Wie kann die Schule dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen und die Gesellschaft mitgestalten können? Wo treffen sich analoge und digitale Aktivitäten beim Lernen? Auf dem Weg zu einer zeitgemässen Schulkultur sind Funktions- und Entscheidungsträger:innen herausgefordert, Antworten auf komplexe Fragestellungen zu finden. Eliane Burri zeigt auf, wie Schulen durch Digitalität Entwicklungsprozesse schaffen können.
Mit zunehmender Tiefe und Breite des Digitalisierungsprozesses eröffnen sich auch an Schulen neue Möglichkeitsräume, die durch digitale Medien geprägt sind. Schüler:innen können sich zum Beispiel über Video mit ihrer fremdsprachigen Partnerklasse austauschen. Lehrpersonen haben die Möglichkeit, mittels Cloud-Diensten kollaborativ orts- und zeitunabhängig Lernarrangements zu entwickeln und ihre Erfahrungen und Unterrichtsideen in Netzwerken zu teilen.
Die durch Digitalisierung hervorgerufenen Veränderungen sind bezeichnend für eine Kultur der Digitalität (Stalder, 2019). Diese geht über Digitalisierung als technischen Prozess hinaus und umfasst grundlegende gesellschaftliche Änderungen in allen Lebensbereichen. Dementsprechend ist die Integration digitaler Medien in den Unterricht nur ein Teilbereich des digitalen Wandels an Schulen. Am letztjährigen Symposium Personalmanagement an der PH Zürich hielt Uta Hauck-Thum fest, dass Massnahmen zur Integration von Medien in Schule zu kurz greifen würden. Es gehe darum, Lehr- und Lernprozesse unter Bedingungen der Kultur der Digitalität völlig neu zu denken.