Die Menschen, die wir sind

Abgesehen von der globalen Pandemie, die uns immer noch beschäftigt, passiert aktuell auch noch ziemlich viel anderes auf diesem Planeten. Klimaerwärmung beispielsweise. Flüchtlingskrisen. Frauenstreiks.

Und: Rassismus und Diskriminierung. Jetzt, hier, überall.

«I can’t breathe.»

Auch ich bin Teil eines Systems, das Weisse in so vielen Situationen bevorzugt. Ein System, das Schwarze und People of Colour, Asiat*innen oder Angehörige indigener Völker ausgrenzt, diskriminiert, mit misstrauischem Blick taxiert, zu Minderheiten macht. Auch ich bin Teil des Problems, wenn ich mich nicht aktiv dagegen ausspreche und aktiv dagegen vorgehe. Denn schlussendlich ist Stillschweigen bei Ungerechtigkeiten auch immer eine Form der Zustimmung.

«I can’t breathe.»

Ich weiss nicht, wo wir anfangen sollen bei diesem Missstand, der unsere Gesellschaft seit Jahrhunderten wie ein Parasit befällt. Wie wir endlich begreifen können, dass keiner und keine besser ist als das Gegenüber. Dass jeder Glaube und jede Herkunft Berechtigung hat, anerkannt werden sollte, und dennoch absolut nichts über einen Menschen aussagt.

Es braucht aber jetzt eine Veränderung, dringend.

Ich für meinen Teil beginne mit der Sprache. Sie steht uns allen zur freien Verfügung und wir haben es selber in der Hand, welche Worte wir verwenden, ob wir «rassistische Witze» tolerieren, ob wir uns bei Diskussionen über «die Ausländer, die immer …» beteiligen, ob wir stillschweigend zuhören oder ob wir endlich damit anfangen, uns dagegen auszusprechen, und Partei ergreifen für jene, die es leid sind, den Kampf ständig alleine auszufechten.

Lasst uns gemeinsam kämpfen.

Denn, egal ob Held oder einfach nur Nachbarin:

Wir alle sind Menschen.

Ronja Stamm studiert an der PH Zürich und arbeitet als Tutorin im Schreibzentrum.

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