Lehrpersonenmangel: Schule zwischen Krise und Aufbruch

In den letzten Wochen war der Lehrpersonenmangel ein beherrschendes Thema in den Medien. Auch der zunehmende Leistungsdruck, die integrative Schule und der damit verbundene Anspruch an Lehrpersonen wurden aufgegriffen. Kaum hinterfragt wird hingegen, wie Führungspersonen im Bildungswesen mit diesen Herausforderungen umgehen können, um sie im Alltag gut bewältigen zu können oder sogar als Bereicherung wahrzunehmen. Frank Brückel über Austauschmöglichkeiten, die dabei helfen können.

Die Berichte reichen von gegenseitigen Schuldzuweisungen (NZZ vom 4.7.2022), über einen Lehrer-Crashkurs in 9 Punkten (NZZ am Sonntag vom 20.8.2022) bis hin zu Erfahrungsberichten von Betroffenen (Sonntagszeitung vom 20.8.2022). Vielleicht nicht ganz so prominent, aber genauso aktuell, wurde der zunehmende Leistungsdruck aufgegriffen (Sonntagszeitung vom 20.08.2022) oder auch der Anspruch an Lehrpersonen, alle Kinder entsprechend ihren Möglichkeiten in den Unterricht zu integrieren. All diese Themen laufen bei der Schulleitung zusammen. Doch kaum jemand spricht davon, wie diese breite Führungsverantwortung heute zu bewältigen ist.

Austausch über gute Praxis

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«Ich habe in den letzten Wochen den Drive verloren, was ich sehr schade finde…»

Entwicklungen in Schulen lassen sich nicht an einzelnen Personen oder Funktionen «festmachen». Wir überschätzen uns als Personen und unsere individuellen Handlungen, auch wenn wir aus der Schulentwicklungsforschung wissen, dass bei Veränderungen das Kollektiv und das gemeinsame Lernen in Gruppen eine zentrale Rolle spielt. Andrea Kern, Frank Brückel und Reto Kuster mit ihrem zweiten Beitrag zum Thema Schulentwicklung.

Eine grosse Herausforderung für das Gelingen von Entwicklungsprozessen ist das Zusammenbringen verschiedener Haltungen und subjektiver Überzeugungen bei der Umsetzung eines Projekts. Untersuchungen wie jene von Helmke & Jäger 2002 oder Klieme et al. 2006 lassen erahnen, dass dieser kollektive Kraftakt nicht immer so gelingt, wie man dies aus sicherer Distanz zum Schulalltag mit analytischem Blick gerne hätte.

Darauf deutet auch das nachfolgende Beispiel, welches einer realen Projektsituation entspringt und die Mehrschichtigkeit von Schulentwicklung vor Augen führt.

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