Schulleitungen im Kanton Zürich – Wer sind sie?

Überraschenderweise gibt es wenig gesichertes Wissen über die Schulleitungen im Kanton Zürich. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der neugestalteten Schulleitungsausbildung an der PHZH mit den verschiedenen Varianten des DAS Schulleitung, dem CAS Quereinstieg Schulleitung und den Grundlagen Teacher Leadership sollen unter anderem Strukturdaten über die Profession der Schulleitung im Kanton Zürich gesichert werden. Im folgenden Beitrag werden die ersten Erhebungsdaten mit älteren Strukturdaten verglichen. Dabei zeigen sich interessante Veränderungen, welche zukünftig weiter beobachtet werden sollten.

Für die wissenschaftliche Begleitung der Schulleitungsausbildung werden alle Teilnehmenden einmal pro Jahr schriftlich befragt. Dabei geht es unter anderem um ihre Arbeitssituation als Schulleiter:innen. Unterdessen liegen die Daten der ersten fünf Studiengänge, welche im Frühlings- und Herbstsemester 2023 gestartet sind, vor. Sie zeigen die Arbeitssituation der Schulleitenden zu Beginn der Ausbildung.

Diese Daten haben wir mit Strukturdaten aus den Jahren 2012 und 2017 kontrastiert. Peter Altherr vom Volksschulamt Zürich (VSA) und Niels Anderegg haben die Daten für einen Vortrag aufbereitet und statistisch bearbeitet. Sie stammen aus der Datenbank der Anstellungen des VSA und zeigen im Gegensatz zu unseren Zahlen die Situation aller Schulleiter:innen im Kanton Zürich. Insofern sind die Ergebnisse nicht direkt vergleichbar, zeigen aber Tendenzen, welche in den nächsten Jahren mittels Daten aus der Begleitforschung der Schulleitungsausbildung überprüft werden können.

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Wie wird schulinterne Weiterbildung geplant?

Die Planung von Weiterbildungsprogrammen wird in der Erwachsenenbildung als professionelle pädagogische Tätigkeit betrachtet. Die Resultate einer Untersuchung der Planung von schulinterner Weiterbildung zeigen, dass sich Schulleitungen eher an persönlichen Kriterien orientieren und praktisches Wissen höher einschätzen als wissenschaftliche Expertise. Dabei steht inhaltlich die Umsetzung von Bildungsreformen und das Vorantreiben der Schulentwicklung mehr im Vordergrund als die Bedürfnisse der Lehrpersonen und deren Professionalisierung. Lea Brändle hat ihr Masterstudium in Educational Sciences mit Vertiefung Erwachsenenbildung abgeschlossen und schrieb ihre Masterarbeit zum Thema «Wie planen Schulleiter:innen Weiterbildung».

Die Planung von Weiterbildungsprogrammen, die sogenannte Programmplanung, ist eine Tätigkeit, die in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung eine der wichtigsten didaktischen Aufgaben darstellt. Denn aufgrund der Freiwilligkeit und des nicht curricularen Settings entscheidet das Weiterbildungsprogramm, ob und wie sich Erwachsene weiterbilden. Die schulinterne Weiterbildung ist in den Volksschulen institutionalisiert und zeigt sich aus verschiedenen Perspektiven als relevant. Von bildungspolitischer Seite gibt es neben Angaben zur Anzahl Tage und möglichen Verpflichtung von Lehrpersonen keine Vorgaben und Beschreibungen der Idee von schulinterner Weiterbildung.

In der Regel kümmern sich Schulleitungen um die schulinternen Weiterbildungen. Da diese in ihrer Zusatzausbildung nicht dafür ausgebildet werden, stellt sich die Frage, woran sich Schulleitungen bei der Planung der schulinternen Weiterbildungen orientieren. Diese Orientierungen wurden im Rahmen meiner Masterarbeit mittels Expert:innen-Interviews mit Schulleitungen aus den Kantonen St. Gallen und Zürich erhoben und mit der dokumentarischen Methode qualitativ ausgewertet.

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Professionalisierung vorantreiben – Führungskompetenz upgraden

Gesellschaftsrelevante Berufe wie die Schulleitung erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Profession. Schulleitungen müssen ihre Kompetenzen aktualisieren und in ihrem Führungshandeln anwenden. Eine Verbindung zur Wissenschaft ist wichtig, um eine evidenzbasierte Professionalisierung zu gewährleisten. Obwohl Schulleitungen im Rahmen ihrer Ausbildung notwendige Voraussetzungen erwerben, ist die Professionalisierung ein lebenslanger Prozess. Davon ist Irene Lampert überzeugt.

Schulleitungen haben heutzutage eine erweiterte Rolle, die Führung in der Organisationsgestaltung, im Personalmanagement und in der Qualitätsentwicklung erfordert. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Schule und haben damit einen Einfluss auf die Leistungen der Schüler:innen.

Empirische Belege aus der Schulwirksamkeitsforschung zeigen, dass die Qualität von Schulen indirekt durch Schulleitungshandeln bestimmt wird. Die Schulleitung zählt neben Curricula und Unterricht zu den drei wichtigsten Einflussfaktoren für die Verbesserung der Leistungen von Schüler:innen. Damit steigen die Anforderungen an die Schulleitungen selbst und sie müssen erweiterte Kompetenzen in ihrem Führungshandeln vorweisen, welche im Rahmen von Weiterbildungen erworben werden können.

Mehr Entscheidungskompetenzen und Gestaltungsmöglichkeiten für Schulleitungen

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