Kompetenzorientierte Beurteilungspraxis – Wie Sie Erziehungsberechtigte mit ins Boot holen

Das Vertrauen von Erziehungsberechtigten in die Lehrperson hängt stark davon ab, ob ihre Prüfungs- und Beurteilungspraxis nachvollzogen werden kann. Viele Erziehungsberechtigte haben jedoch eine andere Beurteilungspraxis erlebt, als sie aktuell nach Vorgaben des Lehrplans 21 umgesetzt wird. Welche Informationen sind für Eltern in Zusammenhang mit kompetenzorientierter Beurteilung bedeutsam? Christine Eckhardt geht der Frage nach.

Schulen sind aus verschiedenen Perspektiven aufgefordert, Erziehungsberechtigte bei der Thematik kompetenzorientiertes Beurteilen ins Boot zu holen. Einerseits fordern die kantonalen Rahmenbedingungen, dass Eltern informiert werden, was die Kinder und Jugendlichen wissen und können, wie diese lernen und wie man sie dabei wirksam unterstützen kann. Transparenz ist gefordert und entspricht auch einem Bedürfnis der Erziehungsberechtigten, wie Umfrageergebnisse der kantonalen Elternmitwirkungs-Organisation aufzeigen. Andererseits ist es bedeutsam, die Eltern im Boot zu haben, da die Leistungsbeurteilung in Anlehnung an Studienergebnisse in einem engen Zusammenhang steht, wie viel Vertrauen die Eltern in die Lehrpersonen haben, was wiederum Auswirkungen auf den Lernerfolg der Kinder hat.

Kompetenzorientierte Beurteilung steht im Kontrast zu den persönlichen Schulerfahrungen der Erziehungsberechtigten

Kompetenzorientierte Beurteilungspraxis – Wie Sie Erziehungsberechtigte mit ins Boot holen weiterlesen

Welches Potenzial Talentportfolios haben

Eine gemeinsame Beurteilungskultur an Schulen nach dem Lehrplan 21 setzt voraus, dass Beurteilen im Dienst des Lernens steht. Dies setzt voraus, dass es im Unterricht Lerngelegenheiten gibt, die Kompetenzen sichtbar machen. Talentportfolios werden diesem Anspruch gerecht und ermöglichen es, dass Schüler:innen zum Staunen über ihre eigenen Fähigkeiten angeregt werden. Christine Eckhardt über das Potenzial von Talentportfolios.

Ein Portfolio ist «eine Sammlung von Originaldokumenten und Leistungsbelegen, die Schüler:innen selbst erstellen und die Wesentliches über ihre Lernprozesse und -ergebnisse aussagt. Meist gehört dazu eine reflektierte Auswahl durch die Lernenden selbst, die dadurch an der Evaluation ihrer eigenen Lernprozesse stärker beteiligt werden.» (Keller u. König 2017, 11)

An dieser allgemeinen Definition von Portfolios lässt sich erkennen, dass es nicht das eine Portfolio gibt. Neben Themen- / Lernentwicklungs- oder Sprachenportfolio ist das Talentportfolio in der Literatur und auch in Schulen weit verbreitet. In Talentportfolios, in der Sekundarstufe auch als Berufswahl-,Bewerbungs-Portfolio oder Kompetenzportfolio bekannt, dokumentieren Lernende anhand von Nachweisen und Reflexionen ihre Stärken, Begabungen und Fähigkeiten.

Welches Potenzial Talentportfolios haben weiterlesen

Wie relevant ist derzeit «Kompetenzorientiertes Beurteilen» für Schulen?

Die Einführung des Lehrplans 21 mit der Fokussierung auf Kompetenzen liegt nun schon einige Jahre zurück. Kompetenzorientiertes Unterrichten und daran angepasstes kompetenzorientiertes Beurteilen sollten sich mittlerweile flächendeckend im Kanton Zürich etabliert haben. Daher scheint die Relevanz zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik aktuell nicht mehr so gegeben zu sein. Doch der Jahresbericht 2019/2020 der Fachstelle für Schulbeurteilung des Kantons Zürich bringt diese Behauptung ins Wanken, wie Christine Eckhardt zusammenfasst.

Ein Blick in den Jahresbericht 2019/2020 der Fachstelle für Schulbeurteilung des Kantons Zürich (FSB) zeigt, dass im Vergleich zum Jahresbericht 2010/2011 sich das Bild bezüglich der «Beurteilung von Schülerleistungen» kantonal gesehen nicht wesentlich verändert hat. Damals wurden lediglich 15 Prozent der Schulen im Qualitätsbereich «Beurteilung von Schülerleistungen» mit «gut» oder «sehr gut» beurteilt».

Wie relevant ist derzeit «Kompetenzorientiertes Beurteilen» für Schulen? weiterlesen