CAS Spielen Plus

Professionalisierung der Elementarbildung im Bereich Spielen und Lernen

Die Schulstruktur braucht eine Rückbesinnung auf die Einheit von Spielen und Lernen, bei welcher die Aspekte eines entwicklungsorientierten Zugangs bewusst werden. Besonders im 1. Zyklus ist die Fokussierung auf die pädagogisch-didaktischen Kompetenzen für Lehrpersonen und Fachpersonen der unterrichtsergänzenden Betreuung unverzichtbar, um wirksame, lernförderliche Spielsettings zu gestalten. In diesem Appell an Führungspersonen von Schulinstitutionen spricht sich das Schwerpunktprogramm Elementarbildung der Pädagogischen Hochschule Zürich für die Professionalisierung der Elementarbildung im Bereich Spielen und Lernen aus. Fabienne Huber und Catherine Lieger.

Durch Veränderungen, welche einerseits durch den Lehrplan 21 und andererseits durch den gesellschaftlichen Wandel initiiert sind, treten Kinder jünger und mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen in das Schulsystem ein. Zusätzlich ist bei vielen Kindern die Freizeit stark fremdgesteuert oder der Medienkonsum ist hoch, sodass die dem Kind die Fertigkeit zu spielen und sich allein zu beschäftigen fehlt. Das Wissen um die Schüsselfunktion elementarer Bildungseinrichtungen für die Chancengerechtigkeit im Bildungssystem und die Grundlage für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn verdeutlichen die Wichtigkeit des Spiels als Lernform.

Das Kind von vier bis acht lernt spielerisch. Kinder in diesem Alter erleben Spielen und Lernen als Einheit. Insbesondere im freien Spiel sind Kinder aktiv engagiert und motiviert, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und zu erweitern. Spielen als Lernform verläuft parallel zur Entwicklung von Kindern dieser Altersgruppe und steht mit positiven Emotionen in Verbindung. Der Spiel- und Lernprozess geschieht ohne bewussten Lernakt und findet beiläufig, interessenorientiert und intrinsisch statt. Erst im Alter ab acht Jahren lernen die Kinder mehrheitlich gezielt, systematisch und extrinsisch motiviert.

CAS Spielen Plus

Das Schwerpunktprogramm Elementarbildung der Pädagogischen Hochschule Zürich hat auf der Basis von aktuellen wissenschaftlichen und praktischen Auseinandersetzungen zu Spielen und Lernen den CAS Spielen Plus konzipiert. Die Absicht der Entwicklung eines solchen CAS liegt in der Förderung und Stärkung der Bedeutung des Spiels sowie in der Ernennung von Lehrpersonen und Fachpersonen der unterrichtsergänzenden Betreuung zu Multiplikator:innen des Spiels.

Lehrpersonen und Fachpersonen der unterrichtsergänzenden Betreuung sowie Führungspersonen sollen zukünftig die Befähigung zur Fachexpert:innen des Spiels erhalten. Durch die Professionalisierung von Lehrpersonen und Fachpersonen der unterrichtsergänzenden Betreuung soll das Spiel gesellschaftlich mehr Wertschätzung und Akzeptanz in der Bedeutung von Bildungsprozessen erlangen und auch in nicht-fachpädagogischen Settings – beispielsweise im Setting der Familie – als formelle Bildung gelten.

Durch die Professionalisierung der Elementarbildung im Bereich Spielen und Lernen erhalten Fachpersonen Handlungsmöglichkeiten, um aktuellen Herausforderungen im 1. Zyklus zu begegnen und Gestaltungsspielraum zu entwickeln, welche das Spiel stärken und im Rahmen der Schulentwicklung einfliessen lassen.

INFOBOX

An den Informationsveranstaltungen werden der Lehrgang und die einzelnen Module detailliert vorgestellt sowie Fragen zum Programm und den Inhalten beantwortet:
CAS Spielen Plus Infoveranstaltung am 20. Mai 2021
CAS Spielen Plus Infoveranstaltung am 26. Mai 2021

Aktuelle Informationen und Kontakte sind abrufbar unter: CAS Spielen Plus. Die Anmeldung erfolgt online.

Autorin Catherine Lieger

Catherine Lieger

Catherine Lieger, Dr. phil., ist Leiterin im Schwerpunktprogramm Elementarbildung an der PH Zürich, Dozentin und Beraterin. Zudem ist sie in verschiedenen Entwicklungs- und Forschungsprojekten tätig.

Autorin Fabienne Huber

Fabienne Huber

Fabienne Huber, wissenschaftliche Mitarbeiterin Schwerpunktprogramm Elementarbildung PHZH. Sie leitet das neue Weiterbildungsformat «Rendezvous Elementarbildung» sowie unterschiedliche Weiterbildung und Fachberatungen zu Themenschwerpunkten im 1. Zyklus.

Redaktion: Melina Maerten

Titelbild: zVg

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