Upgrade, stetig weiterentwickeln

Professionalisierung vorantreiben – Führungskompetenz upgraden

Gesellschaftsrelevante Berufe wie die Schulleitung erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Profession. Schulleitungen müssen ihre Kompetenzen aktualisieren und in ihrem Führungshandeln anwenden. Eine Verbindung zur Wissenschaft ist wichtig, um eine evidenzbasierte Professionalisierung zu gewährleisten. Obwohl Schulleitungen im Rahmen ihrer Ausbildung notwendige Voraussetzungen erwerben, ist die Professionalisierung ein lebenslanger Prozess. Davon ist Irene Lampert überzeugt.

Schulleitungen haben heutzutage eine erweiterte Rolle, die Führung in der Organisationsgestaltung, im Personalmanagement und in der Qualitätsentwicklung erfordert. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Schule und haben damit einen Einfluss auf die Leistungen der Schüler:innen.

Empirische Belege aus der Schulwirksamkeitsforschung zeigen, dass die Qualität von Schulen indirekt durch Schulleitungshandeln bestimmt wird. Die Schulleitung zählt neben Curricula und Unterricht zu den drei wichtigsten Einflussfaktoren für die Verbesserung der Leistungen von Schüler:innen. Damit steigen die Anforderungen an die Schulleitungen selbst und sie müssen erweiterte Kompetenzen in ihrem Führungshandeln vorweisen, welche im Rahmen von Weiterbildungen erworben werden können.

Mehr Entscheidungskompetenzen und Gestaltungsmöglichkeiten für Schulleitungen

Die Reformen der Schulstrukturen und Einführung von Steuerungselementen hat dazu geführt, dass die Schulleitungsrolle gestärkt wurde, aber auch komplexer geworden ist. Es gibt eine stärkere Orientierung an Output-Merkmalen wie zentralen Lernstandserhebungen und externen Schulevaluationen. Allerdings bedingen diese neuen Schwerpunkte und zusätzlichen Aufgaben auch Verbindlichkeiten im Tätigkeitsspektrum. Mit den gestiegenen Anforderungen steigt auch der Qualifizierungsbedarf für Führungskräfte in Schule und System. Dies hat dazu geführt, dass ein spezifisches «Professionswissen» für die Schulleitungstätigkeit erforderlich ist.

Studien zeigen, dass je länger die Ausbildung zurückliegt, desto eher wird das eigene Führungshandeln von subjektiven Theorien anstatt von wissenschaftlichen Theorien geleitet . Subjektive Theorien, die aus persönlichen Erfahrungen gebildet werden, sind wichtige Bestandteile der eigenen Führungstätigkeit. Diese sind auch besonders stabil und beeinflussen Führungshandeln zusammen mit anderen Faktoren wie Emotionen und Gewohnheiten.

Doch um evidenzbasiert und reflektiert zu handeln, ist eine stetige Auseinandersetzung mit aktuellen theoretischen Modellen und Führungstheorien wichtig – besonders in so komplexen Berufen wie die einer Schulleitung. Damit wird die Aktualisierung des spezifischen «Professionswissens» notwendig und die Weiterentwicklung der eigenen Professionalität ein lebenslanger Prozess.

INFOBOX

Professionswissen wird im Rahmen der Schulleitungsausbildung «DAS Schulleitung» erworben. 

Für eine weiterführende Qualifizierung können Führungspersonen mit einer bereits bestehenden Schulleitungsausbildung den «Upgrade DAS Schulleitung» besuchen.

Damit können die eigenen Führungskompetenzen ausgebaut werden und eine erweiterte Qualifizierung im Führungshandeln stattfinden: «Professionelle Schulleitungsweiterbildung schafft damit Identität und Sicherheit und dient der Förderung des Berufs als Schulleitung selbst». (Schratz., Wiesner, Kemethofer, George, Rauscher, Krenn & Huber, 2015, S. 247)

Zur Autorin

Irene Lampert

Irene Lampert ist promovierte Erziehungswissenschaftlerin und arbeitet als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Zürich im Zentrum Management und Leadership. Sie hat selbst lange als Lehrperson und Schulleiterin in der Praxis gearbeitet. Ihren Forschungsschwerpunkt legt sie auf Nachhaltigkeit in der Schulführung.

Redaktion: Melina Maerten
Bilder: adobe stock

Literaturnachweise:

Tulowitzki, P., Hinzen, I., & Roller, M. (2019). Die Qualifizierung von Schulleiter* innen in Deutschland ein bundesweiter Überblick. DDS–Die Deutsche Schule, 111(2), 149-169.

Schratz, M., Wiesner, C., Kemethofer, D., George, A. C., Rauscher, E., Krenn, S., & Huber, S. G. (2015). Schulleitung im Wandel: Anforderungen an eine ergebnisorientierte Führungskultur. Nationaler Bildungsbericht Österreich, 2, 221-262.

Glade, Eva-Maria, und Michael Schön. 2019. «Reflexive Professionalisierung von Schulleitungshandeln – Emotionale und soziale Kompetenzen als Basis des Digital Leadership». MedienPädagogik 36, (November), 18–36.

Udo Klinger und Diethelm Wahl, (2021). Professionalisierung als Daueraufgabe. In Lernende Schule «Professionalisierung von Lehrkräften», Nr. 94/2021


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