Vollzeit, Freizeit, Eiszeit

Tutorin Antonia Stopic
(Illustration: Elisabeth Moch)

Sommer, Sonne, Sonnenschein. PH-studentisch übersetzt: Kompaktwochen, Portfolio und nicht zu vergessen: Kompaktwochen. 
Es scheint, man sorge sich um das Wohlergehen der künftigen Lehrerinnen und Lehrer. Denn sobald die Türen der Schulhäuser schliessen, um erst wieder im August aufzumachen, scheint man sich an der PH Zürich zu fragen: «Wie verkraften die angehenden Lehrpersonen so viel Freizeit?» 
Um ihnen diese Last von den Schultern zu nehmen, wird ein vielfältiges und
abwechslungsreiches Sommerloch-Überbrückungsprogramm diktiert. Von einer Woche zur nächsten, ohne Pause. Böse Zungen behaupten, dass nur aus Gründen der möglichen Verwechslungsgefahr mit dem ZVV-Ferienpass kein PHZH-Ferienpass ausgestellt wird – mit schön viel Platz auf jeder Seite für den altgewohnten Leistungsnachweis «Was ich diese Woche gelernt habe».
Dennoch muss nach Überwindung der initialen Unlust eingesehen werden, dass die Kompaktwochen durchaus Gutes mit sich bringen: Erstens werden die Studentinnen und Studenten so schon während ihres Studiums darauf vorbereitet, dass für sie der Traum der dreizehn Wochen Ferien nicht in Erfüllung gehen wird. Das mag viele nun wie der Schlag treffen und doch bleibt nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass der Lehrberuf eine Vollzeitbeschäftigung ist, bei der man auch mal seine Freizeit anstatt die Zunge auf Eis legen muss. Zweitens bleibt in den Kompaktwochen viel Zeit für soziale Interaktionen und Freundschaften, was während des Studiums manchmal zu kurz kommt.

Antonia Stopic studiert an der PH Zürich und arbeitet als Tutorin im Schreibzentrum.
Der Text ist erschienen als Kolumne im Magazin für die Mitarbeitenden der PH Zürich, inside 3/2019, S. 21.

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