In der Rubrik «5 Fragen an…» interviewt Schulleiterin Regula Moser die Schulleiterin Trudi Müller Blau zu Ihrer Erfahrung in der Führungsposition und gibt so den Staffetten-Stab weiter:
Trudi, du bist schon lange Schulleiterin. Wie hat sich dein Beruf in dieser Zeit verändert?
Seit 19 Jahren bin ich Schulleiterin an der Sekundarschule in Urdorf. Verändert hat sich mein Beruf nicht grundsätzlich. Was mich als Schulleiterin intensiv beschäftigt ist die Schulentwicklung, die Umsetzung von Reformen, eine gute Personalführung und die Elternarbeit.
Welche Veränderung ist in deinem Rückblick die positivste – und warum?
Die Veränderungen im Team nehme ich als sehr positiv wahr. Es ist selbstverständlich geworden, dass die Lehrerinnen und Lehrer in Fachgruppen, im Jahrgang, in Arbeitsgruppen und auch informell eine tolle Zusammenarbeit pflegen.
Auch die Entwicklung in der pädagogischen Zusammenarbeit erlebe ich als gewinnbringend. Eine gemeinsam erarbeitete pädagogische Haltung hat zu einer spürbaren Verbesserung des Schulklimas und zu einer förderlichen Lernatmosphäre beigetragen.
Schulführung: Was hat das zu Beginn für dich bedeutet? Und was bedeutet es heute?
Zu Beginn standen der Aufbau und die Implementierung der Führungsstrukturen im Vordergrund. Sobald die Grundlagen geschaffen waren, hatte ich Zeit, mich um die pädagogischen Schwerpunkte, den Unterricht, die Personalführung zu kümmern. Führen ist für mich einerseits eine Serviceleistung; das heisst, die Strukturen und die Organisation so gestalten, dass die Lehrerinnen und Lehrer möglichst optimale Arbeitsbedingungen haben. Andererseits möchte ich durch meine Art zu führen motivieren, mit dem Team hohe Ziele auf kreativen Wegen erreichen und zur Berufszufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer beitragen.
Was würdest du aus deiner heutigen Sicht anders machen, wenn du das Rad der Zeit zurückdrehen könntest?
Oh, ich würde vieles anders machen aus jetziger Sicht. Doch im Rückblick erachte ich es als wichtig, ehrlich und authentisch zu sein – Fehler zu machen und viel daraus zu lernen ist dabei inbegriffen.
Das Ende deines Schulleiterinnenlebens ist für dich absehbar. Was wirst du am meisten vermissen?
Natürlich das Team, die täglichen Überraschungen, welche ich mit den Schülerinnen und Schülern erlebe, die herausfordernden und kreativen Prozesse mit dem Team. Und ich werde die Dynamik, das tägliche Dazulernen und die Lebendigkeit vermissen.
Regula Moser, Schulleiterin Primarschule Ossingen