Das erste Jahr als Schulpräsidentin – eine Zusammenfassung

Für Caroline Čada ist ihr erstes Jahr als Schulpräsidentin in Uitikon schon um. In Ihrem vierten Beitrag fasst sie die letzten Monate zusammen.

Im November 2022 hatte ich über die Herausforderung des «Werdens» geschrieben. Ob es mir in der Zwischenzeit gelungen ist, eine Schulpräsidentin zu werden? Ich denke, ja – seien wir ehrlich: Es handelt sich um eine subjektive Selbsteinschätzung. Im vergangenen Jahr konnte ich mich mit einer grossen Bandbreite an schulischen Führungsthemen vertieft auseinandersetzen. Folgend berichte ich über die wichtigsten Erkenntnisse der letzten Monate.

Gleichgewicht zwischen Mikro- und Makromanagement im Auge behalten

Auf die Trennung zwischen strategischen und operativen Aufgabenbereichen beziehungsweise auf die Handlungsfreiheit für und die Verantwortungsübernahme durch Mitarbeiter:innen  in leitenden Funktionen lege ich Wert. Im Alltag kann es aber schnell passieren, dass man sich im operativen Geschäft einmischt oder sich in operative Aufgaben, die eigentlich nicht im eigenen Kompetenzbereich liegen, hineinziehen lässt. Nicht selten scheint es sogar die einfachste Lösung zu sein.

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Geordnetes Schulsystem und Lernspass – darum braucht es beides

Im dritten Beitrag über das erste Jahr als Schulpräsidentin in Uitikon, stellt sich Caroline Čada Fragen zur Rolle der Schule als Lern- und Lebensort.

Vor ein paar Tagen stand ich auf dem Pausenplatz unseres Schulhauses. Lässige Musik ertönte aus dem Radio,  die Schüler:innen tanzten, unterhielten sich und spielten. Es war gleichzeitig Besuchsmorgen, viele Eltern waren anwesend. Erwachsene und Kinder genossen entspannt die Frühlingssonne. In diesem Moment dachte ich an die Rolle der Schule als Lern- und Lebensort.

Die Schüler:innen, die Lehrpersonen und die Schulleitung verbringen meistens mehr Zeit in der Schule als zu Hause. Man kennt sich. In der Schule als Lebensort werden Werte und Haltungen vermittelt, gewisse Verhaltensweisen gefordert und andere abgelehnt, Kinder unterschiedlicher Herkunft zusammengebracht und Toleranz gelehrt. Die Schule bringt Stabilität und Struktur. Im Auftrag unserer Gesellschaft verfolgt sie höhere Ziele: die Vermittlung von Bildung im umfassenden Sinne, die Förderung der Kreativität und des kritischen Geistes, das Schaffen von künftigen mündigen Bürgern, die für sich selbst und ihre Umwelt Verantwortung übernehmen.

Auf dem Pausenplatz stehend, erinnerte ich mich an dieses Gedicht von Khalil Gibran:

«Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.»

Gemäss Gibran sollten wir die Köpfe unserer Kinder nicht mit starren Vorstellungen füllen, «…denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern…».

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