Agile oder hierarchische Schulführung?

Nach der Einführung von Schulleitungen in der deutschsprachigen Schweiz vor etwa 20/30 Jahren wurde in jüngster Zeit häufiger die Frage nach einer weiteren Hierarchisierung der Schulführung gestellt. So haben verschiedene Schulen unterdessen Gesamtschulleitungen eingeführt. Und verschiedene Untereinheiten wie Jahrgangs-, Stufen- oder Zyklusteams haben eine eigene Leitung erhalten. Damit bewegt sich die Schule scheinbar in eine andere Richtung als der momentane Trend zu flexibleren und agileren Strukturen und flacheren Hierarchien hin. Niels Anderegg argumentiert, dass die entscheidende Frage nicht die Strukturierung von Führung, sondern deren Ausgestaltung ist.

Bei der Einführung von Schulleitungen in der deutschsprachigen Schweiz fand eine Hierarchisierung innerhalb der Schulen statt. Die Lehrpersonen haben eine Chefin oder einen Chef erhalten und diese/dieser wurde mit einigen entscheidenden Kompetenzen ausgestaltet. Was damals stark umstritten war und zu intensiven Diskussionen innerhalb des Kollegiums führte, ist heute breit anerkannt und kaum jemand kann sich noch eine Schule ohne Schulleitung vorstellen. Betrachtet man die Ausgestaltung der Schulleitungsfunktion, so zeigen sich – zumindest mein subjektiver Eindruck – sehr unterschiedliche Formen der Schulführung.

Systematische Schulführung

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Bildung in die Schulführung bringen

Der Titel für diesen Blogbeitrag kommt von Professorin Viviane M. J. Robinson von der Universität Auckland, Neuseeland. Mit «Putting Education back into Educational Leadership» hat sie 2006 einen Artikel geschrieben, von dem Niels Anderegg einzelne Stellen kurz vorstellt und zur Diskussion bringen möchte.

Die These des Beitrages ist, dass es eine leider häufig nicht beachtete Selbstverständlichkeit ist, dass die Bildung, also das Lernen der Schülerinnen und Schüler im Zentrum der Schulleitung stehen sollte. Zu häufig übernehmen wir allgemeine Führungskonzepte, statt aus der Schule heraus zu schauen, welche Form von Führung wir in unseren Bildungsorganisationen brauchen. Das neuste Beispiel dafür ist agile Führung.

Um die Jahrtausendwende hat die amerikanische Erziehungswissenschaftskonferenz (AERA) eine Taskforce eingesetzt, um die Frage der Ausrichtung der Schulführungsforschung neu zu positionieren. Der Grund für die Einsetzung dieser Arbeitsgruppe war der Verdacht, dass sich die Schulführungsforschung zu wenig um erziehungswissenschaftliche Fragen dreht. Dieser Verdacht hatte sich bestätigt und als Resultat der Taskforce wurde eine Neuausrichtung der amerikanischen – und damit der weltweiten – Schulführungsforschung mit stärkerem Bezug auf die Pädagogik gefordert. Diesen Gedanken nimmt Viviane Robinson in ihrem Aufsatz von 2006 auf.

In ihrer Analyse kommt Robinson zum Schluss, dass die Schulführungsforschung – und damit auch die Aus- und Weiterbildung von Schulleitenden – sich viel zu stark an den generischen Führungstheorien ausgerichtet hat. Sie spricht von «Generic Leadership». Bildungsorganisationen haben teilweise andere Ansprüche an Führung als beispielsweise Herstellungsorganisationen.

Nehmen wir das Beispiel Personalführung:

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