Schon lange steht in meiner Agenda für heute drin: Blog schreiben. Es ist keine Überraschung, der Termin war vorgemerkt und der Text dafür auch bereits vor einem Monat entstanden. Stolz, so früh alles erledigt zu haben, lese ich heute nochmals das Geschriebene. Der Schrecken ist gross und mir bleibt nichts anderes übrig, als einen neuen Beitrag zu schreiben.
Was ist nun in diesem Monat passiert? Ich kann es selbst kaum beschreiben. Ihr wisst, wovon ich spreche. Aber vor einem Monat versuchte ich noch zu erklären, wie das Tagebuch leider Tag für Tag verstaubter aussieht. Es verstaubte, weil uns immer die Zeit davonrannte in unserer so schnell pulsierenden Gesellschaft. Doch nun, einen Monat später, ist das Gegenteil der Fall, denn das Tagebuch ist voller denn je zuvor. Plötzlich haben wir «dank» dem gezwungenen zuhause Bleiben Zeit. Ich bin mehr als froh, wenn ich einige sinnvolle Minuten meines Tages mit Schreiben verbringen kann.
So schmunzle ich über meine erste Version des Blogs. Dennoch bin ich froh, ihn geschrieben zu haben. Er zeigt mir auf, dass ich das momentane Privileg der Zeit nutzen kann und ich mich nicht über das Fehlen des achten Tages in der Woche ärgern muss. In so kurzer Zeit hat sich so vieles verändert. Mein Leben hat sich verlangsamt und ich habe plötzlich so viele Stunden, die ich mit Schreiben füllen kann.
Geht es dir auch so? Hat sich dein Leben momentan auch so entschleunigt? Möchtest du deine Zeit zum Guten brauchen? Hast du auch plötzlich wieder Lust und Zeit zum Schreiben? Dann gebe ich dir gleich ein paar Tipps, die ich für mich selber im Tagebuch notiert habe:
In einem Monat oder einem Jahr mag vielleicht alles wieder anders sein. Die Zeiten des Lockdowns werden vergehen. Doch vielleicht ist jetzt die Gelegenheit da, sich das Schreiben zu einer neuen Gewohnheit oder einer aufblühenden Leidenschaft zu machen.
Maria Gysel studiert an der PH Zürich und arbeitet als Tutorin im Schreibzentrum.