Winterthur, 5.–6. Juni 2014: 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten an der 5. internationalen Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben (FWS) am Departement Angewandte Linguistik der ZHAW über das Schreiben im Beruf.
In immer mehr Berufsfeldern wird immer stärker auch schriftlich kommuniziert. Schreiben wird zum ständigen Kommunikationsmodus, zum «Writing by the way», wie Daniel Perrin (ZHAW) erklärte, der die Tagung eröffnete. Ziel der Tagung war es, Textroutinen im beruflichen Schreiben unter verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Dabei wurden Grundlagenforschung und Praxis vernetzt.
Berufliches Schreiben rückt zunehmend in den Fokus der Schreibforschung: Sei es das Verfassen von Projektskizzen, Projektberichten und Offerten in technischen Berufen oder die Korrespondenz in kaufmännischen Berufen, sei es die multilinguale Kommunikation im internationalen Umfeld, seien es Protokolle im Justizwesen oder wissenschaftliche Texte im Forschungskontext – mit jeder beruflichen Tätigkeit gehen eigene Formen der schriftlichen Kommunikation einher, die vielfältige Fragen zur effektiven Schreibförderung sowie Forschungsfragen eröffnen.
Torsten Steinhoff (TU Dortmund) rückte in seiner Keynote die spezifisch sprachliche Dimension von Schreibförderung ins Zentrum. Mark Torrence (Nottingham Trent University) hinterfragte aus kognitionspsychologischer Sicht, inwiefern es Sinn macht, Planen als Teiltätigkeit des Schreibens in der Schreibförderung stark zu gewichten. Was im Kern des beruflichen Schreibens von Lehrpersonen steht und wie Lehrpersonen dies lernen, referierte Katrin Lehnen (Justus-Liebig-Universität Giessen). Weitere Beiträge eröffneten ein Feld von berufsspezifischer Schreibpraxis, dies von Aspekten der Schreibförderung bis zu Fragen der Schreibentwicklung und Textsorten im Rahmen des beruflichen Wandels.
Die 5. Konferenz des Forums wissenschaftliches Schreiben fand in Zusammenarbeit mit dem Language Competence Center der ZHAW und dem Swiss Faculty Development Network (SFDN) statt. Dank der Kontinuierlichkeit der binären Konferenz und der Konstanz der Teilnehmenden sei innerhalb der letzten 9 Jahre trotz und auch gerade wegen der interdisziplinären Ausrichtung des Themenfeldes ein Rahmen für einen differenzierten Diskurs entstanden, stellte Monique Honegger (Forum wissenschaftliches Schreiben) in der Tagungsbilanz fest.
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