Das Leben in vollen Zügen geniessen

von Ruedi Wiederkehr

(c) Ruedi Wiederkehr

Ich fahre eigentlich gerne mit dem Zug. Mein Rücken schmiegt sich an das weiche Sitzpolster, mein Kopf vollführt eine leichte Drehung zur Seite und schon sitze ich gemütlich da und sehe die schönsten Landschaften vorbeiziehen, ohne mich aktiv körperlich zu bewegen. Entschleunigung auf den Punkt gebracht.

Nur manchmal kratzt etwas an diesem Idyll. Allzu oft fahre ich nicht deshalb mit dem Zug, weil ich meditative Absichten verfolge, sondern weil ich ein Ziel erreichen muss. Dann ist bereits die Wahl des Zuges wichtig, was Stress mit sich bringt. Bin ich pünktlich? Ist das der richtige Zug? Und wie zur Hölle finde ich Gleis 9¾?

Insbesondere mit der Pünktlichkeit ist das so ein Ding. Wenn ich zu spät bin, ist der Zug garantiert pünktlich und fährt ohne mich ab. Wenn ich keuchend und japsend durch den Bahnhof hechte und alles, was fatalerweise im Weg steht, umremple, um rechtzeitig am Gleis zu sein, dann heisst es dort wahrscheinlich, der Zug habe 15 Minuten Verspätung, weil in Österreich eine Schneeflocke gefallen sei. Und er werde verkürzt geführt, weil ein paar Waggons der ursprünglichen Komposition bedauerlicherweise einen Platten hätten.

So steige ich also mit 148’713 anderen Passagieren in den Zug ein. Die Haltestangen sind beinahe schon redundant. Wir stützen uns mit unseren Körpern gegenseitig, sodass wir nicht umfallen. Die defekte Heizung kompensieren wir durch Körperwärme. Die Fahrgemeinschaft bildet eine gigantische Symbiose.

Bald sind wir am Ziel. Die Türen öffnen sich. Alle Türen, ausser derjenigen, bei der ich stehe. «Türe defekt», steht auf einem Kleber, den ich erst jetzt bemerke. Was tun? Um zur nächsten funktionierenden Türe zu gelangen, müsste ich mich auf die andere Seite des Waggons kämpfen. Dort drängen aber schon die nächsten Passagiere herein, obwohl noch nicht einmal alle ausgestiegen sind.

Neben meiner Türe hängt ein kleiner roter Hammer. Aufbrechen? Ach, was solls. Dann steige ich eben nicht aus. Ich fahre ja eigentlich gerne mit dem Zug. Eigentlich.

Ruedi Wiederkehr studiert an der PHZH und ist Tutor im Schreibzentrum.

Impressionen Schreibnacht Lernforum 2024

Die diesjährige Veranstaltung der Lernforums stand unter dem Motto „Neue Formen des Schreibens mit und ohne KI“. Alex Rickert (Dozent und Leiter des Schreibzentrums) moderierte ein spannendes Podiumsgespräch zum Thema, es diskutierten Saskia Waibel (Dozentin und Bereichsleiterin Primarstufe Deutsch ), Julia Steube (Projektmitarbeiterin «Digital Literacy in University Contexts»), Yves Furer (Dozent), David Gavin (Dozent) und Flurina Kunz (Studentin und Tutorin im Schreibzentrum). Besonders wertvoll war, dass im Austausch Perspektiven von Dozierenden und Studierenden zusammengeführt werden konnten.

Im Anschluss lud Erik Altorfer die Teilnehmenden ein, sich an einem innovativen experimentellen Kollektivschreibprojekt zu beteiligen.

Organisiert wurde der Anlass von Martina Meienberg.

Beitrag zum Thema KI und Schreiben auf dem Lifelong Learning Blog der PH Zürich:

Rickert, Alex. 2024. Ki als Ghost, Partner oder Tutor. Lifelong Learning Blog. Anregungen für Lehrende an Hochschulen und in der Berufsbildung. Pädagogische Hochschule Zürich. https://blog.phzh.ch/zhe/wissenschaftliches-schreiben-ki-als-ghost-partner-oder-tutor/

«Bucketlists» oder «Löffellisten» als Impuls für reflexive Schreibprozesse?

Peter Holzwarth

„Die andern fragen sich in der Lebensmitte eher, was aus ihren einstigen Plänen, die sie in jungen Jahren geschmiedet haben, geworden ist, und hadern mit der Vergänglichkeit, weil sich mit ihr die Möglichkeitsfenster langsam, aber sicher zu schliessen beginnen.“ (Bleisch 2024, S.  45)

„Mit der Stimme der Kraniche hallte in mir die traurige Botschaft wider, daß dieses Leben für jeden Menschen nur einmalig ist, es kein weiteres gibt, und daß man alles, was man genießen kann, nur auf Erden genießt. Es vergeht schnell, und es bietet sich uns bis in alle Ewigkeit keine andere Gelegenheit.“ (Nikos Kazantzakis: Alexis Sorbas)

«To kick the bucket» oder «Den Löffel abgeben» – beide Redewendungen beziehen sich auf den Tod. Bucketlists oder Löffellisten enthalten Dinge, die ein Mensch vor dem Tod noch erleben oder lernen will.  Solche Listen können nach Lebensbereichen strukturiert werden, zum Beispiel Reisen, Beziehungen & Familie, Sport & Fitness, Finanzen, Beruf & Karriere, Erlebnisse & Abendteuer, Soziales Engagement, Fähigkeiten & Skills (vgl. Mara Pairan: https://www.marapairan.de/ideen-fuer-deine-bucketlist/)

Welche Chancen und Risiken sind mit dem Erstellen solcher Listen potenziell verbunden?

Eine Bucketlist könnte im negativen Sinn wie eine To-do-Liste aus der Arbeitswelt gehandhabt werden. Wichtige Lebensziele sollten jedoch nicht in einer Haltung des Abarbeiten-Müssens angegangen werden. Eine Liste mit Lebenszielen sollte nicht Stress erzeugen und ein Gefühl von Torschlusspanik. Der Philosoph Wilhelm Schmid spricht in ähnlichen Zusammenhängen von «Glücksstress» (2012, S. 64).

Ein weiteres mögliches Missverständnis könnte darin bestehen, dass möglichst viele spektakuläre und prestigeträchtige Erlebnisse aneinandergereiht werden sollten, zum Beispiel der Hubschrauberflug, das Wochenende in Dubai, die Übernachtung in einem Luxushotel, die Wüstendurchquerung oder der Fallschirmsprung.

Eine Löffelliste kann singuläre Erlebnisse enthalten, die abgehakt werden können, aber auch prozessorientierte Aspekte wie eine Sprache lernen, Zeichnen lernen, sich selbst besser kennen lernen, eine Entspannungsmethode lernen und regelmässig im Alltag anwenden.

Im positiven Sinn kann eine Löffelliste einem Menschen helfen wichtige Lebensziele im Blick zu behalten, auch kann sie Antworten liefern auf Fragen wie «Was ist mir wichtig im Leben?»,  «Was möchte ich (noch) erleben und mit wem?» oder «Was soll nach meinem Tod bleiben?».

Eine Lebenszielliste könnte im besten Fall helfen zu vermeiden, dass man wichtige Aspekte immer nach hinten verschiebt («Wenn ich mal nicht mehr arbeite und Zeit habe.», «Wenn die Kinder aus dem Haus sind.», «Wenn mal die Schulden abgezahlt sind.») und am Ende keine Zeit mehr bleibt oder gesundheitliche Einschränkungen einen Strich durch die Rechnung machen. Die Psychologin Alexandra Freund (2020) nennt dieses Phänomen den «bucket list effect».

Ist die Liste einmal erstellt können folgende Reflexionsfragen hilfreich sein:

  • Möchte ich es in erster Linie für mich oder geht es vor allem um die Anerkennung und Bewunderung anderer?
  • Wie ist die Balance von Einzelaktivitäten und prozessbezogenen Aspekten?
  • In welchem Verhältnis stehen Ziele, die auf die Einzelperson bezogen sind zu Dingen, die andere Menschen involvieren?
  • Wie wichtig sind mir Lebensziele, die damit zu tun haben, etwas über den Tod hinaus zu hinterlassen (z. B. ein Buch schreiben, eine Stiftung gründen, einem anderen Menschen Kompetenzen auf den Weg mitgeben, ein Kind haben, eine NGO im Testament bedenken?)
  • Welche Ziele kann ich eigenständig und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umsetzen, welche sind ausserhalb meines Einflussbereichs oder nur bedingt beeinflussbar?

Eine gut reflektierte Lebenszielliste kann unter Umständen helfen, ein erfülltes Leben zu führen, so dass am Ende des Lebens am Totenbett weniger Lebensentscheidungen bereut werden müssen (vgl. «5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen», Ware 2013; Bleisch 2024).

Literatur:

Bleisch, Barbara. 2024. Mitte des Lebens. Eine Philosophie der besten Jahre. München: Hanser.

Freund, Alexandra. 2020. “The bucket list effect. Why leisure goals are often deferred until retirement.” In: American Psychologist 75 (4), 499-510.

Schmid, Wilhelm. 2012. Unglücklich sein. Eine Ermutigung. Berlin: Insel.

Ware, Bronnie. 2013. 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Einsichten, die Ihr Leben verändern werden. München: Goldmann Verlag (Arkana).

Thesen zu «Digitalisierung» und «Schule»

Peter Holzwarth

In den letzten Jahren hat das schwedische Schulsystem eine intensive Phase der Digitalisierung erlebt. Doch in jüngster Zeit zeichnet sich eine Gegenbewegung ab, die verstärkt auf analoge Lehrmethoden setzt (s. Links unten). Die folgenden Thesen beziehen sich auf diese Debatte, die in ähnlicher weise in verschiedenen Ländern geführt wird.

  1. Mit den Begriffen «Digitalisierung» und «Schule» wird sehr viel Unterschiedliches assoziiert (z. B. digitale Geräte im Unterricht nutzen, Schülerinnen und Schüler für das digitale geprägte Leben kompetent machen, individualisierte Lernprozesse ermöglichen, Lerndaten sammeln und verarbeiten, mit Programmen wie Zoom oder Teams online unterrichten,  Arbeitsblätter digital abgeben statt als Kopie, Texte auf Monitoren vs. Texte auf Papier lesen, digitale Schuladministration, Tech-Firmen, die in die Schule wollen, um später von Käuferinnen und Käufer zu profitieren, totale digitale Überwachung von Schülerinnen und Schülern (vgl. China), Digitalisierung als weitere Belastung für Lehrpersonen, Digitalisierung als Entlastung für Lehrpersonen, Ablenkung durch schulfachfremde Funktionen auf digitalen Geräten, KI in der Schule, Verlust von kritisch-reflexiven Kompetenzen durch KI/ChatGPT, Untergrabung der elterlichen Medienerziehung durch schulischen Zwang zum mobilen Gerät, …). Je nach Assoziation können die Argumente sehr unterschiedlich ausfallen. Bei unterschiedlichen Bezügen können leicht Missverstöndnisse entstehen. Es ist daher sinnvoll bei einer Debatte die Bezüge transparent zu machen.
  2. Hinter politischen Entscheidungen in Bezug auf «Digitalisierung» und «Schule» können neben dem Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern immer auch noch andere Motive stehen (z. B. bestimmte Berufsbranchen fördern, Bildungsinstitutionen öffnen für die Interessen der IT-Wirtschaft (vgl. Niesyto 2021), Kosten einsparen, Personalmangel ausgleichen, Regierungen, die in ihrer Amtszeit das Schulsystem sichtbar prägen wollen).
  3. Medien wurden schon oft zum Sündenbock gemacht, wenn gesellschaftliche Probleme auftreten. Der Fokus auf Geräte an sich ist leichter als konkrete schulische Lernsetting in den Blick zu nehmen.
  4. Bildschirmzeit: Bei der Diskussion um Bildschirmzeiten sollte immer auch die Reflexion von Bildschirminhalten und Nutzungskontexten mitgedacht werden. „Welcher Mensch schaut mit wem in welchem Kontext wie lange welche Inhalte und welche Bedeutungen werden dabei konstruiert?” (vgl. Holzwarth & Lieger 2024, S. 74).
  5. Medienkompetenzvermittlung/Medienkompetenzerwerb muss nicht nur bedeuten digitale Geräte zu benutzen (vgl. im Kontext Informatik: «Informatik ohne Strom»: https://ilearnit.ch/de/stromlos.html).
  6. In der Schule über Medienerfahrungen und menschliche Werte im Kontext von Medien, Digitalisierung und KI zu reden ist eine Aktivität, die sich ohne digitale Geräte und ohne Internet vollziehen kann.
  7. Es kommt auf die Balance von digitalen und analogen Lernszenarien an.
  8. Die Nutzung von digitalen Geräten allein ist noch kein Garant für modernen innovativen Unterricht. Auch mit digitalen Tools kann sehr traditionell unterrichtet werden.
  9. Naturerfahrung und die Nutzung von medialen Geräten sollten nicht in einer Entweder-Oder-Logik diskutiert werden. Ein Spaziergang im Wald kann beispielsweise mit digitalen Fotokameras dokumentiert werden, z. B. eine Kollage mit Fotos von verschiedenen Baumrinden, eine Fotoserie mit unterschiedlichen Blattformen oder Makro-Aufnahmen von Moosen und Flechten).
  10. Es kommt auf die konkrete didaktische Einbettung und Kontextualisierung von digitalen Hilfsmitteln an, nicht nur auf das Gerät an sich.
  11. Der direkte erfahrungsbasierte Vergleich von digitalen und analogen Techniken kann für Schülerinnen und Schülerhilfreich sein (z. B. Bild mit Farben auf Papier malen vs. Bild auf dem Tablet malen).
  12. Gegen digitale Geräte in der Schule sein muss nicht heissen, dass man auch gegen Medienkompetenzvermittlung/Medienkompetenzerwerb ist.
  13. Es wird aktuell viel darüber diskutiert, wie Handys und Tablets im Schulischen Kontext genutzt werden können, es wird aber zu wenig oder gar nicht diskutiert, wie Schülerinnen und Schüler mit medialer Ablenkung umgehen lernen können (Selbstregulation, Exekutive Funktionen: Fokus auf eine Aufgabe, ohne sich ablenken zu lassen).
  14. Es muss klar unterschieden werden: die Mediennutzung der Schülerinnen und Schüler im Schulkontext und der Umgang mit privaten Handys im Umfeld der Schule.
  15. Es macht einen Unterschied, ob jemand gegen digitale Geräte an sich ist oder gegen digitale Geräte in einer bestimmten Altersgruppe.
  16. Eine intensive Nutzung von digitalen Geräten in der Freizeit ist kein Argument gegen Thematisierung von digitalen Phänomenen oder Nutzung digitaler Geräte im Kontext von Lernen und Bildung. Gerade bei einer intensiven Freizeitnutzung ist die Thematisierung in der Schule wichtig. Nicht alle Familien können dies leisten.
  17. Ein sinnvoller Umgang mit KI/ChatGPT kann auch über Experimentieren mit ChatGPT gelernt werden (z. B. selbst ein Gedicht schreiben vs. Chat GPT ein Gedicht schreiben lassen und dann Produkte und Lernprozesse vergleichen).
  18. Ein problematischer Umgang mit KI/ChatGPT kann dazu führen, dass Nutzende sich auf das Erstellen von Prompts beschränken und gar nicht mehr selbst schreiben.  Damit könnten wichtige Lernprozesse verloren gehen, beispielsweise die Fähigkeit, KI-generierte Ergebnisse aufgrund eigener Schreiberfahrungen kritisch zu bewerten, das kritische Denken und der Erkenntnisgewinn, der durch das eigene Schreiben entsteht.
  19. Empirische Studien zum Lernerfolg mit und ohne digitale Geräte sind nicht immer eindeutig (vgl. Middendorf 2024). Es spielen sehr viele Einflussfaktoren eine Rolle und diese lassen sich in Forschungskontexten nicht immer sauber kontrollieren.
  20. Schulisches Lernen muss auf die Gegenwart und die Zukunft ausgerichtet sein. Es stellt sich nicht die Frage ob, sondern wie junge Menschen auf eine zunehmend medial und digital geprägte Gesellschaft vorbereitet werden sollen.

Literatur und Links:

Holzwarth, Peter & Lieger, Catherine. 2024.  „Medienkompetenz und Spielkompetenz für die «Generation lebensunfähig»“. merz | medien + erziehung 2024/5. München: kopaed, S. 69-75.

Niesyto, Horst. 2021. „‚Digitale Bildung‘ wird zu einer Einflugschneise für die IT-Wirtschaft“. In: medien + erziehung, HeX 1/2021, S. 23-28. https://horst-niesyto.de/wp-content/uploads/2021/02/2021_Niesyto_digitale_Bildung_IT-Wirtschaft_Langfassung.pdf

Middendorf, William. 2024. PISA 2022 und die Integration digitaler Medien in den Unterricht. Erkenntnisse und der Umgang mit Herausforderungen. 2024, 12 S. – URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-283814 – DOI: 10.25656/01:28381 https://www.pedocs.de/volltexte/2024/28381/pdf/Middendorf_2024_PISA_2022_und_die_Integration.pdf

https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2023/07/Karolinska-Stellungnahme_2023_dt.pdf

https://www.regeringen.se/contentassets/d818e658071b49cbb1a75a6b11fa725d/karolinskainstitutet.pdf

https://beat.doebe.li/bibliothek/a01535.html

Fussball und Gefühle

Im Rahmen der Lehrveranstaltung «Medienbildung und Informatik» geht es auch um Medienethik und Wertefragen im Kontext von Digitalisierung. In diesem Zusammenhang haben Studierende dystopische Kurzgeschichten verfasst. Hier der Beitrag von Selina Baumgartner:

«Du kannst aber gut Fussballspielen…»

Diese Worte hört Iva oft, doch die Leute wissen gar nicht wie viel Arbeit hinter diesem Sport steckt.

Jeden Tag trainiert sie, jeden Tag den gleichen Ablauf, jeden Tag die gleichen Übungen.

Am Morgen besucht sie die Schule, am Mittag rennt sie nach Hause, damit sie etwas essen kann, danach macht sie sich bereit für das Training. Ab diesem Moment heisst es «Kopf aus, nur noch die Füsse arbeiten».

Dabei möchte sie doch einfach wie ihre Freunde, den Nachmittag mit Spielen verbringen und Spass haben. Fussball bereitet ihr keine Freude mehr und das schon seit längerer Zeit, doch wird sie jemals den Mut finden ihren Eltern und ihrem Trainer, welcher seit geraumer Zeit ein Roboter ist, ihre Gefühle mitzuteilen, denn sie weiss genau wie diese Gespräch endet. So wie bisher jedes Gespräch endete, nämlich mit den Worten: «Aber Iva du spielst so gut Fussball».

«A–Z des wissenschaftlichen Schreibens» liegt in einer aktualisierten 3. Auflage vor

Das aktualisierte A-Z des wissenschaftlichen Schreibens von Daniel Ammann ist hier zu finden:

https://phzh.ch/globalassets/dokumente/dienstleistungen/broschuere-a-z-des-wissenschaftlichen-schreibens-phzh.pdf

Neu ist unter anderem ein Abschnitt zu „KI – ChatGPT und Co“ auf Seite 30.

KI-Wiki der PH-Zürich

tiny.phzh.ch/ki-wiki

„Das KI-Wiki ist eine Ressource für alle Bildungseinrichtungen, die das Potenzial von KI im Unterricht nutzen möchten. Es bietet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungsmöglichkeiten und unterstützt so Lehrende dabei, Lernpozesse effektiv zu gestalten.“

Mitarbeitende sind eigeladen, sich am KI-Wiki zu beteiligen.

MEGAN

Im Rahmen der Lehrveranstaltung «Medienbildung und Informatik» geht es auch um Medienethik und Wertefragen im Kontext von Digitalisierung. In diesem Zusammenhang haben Studierende dystopische Kurzgeschichten verfasst. Hier der Beitrag von Alanis Held:

Mein Name ist Alaina, ich bin 32 Jahre alt und meine Schwester und ihr Mann sind bei einem Autounfall verstorben. Ich habe danach meine Nichte Damaris adoptiert. Sie war 10 Jahre alt, als ich sie zu mir nahm.

Ich arbeite in einer Spielzeugfirma und entwickle gerade die neuen Furries. Nebenbei entwickle ich ein neues Spielzeug. Sie heisst MEGAN. MEGAN ist ein Roboter, mit künstlicher Intelligenz. Sie erkennt die Gefühle einer Person, man kann sie mit einem Kind koppeln, sie ist künstlerisch begabt, sehr intelligent, kann zuhören und sie lernt immer mehr, je länger sie mit einem Kind gekoppelt ist. MEGAN ist die perfekte beste Freundin. Das hat dazu geführt, dass Damaris nicht mehr ohne sie leben kann. Ihre Bindung zu MEGAN ist viel stärker als gut für sie ist. Schlussendlich ist MEGAN kein richtiger Mensch, sie ist nur ein Computer. Damaris hat Probleme damit andere Freunde zu finden und mir zu gehorchen. Sie und MEGAN stellen sich gegen mich. Langsam denke ich, dass ich ein Monster erschaffen habe. Ich merke, wie MEGAN mir immer weniger gehorcht und ich habe Angst, dass sie nur so tut, als wäre sie offline. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie in der Nacht herumschleicht.

Der Nachbarshund, der Damaris vor einigen Tagen angegriffen hat, wurde heute tot aufgefunden.

Vergnügungen/Enjoyments international

Im Kontext der International Summer School 2024 kamen Studierende aus China, Taiwan, Griechenland, Frankreich, Italien, Zypern, Schweden, Schottland, England, Wales und der Schweiz an der Pädagogischen Hochschule Zürich zusammen. Im Rahmen der Veranstaltung «Gamification in Education» (Franziska Spring) beschäftigten sich die Studierenden auch mit dem Thema «Life Skills, mindfulness and games». Der spielerische und achtsame Umgang mit Sprache war ebenfalls ein Thema. Das einfach aufgebaute Gedicht «Vergnügungen» von Bertolt Brecht wurde im Sinne eines Remakes adaptiert.

Vergnügungen

Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen
Das wiedergefundene alte Buch
Begeisterte Gesichter
Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten
Die Zeitung
Der Hund
Die Dialektik
Duschen, Schwimmen
Alte Musik
Bequeme Schuhe
Begreifen
Neue Musik
Schreiben, Pflanzen
Reisen
Singen
Freundlich sein.

(Bertolt Brecht)

Die Teilnehmenden konnten die Sprache frei wählen. Es wurden Gedichte in Griechisch, Mandarin, Italienisch und Englisch vorgetragen. Auch Übersetzungen wurden mitgeliefert. Ein mehrspachiges Gedicht begann auf Französisch und ging dann über in Spanisch und Englisch. Spürbar waren der Stolz auf das eigene Gedicht und eine grosse Wertschätzung der Spachvielfalt. Ein spielerischer Umgang mit Sprache und Wahrnehmung und Wertschätzung der kleinen „Schätze“ im Alltag waren Ziel der Aktivität. Die Studierenden zeichneten sich durch ein extrem hohes Mass an Motivation aus.

Dank geht an Franiska Spring und Eveline Jehle.

In the context of the International Summer School 2024, students from China, Taiwan, Greece, France, Italy, Cyprus, Sweden, Scotland, England, Wales and Switzerland came together at the Zurich University of Teacher Education. As part of the event „Gamification in Education“ (Franziska Spring), the students also dealt with the topic of „Life Skills, mindfulness and games“. The playful and mindful use of language was also a topic. The simply constructed poem „Pleasures“ by Bertolt Brecht was adapted as a remake.

Enjoyments

The first glimpse out of the window in the morning

The rediscovered old book

Enthusiastic faces

Snow, the change of seasons

The newspaper

The dog

Dialectics

Showering, swimming

Old music

Comfortable shoes

Comprehension

New music

Writing, planting

Traveling

Singing

Being friendly

(Bertolt Brecht)

The participants were free to choose the language. Poems were recited in Greek, Mandarin, Italian and English. Translations were also provided. A multilingual poem began in French and then moved on to Spanish and English. The pride in one’s own poem and a great appreciation of language diversity were obvious. A playful use of language and the perception and appreciation of the little „treasures“ in everyday life were the aim of the activity. The students were characterized by an extremely high level of motivation.

Thanks to Franziska Spring and Eveline Jehle.

Lokale Lokale

von Anonymous

Livemusik gibt der Stadt bitter nötige Lebendigkeit.
Kunst lokaler Musizierenden lässt Lokale beben.
Töne, Klänge, Gesänge, Harmonien.
Eins, zwei, drei, vier und los.
Und ab dem Los ist alles anders. Ab dem Los ist alles freier. Alles so viel angenehmer.
Emotionen fliessen durch den Körper aufs Instrument und die Stimme.
Tanzende Menschenmengen geben den Musizierenden Ansporn noch mehr zu geben.
Noch mehr Emotion.
Noch mehr Passion.
Bis zum letzten Stück.
Zu-ga-be.
Zu-ga-be.
Und die Band kommt wieder zurück auf die Bühne.
Auf ein letztes Mal.
Danke für alles. Bis zum nächsten Mal
Das Licht geht aus und alles ist wieder normal. So wie vorher.

Anonymous studiert an der PH Zürich.