Lernen ist ein zentrales Element von Schule. Viele Schulen haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten grosse Anstrengungen unternommen, ihren Alltag so zu gestalten, dass die Schüler:innen möglichst gut lernen können. Selbstorganisiertes, personalisiertes oder organisiertes Lernen, offene Aufgaben, Churer Modell, altersdurchmischtes oder dialogisches Lernen und Lernbüros. Es gab viele Innovationen und Niels Anderegg ist froh, dass die «Einstuhlung» von Schüler:innen kaum noch vorkommt. Mit welcher Form man Lernen sichtbar machen kann.
Der Schulalltag bedeutet an den meisten Schulen nicht mehr, dass man während 45 Minuten mit Blick zur Tafel ruhig sitzt, sondern ist viel lebendiger und anregender geworden. Was in der Reformpädagogik an einzelnen Schulen begann, ist heute an vielen Schulen Alltag und das ist gut so.
Ich hatte und habe das Glück und Vergnügen als Forscher und neugieriger Mensch vertiefende Einblicke in viele verschiedene pädagogisch innovativen Schulen zu erhalten und konnte davon sehr profitieren. Dabei mache ich die Beobachtung, dass Schulen mit gleichen Konzepten sehr unterschiedlich arbeiten. Oder konkreter an einem Beispiel: Ich habe Schulen mit Lernlandschaften erlebt, welche eine grosse Bereicherung für die Schüler:innen sind und in denen intensiv und auf unterschiedliche Art und Weise gelernt wurde. In solchen Schulen fand eine reichhaltige Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und sich selbst statt und als Besucher wurde man richtiggehend angesteckt. Und dann erlebte ich Lernlandschaften, in welchen Schüler:innen wie in Grossraumbüros Arbeitsblatt um Arbeitsblatt lustlos abgearbeitet hatten oder irgendwo versuchten, in einer Nische der Arbeit zu entgehen.