Inwiefern können und sollen Schülerinnen und Schüler in der Schule mitreden, mitwirken und mitbestimmen? Wie sieht es aktuell aus und was ist das Ziel? Wie kann Schulentwicklung Partizipation fördern? Am 9. und 10. Mai 2019 werden diese und weitere Fragen an der PH Zürich an der Tagung «Partizipation – Schule – Entwicklung» diskutiert. Eine Anmeldung zur Tagung ist bis 1. Mai 2019 unter phzh.ch/pse möglich.
«Children are people with talents and capabilities, who contribute in a variety of ways to society and culture and so are deserving of esteem» (Thomas, 2012: 458) – Schule und Unterricht partizipativ zu gestalten und Raum für Unvorhergesehenes zu schaffen, ist allerdings oftmals noch keine Selbstverständlichkeit in den Schulen.
Die schulische Partizipation ist mit grundlegenden Widersprüchen des Lehrberufs verbunden. Wenn Partizipation als ständiger Aushandlungsprozess zwischen den Beteiligten verstanden wird, stellt sie das klassische Rollenverständnis und Machtverhältnis in der Schule in Frage. Die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern in Entscheidungsprozessen verlangt nach einem Umdenken in der Schule und setzt systematische Schulentwicklung voraus.
Partizipation ist in vielen aktuellen lerntheoretisch-pädagogischen Entwicklungen verankert, die auf aktiver Teilnahme und Mitbestimmung der Lernenden basieren, und lässt sich mit zentralen Themen wie Demokratiebildung, Ganztagsschulbildung oder Bildung für nachhaltige Entwicklung verbinden. So kann Partizipation als Kernthema gesehen werden, das eine Synthese vieler Themen von Schulentwicklung ermöglicht.
Diese beiden Themenstränge – Partizipation und Schulentwicklung – werden an der Tagung «Partizipation – Schule – Entwicklung», die am 9. (abends) und 10. Mai 2019 an der PH Zürich stattfindet, aufgegriffen. Die Tagung richtet sich an Personen aus der Schulpraxis, Wissenschaft und Bildungspolitik und soll zur Klärung des Phänomens Partizipation beitragen und die schulischen Möglichkeiten ausloten, Partizipation im Schulalltag zu integrieren.
Am Donnerstagabend, 9. Mai, finden Referate von Prof. Dr. Laura Lundy (Queen’s University Belfast) über Partizipation und von Dr. Nina Bremm (Universität Duisburg-Essen) über Schulentwicklung statt.
Am Freitag, 10. Mai, ist ein abwechslungsreiches Programm aus Plenarveranstaltungen, Parallelsessions und kreativem Erleben von Partizipation geplant. Die Themen Schulentwicklung und Partizipation werden im Referat zum Projekt «Partizipation stärken – Schule entwickeln» (PasSe) miteinander verbunden.
In einer weiteren Plenarveranstaltung berichten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen aus ihrer Partizipationspraxis. Der Schweizer Stimmentänzer Martin O. und die Theaterpädagogin Yaël Herz machen Partizipation auch während der Tagung erlebbar.
In zahlreichen Parallelsessions sowie auf dem Marktplatz über Mittag, die von Personen aus unterschiedlichsten Bereichen angeboten werden, kann man im Austausch über Autorität und Partizipation, das Churermodell, Partizipation im (inklusiven) Unterricht, im Klassenrat und in Tagesschulen, über Demokratievermittlung, die Rolle der Schulbehörde, partizipative Raumgestaltung und viele weitere Themen gelangen.
Die Tagung «Partizipation – Schule – Entwicklung» wird organisiert vom Zentrum für Schulentwicklung der PH Zürich und bildet den Abschluss des Projekts «Partizipation stärken – Schule entwickeln». Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter phzh.ch/zse und zur Tagung auf phzh.ch/pse.
Noch bis zum 1. Mai 2019 können Sie sich hier anmelden.
Jetzt das Programm ansehen:
Tagungsprogramm Partizipation, Schule, Entwicklung
Daniela Müller-Kuhn, Zentrum für Schulentwicklung der PH Zürich und Mitarbeiterin im Projekt PasSe