Konferenz Bildung Digitalisierung 2024 – für mehr Chancengerechtigkeit und eine gelingende digitale Transformation

Eine achtköpfige Delegation von Bildungsakteur:innen der Schweiz (Jacobs Foundation, proEdu, Staatslabor, Verwaltungen der Kantone Luzern und Aargau, sowie der PH Zürich) hat vom 24. bis zum 25. April 2024 an der jährlichen Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung in Berlin teilgenommen. Die Konferenz setzt  sich mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Bildungsbereich auseinander. Als eine Plattform für Bildungsexperten, Lehrkräfte, Forscher:innen und Entscheidungsträger:innen bot die Konferenz eine Gelegenheit zum Austausch von Ideen, Best Practices und Visionen für die Zukunft der Bildung.

Ein zentrales Thema, das während der Konferenz diskutiert wurde, war die Frage nach der Rolle der Lehrkräfte im digitalen Zeitalter. Es wurde deutlich, dass Lehrerinnen und Lehrer nicht nur technische Fähigkeiten benötigen, um digitale Werkzeuge effektiv einzusetzen, sondern auch eine grundlegende Veränderung in ihrer pädagogischen Praxis vornehmen müssen. Die Integration von digitalen Medien sollte nicht als Selbstzweck betrachtet werden, sondern als Mittel, um individualisiertes Lernen, kritisches Denken und kreative Problemlösung zu fördern.

Insgesamt war die Konferenz des Forum Bildung Digitalisierung ein inspirierendes und ermutigendes Ereignis, das verdeutlichte, dass die Digitalisierung des Bildungswesens eine Chance bietet, die Bildung gerechter, inklusiver und zukunftsfähiger zu gestalten.

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5 Fragen an Pirmin Stadler, Schulleiter Kreisschule Urner Oberland

In unserer Rubrik «5 Fragen an…» interviewt Schulleiter Thomas Walker den Schulleiter Pirmin Stadler über den Einsatz von digitalen Geräten im Unterricht. Er übernimmt den Stafetten-Stab.

An einigen Schulen im Kanton Uri ist 1to1 – Ausstattung bei digitalen Schülerinnen und Schülern sowie Schülergeräten – schon Realität. Viele Schulen stehen kurz vor der Umsetzung.

Pirmin, was können Schulleitungen tun, damit der Einsatz von digitalen Geräten die Unterrichtsentwicklung positiv beeinflusst?

Die kurze Antwort: Auf den richtigen Zeitpunkt warten. Denn digitale Medien wirken als Verstärker. Sie machen guten Unterricht noch besser. Und schlechten Unterricht noch schlechter.

Die längere Antwort: Die These des Medienpädagogen Jöran Muuss-Merholz sagt, dass digitale Medien als mächtige Verstärker für Vorhandenes wirken. Wer gerne Zeit auf dem Sofa verbringt, kann mit digitalen Medien noch besser Zeit auf dem Sofa verbringen. Wer sich gerne mit anderen Menschen vernetzt und Neues entdeckt, kann das mit digitalen Medien noch besser tun.

Wer gerne lehrerzentriert und mit enger Kontrolle unterrichtet, kann das mit digitalen Medien noch besser tun. Zu diesem Unterricht passen dann eine interaktive Wandtafel, automatische Anwesenheitsberichte bei Videokonferenzen und Aufgaben am Computer, bei denen kontrolliert werden kann, wer wann was gelöst hat.

Wer den Lernenden ermöglicht, persönliche Ziele zu verfolgen und Mitverantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, erhält mit digitalen Medien noch mehr Möglichkeiten. Die Lernenden werden dann Bücher, Bleistift und Computer nutzen, um gemeinsam ihren Fragen nachzugehen und Probleme zu lösen. Es entstehen unterschiedliche Lernprodukte in analoger und digitaler Form.

Darum lohnt es sich, zu fragen: Welchen Unterricht wollen wir verstärken? Verstärken und optimieren wir nur das Lernen des 19. und 20. Jahrhunderts? Oder entwickeln wir neue Formen? Und vielleicht ist es dann auch sinnvoll, mit einer 1to1-Ausstattung als Verstärker noch zu warten, bis man als Schule gemeinsame Antworten auf solche Fragen gefunden hat.

Welchen Mehrwert für die Schüler:innen, Lehrpersonen und Schule erkennst du betreffend den Einsatz von digitalen Geräten?

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