Stutzen beim Imperfekt
«Das Imperfekt ist das Tempus der Erzählung, es verweilt in der Vergangenheit. ‹Dann lernte ich Englisch› ist korrekt als Bestandteil eines Lebenslaufs – falls ich auf jede Aussage darüber verzichten will, ob ich heute Englisch kann. ‹Englisch habe ich in Cambridge gelernt› bedeutet: Und nun kann ich es. Jede vergangene Handlung, die in die Gegenwart fortwirkt, verbietet das Imperfekt. Diese klare Vorschrift der Grammatik kommt, anders als beim Passiv und beim Plusquamperfekt, erfreulicherweise dem Sprachgefühl entgegen: In mündlicher Rede ist das Imperfekt ‹Dann ging ich ins Kino› fast unbekannt, ausser bei den Hilfszeitwörtern: Ich war, ich hatte, ich musste, konnte, sollte» (Schneider 2013, 58).
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Aus: Schneider, Wolf. 2013. Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergass. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.