Der Käfer wird unerklärlicherweise immer schneller und grösser. Wie zum Teufel ist das möglich? Ich muss zusehen, dass ich hier so schnell wie möglich wegkomme, denn so sterbe ich ganz bestimmt nicht. Ich beschliesse, ganz einfach auf den Käfer zu steigen – wollte schon immer mal wissen, wie sich das anfühlt. Gerade als ich dabei bin, wird es dunkel. Eine dicke Wolke bildet sich über mir. Es fängt an, Hagelkörner zu regnen, aber nicht normale! Die sind übernatürlich gross. Wie Fussbälle. Zum Glück zerstören sie den Käfer. Was für ein Tag, jetzt sogar noch ein Regenbogen! Aber wieso hat das niemand ausser mir gesehen? Als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt.
Geschichte Nr. 53 von Georgia Skarlatos.
Wer erfahren will, was es mit dem Käfer auf sich hat, geht zurück zu Geschichte Nr. 19 von Julia Capol. Wem das nicht unheimlich genug ist, der wählt Geschichte Nr. 24.
Und so funktioniert das Büchlein, das anlässlich unseres Schreibevents zur Schweizer Erzählnacht 2014 entstanden ist: Eine Autorin beginnt eine Geschichte, ein anderer Schreiber treibt sie weiter und eine dritte führt die Geschichte zu Ende und manch eine zu neuen Ufern. Oder wie in diesem Fall verzweigt und verästelt sich die Geschichte.
Die Ausgangslage ist die folgende: «Samstagabend, eine Bar im Zürcher Kreis 4». Dann wird mit Würfeln Emoticons und Gegenstände gewürfelt und schon flitzten die Geschichten in unterschiedliche Richtungen. Wohin, liest sich in start new game, dem Büchlein, das Geschichten von SekundarschülerInnen, Studierenden und Mitarbeitenden der PH Zürich vereint.
Bereits seit 2009 entsteht so jedes Jahr ein Büchlein. Gedruckte Exemplare aller Jahre können weiterhin zu je CHF 2.– beim Schreibzentrum erworben werden.