In seinem hellsichtigen Essay Literarisches Eigentum fragt Plagiatsexperte Philipp Theisohn, wie es im medientechnischen Zeitalter um die Ethik geistiger Arbeit und das Urheberrecht bestellt ist. Wer Ideen und Wörter nicht nur borgt und durch Quellenangabe wieder zurückgibt, begeht eine Untat. Aber, wie Theisohn zeigt, führt die Plagiatshysterie auch dazu, dass Texte auf messbare Daten reduziert und Schreiben zur variativen Verwertung vorhandener Werke degradiert wird.
Philipp Theisohn.
Literarisches Eigentum: Zur Ethik geistiger Arbeit im digitalen Zeitalter. Essay.
Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 2012. 137 Seiten.
www.kroener-verlag.de/details/product/literarisches-eigentum/
Erfrischend irritierend dazu auch: Vie, Stephanie (2013). A pedagogy of resistance toward plagiarism detection technologies. Computers and Composition, 30(1), 3–15.
Danke, Daniel, für den Lektürehinweis. Ein überaus engagierter Beitrag, der an «unserer» Plagiatssoftware (Turnitin) kaum ein gutes Haar lässt und Anregungen für Schreibaufträge sowie den kritischen und lernwirksamen Umgang mit textlichen Fertigprodukten aus dem Netz liefert.