Traumberufe anno 2020

Ich behaupte, dass jeder und jede von uns als Kind einen Traumberuf hatte: Meiner war bestimmt Astronaut, soweit ich mich erinnere. Ist es nun vorbei mit klassischen Traumberufen von Kindern? Die Zeit ist im Wandel und mit ihr verändert sich auch die Art und Weise, wie wir unsere professionelle Karriere sehen und gestalten können. Was meine Eltern sich nie hätten vorstellen können, ist für mich Alltag. Heute gibt es Antworten auf Fragen, die man früher gar nicht gestellt hatte.

Das beste Beispiel hierfür ist der sogenannte Influencer. Der «Beeinflusser» ist grundsätzlich eine Person des (mehr oder weniger) öffentlichen Interesses, die sich auf sozialen Medien selbst inszeniert, darstellt und eine beträchtliche Anzahl von Fanatikern belustigt. Doch die Frage ist: Wie ernährt man damit seine Familie?

Traumberufe

Da die meisten Influencer sowieso noch jung sind und die Welt ganz eigen sehen, mache ich mir keine Sorgen um ihre Familien. Tatsächlich erhalten sie pro Klick und pro Person, die ihre Videos anschaut, einen Geldbatzen, der in grösseren Mengen längst für eine Familie ausreicht. Zudem gestalten Influencer ihren Inhalt auch mit gesponserten Marketingkampagnen für irgendwelche Spiele oder Energy-Drinks.

Gut für sie, oder?

Ich sehe kein Problem darin. Wenn man auf diese Weise erfolgreich werden kann, dann ist es so. Obwohl man sich dies früher nicht hätte denken können, ist es heute die Realität. Sogar auf Berufsmessen für Jugendliche ist der Beruf des Influencers gut vertreten, in fünf Jahren kann man sicher die Lehrstelle und die Berufsmatura auf diesem Fachgebiet abschliessen.

So unvorstellbar. Und doch so echt. Wie der Wunsch, ein Astronaut zu werden.

Nicholas Rilko studiert an der PH Zürich und arbeitet als Tutor im Schreibzentrum.

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