Mit einem Knalleffekt beginnen

«Zuerst will ich von dem Raubüberfall erzählen, den meine Eltern begangen haben. Dann von den Morden, die sich später ereigneten.»

In diesem Romananfang stecken vier Wochen Arbeit. «Ich mag Bücher, die mit einem Knalleffekt beginnen», sagt der Autor in der Druckfrisch-Sendung vom 28.10.2012. «Wenn man das macht, stellt man einen Wechsel aus. Den muss man dann später auch einlösen.»

Richard Ford: Kanada. Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert. Berlin: Verlag Hanser Berlin, 2012. 464 Seiten.

 

FAQ – Evergreens aus der Schreibberatung – #5

FAQHäufig gestellte Frage: «Ist das alles gratis?»

Unsere Antwort: Fast. Mit einem symbolischen Unkostenbeitrag von CHF 20.– pro Kalenderjahr kannst du als Studentin oder Student der PH Zürich sämtliche Angebote des Schreibzentrums nutzen, insbesondere:

  • Schreibcoachings direkt bei uns im LAA-F014 oder bequem per E-Mail (orts- und zeitunabhängig)
  • kurzfristige persönliche Beratungen in unseren Sprechstunden
  • Teilnahme an unseren beliebten Workshops und Impulsveranstaltungen
  • Interessiert? Mehr Infos findest du hier. Oder melde dich direkt hier als Member an.

 

10 Gebote für gute Texte – #5

Geize mit Adjektiven.

Zwei von drei streichen.

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(Link zur Rezension in der NZZ)

«Wenn du das Manuskript für absolut fertig hältst, streiche in einem Kettensägenmassaker so viele Adjektive wie möglich, so als bekämst du für jedes Adjektiv hundert Euro (für Adverbien bekommst du fünfzig).»
Eva Menasse in Zehn Gebote des Schreibens. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2011.

Write my Fire – #3: Verbrannt

Write My Fire!«Meine Haare stinken immer noch, sie stinken seit vorgestern. Sie stinken nach Rauch, penetrant und ich will, dass das aufhört. Die Hitze spür ich stetig im Rücken. Im Morgengrauen wache ich schweiss-gebadet auf und will nur noch eins: Wasser. Die halbgefüllte Mineralwasserflasche neben dem Bett ist in einem Zug leer, die Kohlensäure stösst auf, mein Bauch fühlt sich an, als würde er platzen, aber ich bin noch durstig. Einen Tetrapack Orangensaft schlürfend laufe ich ins Schwimmbad. Zum Glück ist so früh kaum jemand dort, ich hab das Wasser für mich allein. Ich mache einen Kopfsprung und bleibe unten…»

(Geschrieben zu: Alice Cooper – «House of Fire»)

Unter dem Motto «Write my Fire!» und inspiriert von den feurigsten Songs der letzten 50 Jahre schrieben Studierende und Mitarbeitende der PH Zürich gemeinsam Geschichten, Minidramen, Chats, Dialoge und vieles mehr. Dies anlässlich unseres Schreibevents zur Schweizer Erzählnacht 2012.

Bereits seit 2009 entsteht so jedes Jahr ein Büchlein. Verpassen Sie nicht die Vernissage mit Lesungen aus dem aktuellen Werk «Write My Fire!» und einem Mini-Konzert der Lokalband «November’s Fall» am 10. April 2013 ab 18.00 Uhr an der PH Zürich (Gebäude LAA, Stock G). Dort können auch die gedruckten Exemplare aller Jahre zu je CHF 2.– erstanden werden.

«Der Code des Bösen» – Montagsmenü vom 8. April 2013

Sprachprofiler Raimund Drommel entschlüsselt die Sprache des Verbrechens


Raimund Drommel wird gerufen, wenn die Polizei nicht mehr weiter weiss. Seine Fälle reichen von Mobbing und anonymen Verleumdungen über Erpressungen und Entführungen bis hin zu spektakulären Politaffären und Morden: Raimund Drommel legt erstmals seine Methoden offen und zeigt, was ihre Sprache über die Täter verrät. Atemberaubend, abgründig – und wahr!

Montagsmenü, 8. April 2013

http://www.sprachdetektiv.de/

Ein Aussteiger steigt ein

«Der Tag, nach dem im Leben von Raimund Gregorius nichts mehr sein sollte wie zuvor, begann wie zahllose andere Tage.»

Was ist das, was das Leben der Hauptfigur derart auf den Kopf stellt? Das Rätsel im ersten Satz ist Programm des gesamten Romans.

 

 

Der Buchtitel enthüllt schon mal etwas: Es wird jemand einen Nachtzug nach Lissabon nehmen. Und das ist der Lateinlehrer Gregorius.

Hals über Kopf bricht Gregorius mit dem Alltagstrott. Mitten im Unterricht verlässt er das Berner Klassenzimmer. Die Ursache für seien Wandel ist – wie könnte es anders sein – der Reiz einer Frau, die ihm auf seinem Weg zur Arbeit begegnet ist. Nicht allein die Anmut der Portugiesin, sondern vor allem die Schönheit der Sprache in einem portugiesischen Buch, das ihm in die Hände fällt, verdreht Gregorius komplett den Kopf. Er beschliesst sich aus dem Staub zu machen und steigt in den Nachtzug nach Lissabon ein.

Allmählich vollzieht sich die Verwandlung des pedantischen Lateinlehrers Gregorius in … – ja, in was denn eigentlich? Des Rätsels Lösung ist das Rätsel des Leben selbst.

Der philosophisch angehauchte Roman belohnt den Leser mit Lebenseinsichten, die noch lange nach der Lektüre nachklingen.

Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon. München: btb.

Die Verfilmung mit Jeremy Irons in der Hauptrolle ist aktuell im Kino zu sehen.

Nicht-Schreiben tut weh

«Das Schreiben, wenn es gelingt, ist das Großartigste, was dir zustossen kann. Es ist das reine Glück. Nur, geglücktes Schreiben ist nicht immer, so wie geglücktes Leben nicht jeden Tag ist. Die Dichter, die übers Schreiben klagen, meinen gar nicht das Schreiben. Sie sprechen vom Nicht-Schreiben. Nicht schreiben können, das tut weh […].»
Urs Widmer, Vom Leben, vom Tod und vom Übrigen auch dies und das

 

FAQ – Evergreens aus der Schreibberatung – #4

FAQHäufig gestellte Frage: «Warum ist es wichtig, dass ich drei Fragen zu meinem Text stelle?»

Unsere Antwort: Damit wir wissen, worauf wir unser Hauptaugenmerk richten sollen.

  • Erstens stellt das sicher, dass wir dich dort unterstützen, wo der Schuh drückt.
  • Zweitens übernimmst du so die (Selbst-)Steuerung über deinen Schreib- und Entwicklungsprozess.
  • Und drittens können wir dich so effizienter beraten, was auch in deinem Interesse ist.