Johannes Breitschaft, Dozent an der PH Zürich, schildert in drei Tagebucheinträgen vom Deutschen Schulleitungskongress.
Begegnungen bereichern das Leben. Meine erste (zufällige) Begegnung in Düsseldorf ist der rappende und malende Taxifahrer, der auch in der lokalen Presse portraitiert wurde. Der Rap «Mein Taxi ist mein Flow / Mein Taxi ist meine Show» zeigt mir deutlich auf, dass Leidenschaft ansteckend ist. Ich erfahre viel Lebensweisheiten, die die Biografie des Lebens von Seddik Gasmi bereichert haben. Ich erfahre, dass Flexibilität lebendig hält und nichts als selbstverständlich betrachtet werden darf – faszinierend! Bin gespannt, ob die eingeladenen Keynote-Speaker auch so viel zu bieten haben.
Meinen ersten Workshop leitet Michael Brandt, Regisseur, Autor und Schauspiellehrer. Es geht um Führung von Nicht-Führbaren. Von Schulleitungen höre ich ab und zu, dass die so genannten Nicht-Führbaren Leidensdruck generieren. Ich mache mir meine Gedanken dazu: was heisst das eigentlich? Gibt es auch eine Art von Führung, die Nicht-Führbarkeit mit sich bringt? Auf welche Weise äussern sich die beiden Akteure, Vorgesetzter und Mitarbeitende?
Im Seminar sind wir dauernd aktiv am Kommunizieren in szenischen Darstellungen. Wir lassen zwei Personen, unabhängig von ihrer formalen Hierarchie, im sogenannten Hochstatus und Tiefstatus miteinander sprechen, immer und immer wieder, auch vor dem Plenum. Die These, die dahinter liegt, heisst: Konflikte sind keine Sach-, sondern eine Statusfrage. Und diese lässt sich ändern.
Das Modell des Statusmodells wurde in der Theaterpädagogik entwickelt und stammt von Keith Johnstone. Auf den schulischen Unterricht wurde dieses Konzept von Maike Plath übertragen. Bei der Recherche ist mir ein hilfreicher Link für den Unterricht aufgefallen:
https://www.smore.com/t0bgb-status-im-unterricht
Johannes Breitschaft, Dozent PH Zürich