Beinahecrash verhindert hat, erfährt Johannes Breitschaft, Dozent an der PH Zürich,  wie wichtig immer wieder Absprachen im Team und Standardroutinen sind.

Der Pilot Philip Keil schildert eindrücklich wie bei 9 von 10 Abstürzen die Ursache nicht fliegerisches Versagen, sondern das Versagen des Teams war: Entscheidungsschwäche, schlechte Kommunikation und mangelnde Prioritätensetzung. In 80% aller Abstürze und Unfällen sass der erfahrene Kapitän am Steuer und nicht der Co-Pilot. Fehlerketten bringen Flugzeuge zum Absturz, meist in Verbindung mit folgenden Verhaltensweisen: Sorglosigkeit, Selbstüberschätzung, Tunnelblick, Indirektheit in der Kommunikation («this seems a little high»), übertriebene Toleranz. Mir kommen dabei auch diverse Skandale in der Wirtschaft in den Sinn, wo ich merke, dass Machtdistanz und fehlendes Feedback zu solchen Verhaltensweisen führen. Fehlleistungen im Leadership und Management sind die Folge.

Zum Schluss des Vortrages sind die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine Checkliste gespannt, die Philip Keil schon zu Beginn angekündigt hat: FORDEC

F FACTS Was sind die Facts / einen Moment inne halten / habe ich alle Fakten auf dem Schirm / würde ein Aussenstehender die Situation gleich sehen

O OPTIONS Welche Optionen ergeben sich aus dieser Faktenlage / alle Optionen notieren

R RISKS & BENEFITS Jede einzelne der Optionen wird bewertet

D DECISION Treffen einer Entscheidung und dazu stehen

E EXECUTION Ausführung, konkrete planvolle Umsetzung der Entscheidung

C CHECK Evaluieren, was passiert bei der Umsetzung, was passiert darum herum

Diese Vorgehensweise wurde von der NASA entwickelt und kann bei Entscheidungen eine Unterstützung bieten. Das Verschriftlichen des Prozesses wird empfohlen, um uns kognitiv zu entlasten.

Bei Prof. Dr. Olaf-Alex Burow, mit dem Thema «wertschätzende Schulleitung», nehme ich ein paar Aussagen mit. Das von ihm vorgestellte Buch «Wertschätzende Schulleitung – der Weg zu Engagement, Wohlbefinden und Spitzenleistung» gehört meiner Ansicht nach in jede Schulleitungsbibliothek. Das Buch ist sehr gut lesbar, praxisbezogen und bietet zahlreiche Impulse für Umsetzung und Reflexion.

Schulentwicklung ist ein komplexes Gebiet mit unzähligen Definitionen und Modellen. Betrachtet man das Thema aus Sicht der Komplexitätsreduktion, so geht es letztlich um drei übergreifende Kernziele:

1. Equity (Chancengleichheit)

2. Excellence (Anspruchsvolle Leistungen)

3. Well-being (Wohlbefinden).

Gute Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zu Chancengleichheit beitragen, möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu guten Leistungen führen und ein Lehr-Lern- und Schulklima schaffen, das Wohlbefinden ermöglicht. Für Burow ist Schulleitungshandeln zentral. Er zeigt in seinem Vortrag den Leadership-Kompass auf mit den «magischen 3×3»:

1. Wertschätzende Schul- und Organisationsentwicklung (wertschätzende Diagnose, Vision, Umsetzung)

2. Selbstbestimmung (Sinn/Zugehörigkeit, Kompetenzerleben, Wohlbefinden)

3. Salutogenese (Bedeutsamkeit, Verstehbarkeit, Handhabbarkeit).

Spannend wäre ein Austausch von Schulleitungen mit genau diesem Fokus: Was mache ich konkret (normativ, strategisch und im Alltag) um diese potenzialfördernden Prinzipien lebendig werden zu lassen? Vielleicht bei einem gemeinsamen Kaffee?

 

 

 

 

 

 

Johannes Breitschaft, Dozent PH Zürich

Auf die Schulleitung kommt es an

Bereits steht der letzte Kongresstag vor der Tür. Die Tage in Düsseldorf vergehen wie im Flug. Es ist ein Anlass im Jahr, an dem ich als Schulleitung auftanken, neue Ideen und Impulse mitnehmen kann und etwas Distanz zum Schulalltag gewinne.

Bei der Auswahl der Vorträge für den Samstag habe ich lange hin und her überlegt. Hattie interessierte mich, doch hatte ich auch schon viel darüber gelesen und glaube gut informiert zu sein. Es ist aber immer wieder spannend zu hören, wie sich verschiedene Pädagogen mit Hattie auseinandersetzen und die Resultate interpretieren. Also doch, Hattie zum Frühstück!

Das Eingangszitat des Referats von Michael Felten, Gymnasiallehrer und Lehrbeauftragter in der Lehrerausbildung «Ihr müsst den Kindern zeigen, dass die Schule etwas ganz Besonderes ist» hat mich nachdenklich gestimmt. Noch immer ist es für viele Kinder auf dieser Welt nicht selbstverständlich, dass sie zur Schule gehen können oder sie nehmen teils lange und gefährliche Schulwege in Kauf. Einige unserer Schülerinnen und Schüler hingegen sehen die Schule oftmals als unangenehme Pflicht. Doch was macht es aus, dass Schule in der westlichen Welt für viele Schülerinnen und Schüler als ein Müssen oder eine Unterbrechung der Freizeit angesehen wird?

Auf diese Frage gibt es sicherlich unterschiedliche, teils diametral auseinanderliegende Antworten die, abendfüllend diskutiert werden könnten. Als Schulleiterin stellt sich mir die Frage: Was kann ich dazu beitragen, dass Schule attraktiv ist und die Schülerinnen und Schüler den Besuch der Schule wieder als Privileg betrachten?

Michael Felten, Autor von «Auf die Lehrer kommt es an!» zeigt in diesem Referat, dass es auch auf die Schulleitung ankommt. Für ihn ist der Kern der Schulentwicklung Unterrichtsentwicklung. Aber:

– wer stösst Unterrichtsentwicklung an?

– Wohin soll sie gehen?

Aufgrund der Ergebnisse von Hattie hat die Schulleitung einen hohen Effekt (d=0.84) wenn sie sich an der Unterrichtsentwicklung beteiligt und ihre Expertise einbringt. Doch wie soll sie das tun? Eher als Motivator, Vorbild und Mentor oder durch Führung mit Vorgaben, einem System klarer Regeln und Entwicklungsarbeit an der Lernkultur? Hattie belegt mit seiner Metastudie, dass die klare, instruktionale Führung den höheren Wirkungsgrad hat.

Laut Felten – und das zeigt sich auch in meinem persönlichen Umfeld – neigen Schulleitungen eher dazu «gut Freund» mit dem Kollegium sein zu wollen, gerade dann, wenn Schulleitungen aus dem Kollegium herauskommen, also eher die transformationale Führung bevorzugen.

Für mich persönlich bedeutet der Befund von Hattie aber nicht, dass Schulleiterinnen und Schulleiter nicht auch als Vorbild, Mentor und Coach führen sollen. Denn wie schon Joachim Bauer (2005) gesagt hat: «Der Mensch ist für den anderen Menschen die Motivationsdroge Nummer eins.»

Und zum Schluss nochmals Hattie mit seinen drei Kernbefunden:

– Auf die Lehrer kommt es an

– Viele Wege führen nach Rom – nicht alle!

– Die Beziehung macht’s

Diese drei Aussagen lassen sich auch auf meine Tätigkeit als Schulleiterin übertragen und werden mich in meinen Schulleitungsalltag begleiten.

Simone Augustin, Schulleiterin Schule Aeugst am Albis ZH und Co-Leiterin Bezirksschulleiterkonferenz Affoltern

Es lohnt sich, sich zu engagieren!

Am Deutschen Schulleiterkongress lernt Johannes Breitschaft, Dozent an der PH Zürich, interessante Abenteurer kennen, die von ihren Pioniertaten erzählen. Das sind der Lifestyle-Unternehmer Jochen Schweizer, der Polarforscher Arved Fuchs und der Dschungelbezwinger Rüdiger Nehberg.

Die Faszination ist beim Publikum nicht zu verbergen. Mit Leidenschaft und Humor erzählen sie von ihrem erfüllten und abenteuerlichen Leben. Keine 08/15-Biografien. Leider sind alles Männer, etwas mehr «starke Frauen» würden dem Kongress gutstehen. Dennoch: das Publikum hängt diesen Persönlichkeiten an den Lippen. Was man daraus ziehen kann? Das Erlebnis, bei den Wagnissen wenigsten ein bisschen dabei gewesen zu sein. Was ich daraus nehme: «Es lohnt sich, sich zu engagieren».

Bei Prof. Rolf Arnold geht es wieder etwas wissenschaftlicher zu und her. Er zeigt nachvollziehbare Verbindungen von Neurobiologie, Lernen und Erwachsenenbildung. Lernen ist für ihn ein selbstgesteuerter Aneignungsprozess. Didaktik sollte keine Lehr-, sondern eine Lernwissenschaft sein. Auch in meiner Ausbildung in Hochschuldidaktik ging es um den «shift from teaching to learning». Das Motto lautet: vom Lernenden her denken, was mich an die Bedingungen zu Kompetenzorientierung erinnert. Lehrpersonen müssen Bedingungen schaffen, damit etwas (Neues) entstehen kann! Die Lehrperson bietet den Kompetenzrahmen, den Kompetenznachweis muss der Lernende selber geben. Die Beziehung und die Resonanz ist der Boden. Schon Rolff hat den Satz geprägt: «wer den Unterricht verändern will, muss mehr als den Unterricht verändern». Veränderungen geschehen meist sehr langsam. Die Problematik ist dabei, dass das Überlieferte und die Erfahrung zunächst immer für richtig erachtet werden. Eine weiterführende Anregung zum Weiterdenken können einige gesammelte Zitate zum Lernen sein, die ich von Rolf Arnold gefunden habe.

Prof. Dr. Harald Görlich zeigt mir, dass wir im Modul «Selbst-, Zeit-, Gesundheitsmanagement» im Rahmen des Lehrgangs «Führen einer Bildungsorganisation» die richtigen Schwerpunkte setzen. Sein Thema ist «Stark durch Resilienz!». Was mir besonders in Erinnerung bleibt, ist die konsequente Haltung des Vertrauensvorschusses gegenüber Mitarbeitenden und die bedingungslose Einstellung, dass man als Führungsperson in jedem Menschen einen wertvollen Kern erkennen muss. Schon Anselm Grün meint «wenn ich den Menschen mag, ist er nicht so schnell zu viel für mich» oder Thomas von Aquin «ich freue mich, dass du da bist, und nicht weil du so bist».

Schulleitungen müssen neben vielem Anderen auch Meisterinnen und Meister der Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen sein! Was ich wieder mitnehme: Die Befriedigung von vier Grundbedürfnissen, welche die Basis psychischer Gesundheit, unabhängig von der Quantität der Arbeit sind, nämlich:

1. Orientierung und Wirkungsmöglichkeit (Sinnerfahrung). «Wer ein Warum zu leben weiss, erträgt fast jedes Wie» (Nietzsche)

2. Anerkennung und Wertschätzung (Selbstwertbezug)

3. Soziale Bindung / Zugehörigkeit

4. Lust erleben / Unlust vermeiden.

Zwei Fragen werden mich noch weiter begleiten: Was heisst für mich gelingendes Leben? Wann mache ich einen Termin mit mir selbst, um den wirklich wichtigen Fragen nachzugehen?

Johannes Breitschaft, Dozent PH Zürich

Hat die Schule ein Umsetzungsdefizit?

Nach dem Referat von Prof. Dr. Andreas Helmke am Deutschen Schulleiterkongress stellt sich für Simone Augustin, Schulleiterin in Aeugst am Albis die Frage: Hat die Schule ein Umsetzungsdefizit? Hier beschreibt sie den weiten Weg vom Wissen zum Tun.

Nach einer kurzen Stärkung am Buffet und einem erfrischenden Spaziergang entlang des Rheins, freue ich mich auf den Nachmittag mit Prof. Dr. Andreas Helmke, Autor diverser Fachliteratur – darunter «Kernpunkte guten Unterrichts – ein summarischer Überblick» oder «Unterrichtsdiagnostik als Ausgangspunkt für Unterrichtsentwicklung» und Mitentwickler der evidenzbasierten Methode der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung EMU.

Gleich zu Beginn des Referats zeigt Helmke an einem anschaulichen Beispiel auf, weshalb Unterrichtsdiagnostik und Feedback so zentral für Schulentwicklung ist.

Beispiel: Lehrpersonen wurden während einer Lektion gefilmt. Danach wurden sie gefragt, wie hoch sie ihren Sprechanteil in der gefilmten Lektion einschätzen. Danach wurden die gefilmten Lektionen, mit der Stoppuhr in der Hand, betrachtet und der effektive Sprechanteil ermittelt. Der Unterschied in der untenstehenden Grafik spricht für sich.

 

 

 

 

 

«Es besteht oftmals eine Kluft zwischen dem, was Lehrpersonen glauben zu tun und dem, was sie wirklich tun.» Das heisst jetzt aber nicht, dass alle Lehrpersonen unfähig sind. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Lehr- und Lerngeschehen

· hoch komplex

· multidimensional

· gleichzeitig

· unvorhersehbar

· sowie unaufschiebbar ist.

Um dem hochkomplexen Geschehen gerecht zu werden, braucht es eine evidenzbasierte Bestandsaufnahme. Dazu eignen sich folgende Methoden:

· Schülerfeedback

· Kollegiales Feedback

· kollegiale Hospitation

· virtuelles Feedback (Videoaufnahmen des Unterrichts)

· Feedback durch Dritte

Viele dieser Feedbackmethoden sind bekannt und teils auch seit Jahren in vielen Schulen fest verankert. Doch was geschieht nach dem Feedback? Was passiert in der Unterrichtstunde nach dem kollegialen Feedback, nach dem Betrachten der auf Video festgehaltenen Lektion?

Nach Helmke wäre der folgende Vierschritt optimal:

1. Diagnose

2. evidenzbasiert, kriteriengeleitete Reflexion

3. Durchführung von Massnahmen

4. Analyse der Wirksamkeit

Meist hapert es ab Punkt 3. Es gibt im Alltag so viele kleine Hinderungsgründe; keine Zeit Unterricht neu zu planen, es hat ja bis jetzt auch ganz gut funktioniert, das Neue kenne ich zu wenig, der Kollege macht es ja auch so…

Ich habe mir während dem Vortrag immer wieder die Frage gestellt: «Was kann ich als Schulleitung dazu beitragen, dass Unterrichtsentwicklung stattfindet und Feedback nicht als l’art pour l’art betrieben wird?» Aus meiner Sicht gibt es einen wichtigen Punkt, denn ich zukünftig beherzigen werde. Nach einer Weiterbildung oder einem Feedback die Frage an mich und mein Team stellen: «Was probiere ich morgen konkret aus und mit wem bespreche ich meine gemachte Erfahrung.»

Simone Augustin, Schulleiterin Schule Aeugst am Albis ZH und Co-Leiter der Bezirksschulleiterkonferenz Affoltern

Vom Chefsessel brüllen kann jeder

Simone Augustin, Schulleiterin der Schule Aeugst am Albis berichtet über spannende Impulse und Innovationen in ihrem Tagebuch über den Deutschen Schulleiterkongress in Düsseldorf.

Frisch gestärkt von einem reichhaltigen Frühstück rufen wir ein Taxi und bitten zum Messegelände gefahren zu werden.  Der Taxifahrer dreht sich zu uns um und meint: «Ah, sie gehen zur Beautymesse?» Ja, jetzt kann man sich hintersinnen, ob man dies als erste morgendliche Stärkung des Egos betrachten soll oder doch eher als Beleidigung? Wir entscheiden uns für Ersteres!

Der erste Hauptvortrag des Tages «Vom Chefsessel brüllen kann jeder! Bringen Sie Ihre Mannschaft durch faire Führung zum Sieg» gehalten von Urs Meier, dem Schweizer Weltfussballschiedsrichter, hat die anwesenden Schulleiterinnen und Schulleiter in ihren Bann gezogen. In rasantem Tempo, begleitet von spontanem Applaus und herzlichen Lachern aus dem Publikum, erläuterte Urs Meier den Zuhörern, was eine faire Führungspersönlichkeit in seinem Sport, dem des Schiedsrichters, ausmacht.

  • Es braucht eine überzeugende Persönlichkeit
  • mit einer überdurchschnittlichen Kompetenz im sozialen Bereich
  • sie muss belastbar sein und einstecken können
  • braucht eine mentale Kraft, um zu motivieren
  • braucht Durchsetzungsvermögen und soll klar im Ausdruck sein
  • muss Beziehungsfähig sein und Menschen mögen
  • und als letztes aber nicht minder wichtig: soll dialogfähig und entwicklungsbereit sein.

Wenn ich die obige Beschreibung lese, könnte die aber genauso gut aus einem Inserat für eine Schulleitungsstelle stammen. Brauchen also alle Führungspersönlichkeiten ähnliche Fähigkeiten?

Und was hat «Fairplay» mit Führung in der Schule zu tun? Fairplay heisst: Vom anderen her denken und wer vom anderen her denkt, ist längerfristig erfolgreich. Auch diese Aussage passt wunderbar zu unserem Job. Doch Entscheidungen treffen – und das müssen Schulleitungen täglich – ist immer ein Risiko. Es birgt das Risiko, Fehler zu machen.

Hier hat Urs Meier eine klare Haltung. Menschen machen Fehler! Führungspersönlichkeiten sind Menschen. Im Sport besteht immer die Gefahr, dass ein Schiedsrichter nach einem Fehlentscheid zu einem späteren Zeitpunkt einen sogenannten Kompensationsentscheid fällt, in der Meinung, den begangenen Fehler wieder gut zu machen. Doch ist das korrekt? Urs Meier verneint das explizit.

1 Fehler + 1 Fehler = 2 Fehler und ist nicht null.

Diese Aussage hat mich zum Nachdenken gebracht. Fällen wir in der Schule als Schulleitungen auch Kompensationsentscheide? Machen das unsere Lehrpersonen?

Diese Frage nehme ich nach Hause mit und werde sie sicher mit meinem Team diskutieren. Denn ja, 1 + 1 = 2. Das lernen bereits unsere jüngsten Schülerinnen und Schüler.

Simone Augustin, Schulleiterin der Schule Aeugst am Albis ZH und Co-Leiterin Bezirksschulleiterkonferenz Affoltern

Darum braucht es Schulleitungen!?

Der reisserische Titel könnte suggerieren, dass nun ein normatives, vielleicht auch gewerkschaftliches Pamphlet für Schulleitungen kommt. Wer dies erwartet, wird enttäuscht sein. Ich habe nur eine kleine Geschichte zu bieten.

Früher war alles anders
An einem Elternabend erzählt ein Vater einer Schulleiterin, dass auch er schon in diese Schule ging. Er erzählt ihr von seinem Klassenlehrer, welcher während 30 Jahren an dieser Schule wirkte – gefürchtet und geachtet gleichermassen. Von vielen Schülerinnen und Schüler wurde er wegen seinen legendären Wanderungen gehasst. Jeden Monat mussten sie unabhängig von Wetter, Jahreszeit und Kondition eine Wanderung machen. In der 4. Klasse waren es immer 10 Kilometer, in der 5. Klasse 15 Kilometer und in der 6. Klasse sogar 20 Kilometer. Jeden Monat 20 Kilometer! Der Lehrer kannte kein Pardon und jede und jeder musste da durch. Der Vater selber war jedoch froh bei diesem Lehrer gewesen zu sein. «Wir haben viel gelernt bei ihm und das Wandern … er war halt ein Wanderfan». Er erzählte auch vom Lehrer im Zimmer nebenan. Diesen hätte man meistens besser verstanden als den eigenen Lehrer. «Wenn der wütend war – der konnte schreien. Ein herzensguter Mensch war er. Aber manchmal rastete er einfach aus und dann war ‘fertig lustig’». Am Ende meinte der Vater, dass er eine gute Zeit an dieser Schule hatte. Aber früher war es anders und er ist froh, dass sein Sohn nicht mehr in die alte, sondern in die neue Schule gehen kann.

Wir und die Schule

Als die Schulleiterin nach dem Elternabend auf dem Fahrrad nach Hause fährt, kommt ihr der Gedanke, dass es vielleicht gerade deshalb Schulleitungen braucht. Die Lehrerinnen und Lehrer sind nicht mehr allmächtig und die Schülerinnen und Schüler den einzelnen Personen ausgesetzt. Der Schulleiterin ist es wichtig, dass sie gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrer die Verantwortung tragen, dass sie sich austauschen und von und miteinander lernen. Nicht mehr ‘ich und die Klasse’, sondern ‘wir und die Schule’. «Aber tun wir dies auch wirklich?» Die Schulleiterin stutzt einen kurzen Moment. Es könnte ja auch sein, dass Schulleitungen bewirken, dass Lehrerinnen und Lehrer zu gesichtslosen Unterrichtsbeamten verkommen, welche nur noch konsensorientierten Einheitsbrei produzieren. «Ich will keine Lehrerinnen und Lehrer, welche beim Eingang zum Schulhaus ihre Persönlichkeit und ihre Leidenschaft an die Garderobe hängen», resümiert die Schulleiterin für sich. «Und gleichzeitig will ich auch nicht, dass alle einfach machen können, was sie wollen». Zu Hause angekommen beschliesst die Schulleiterin sich und ihre Lehrerinnen und Lehrer in den nächsten Tagen und Wochen einmal zu beobachten.

Vielleicht fragen Sie sich nun, was ich Ihnen mit dieser Geschichte sagen will. Meine Antwort wäre: «Ich weiss es nicht». Deshalb liebe ich Geschichten. Ich kann aus Geschichten Dinge für mich herauslesen und diese mit anderen diskutieren. Andere Personen mit anderen Perspektiven werden anderes herauslesen. Die Frage, ob oder wozu es Schulleitungen braucht, kann die Geschichte nicht beantworten. Ich lese einiges heraus, was für Schulleitungen spricht. Ich sehe in der Geschichte Chancen und Risiken. So ambivalent wie die Geschichte ist, so ambivalent ist wahrscheinlich auch die Frage.

Welche Geschichten, Erfahrungen haben Sie? Ich bin ein neugieriger Mensch. Veröffentlichen Sie Ihre Geschichte hier auf dem Blog oder schicken Sie mir diese zu. Ich würde mich freuen.

Niels Anderegg, Zentrumsleiter Management und Leadership, PHZH

Forschungstagebuch 3/3

Im Rahmen des Forschungsprojektes ‘Von den Besten lernen – Schulleitungshandeln an den Siegerschulen des Deutschen Schulpreises’ reist Niels Anderegg für drei Tage an eine Siegerschule des Deutschen Schulpreises nach Ostdeutschland. Jeden Tag berichtet er im Blog Schulführung.

Am dritten Tag führe ich vor allem Gespräche. Während den zwei Tagen in denen ich an der Schule bereits präsent bin und mit vielen Personen kleine Gespräche geführt habe, ist eine Bezeihung entstanden, welche bereits ein gewisses Vertrauen beinhaltet. So habe ich heute sowohl mit einer Gruppe Lehrpersonen und später auch noch mit einer Gruppe Schüler/innen ein Interview geführt. Die Kunst der Interviewführung besteht darin, die Fragen, welche wir an allen Schule standardmässig stellen, in den Gesprächsverlauf einzubauen, konzentriert hinzuhören und Themen aufzunehmen. Gleichzeitig ist es wichtig,  den Gesprächsverlauf möglichst wenig zu leiten, da sonst die Gefahr besteht, dass die Teilnehmenden so antwortet, wie ich frage und nicht wie sie denken. Eine besondere Herausforderung beim heutigen Interview war es, die Schüler/innen zum Erzählen zu bringen. Vier der sechs teilnehmenden Schüler/innen haben nur wenig gesprochen. Durch Anlächeln, Ansprechen, Ermutigen oder Anpassen der Fragen versuchte ich, alle miteinander ins Gespräch zu bringen.

 

 

 

 

 

Die Interviews sind immer sehr spannend, da sie Themen nochmals auf eine andere Art auf den Punkt bringen. So meint eine Lehrperson im Interview, dass sie den Job des Schulleiters nicht möchte. Als Begründung gibt sie an, dass sie auch noch ein Privatleben haben möchte. Oder eine Schülerin, welche lange nichts gesagt hat, erzählt auf einmal von einem Konflikt, den sie in der Klasse mit einer Lehrperson hatten. Sie hätten sich entschieden damit zum Schulleiter zu gehen und dieser hat sich der Sache angenommen. Er reagiert noch am gleichen Tag, vermittelte und es konnte eine gute Lösung gefunden werden. Ein Schüler reagiert auf die Geschichte mit der Bemerkung: «Das ist das tolle an unserem Schulleiter. Wenn man ein Problem hat, dann reagiert er sofort und schiebt es nicht auf die lange Bank». Eine Qualität, welche auch von den Lehrpersonen im Interview so genannt wurde. «Ich sehe den Schulleiter nicht sehr oft. Aber wenn ich ihn brauche, dann ist er sofort da und handelt. Man kann ihn jederzeit aufs Handy anrufen. Das Handy ist sein zweites Zuhause.»

 

 

 

 

 

 

Die Unterschiedlichkeit und gleichzeitige Gleichheit zwischen den Schulleitenden ist etwas das mich während den vielen Feldphasen an den Siegerschulen des Deutschen Schulpreises am meisten aufgefallen ist. Jede Schulleiterin und jeder Schulleiter tut es auf seine Art, hat seine Ecken und Kanten und doch tun sie im Grunde genommen Ähnliches. Dieses Ähnliche wollen wir finden. Mit den Feldphasen ist das Forschungsprojekt noch lange nicht abgeschlossen. Eine Studentische Mitarbeiterin transkribiert die über 100 von uns geführten Interviews. Diese werden wir danach codieren und in Kategorien zusammensetzen, so dass wir am Schluss aus den Dokumenten der Schule, den Beobachtungen und den Interviews Merkmale für das Schulleitungshandeln von pädagogisch erfolgreiche Schulen erhalten. Wir sind schon jetzt gespannt, was wir finden werden. Ich werde sicher immer wieder davon hier im Blog erzählen und präsentieren.

 

 

 

 

 

Drei intensive Forschungstage liegen hinter mir und ich laufe müde und beschenkt mit meinem Koffer zum Bahnhof. Irgendwo zwischen Schule und Bahnhof entdecke ich an einem DDR-Plattenbau das folgende Grafiti (siehe Foto): «Ich liebe dich – NIEMAND». Ein poetisches und nachdenkliches Grafiti zugleich. Gerade darum bin ich als Schulleitungsforscher unterwegs. Natürlich will ich verstehen, was die Schulleitungen an diesen pädagogisch hervorragenden Schule machen um diese hohe Qualität zu erhalten. Aber eigentlich treibt mich der Wunsch, dass möglichst alle Kinder solche Schulen besuchen können.