Vor ein paar Monaten hatten wir Sie zu einem kleinen Wettbewerb der originellsten fiktiven Romananfänge eingeladen. Vielen Dank allen Teilnehmenden für die wunderbar kreativen Vorschläge und herzliche Gratulation den GewinnerInnen:
1. Preis: Nic Baschung (Büchergutschein CHF 50.–)
«Das Ja traf mich wie eine Faust. Es war endgültig.»
Würdigung durch unsere Jury: Geschickt verkehren die beiden Sätze die positive Konnotation des Ja ins Negative. Das Endgültige wiederum lehnt sich an den ursprünglichen Kontext des Ja an, steigert jedoch noch die Umkehr seiner Bedeutung. Bei keinem der anderen Anfänge ist das Bedauern so gross, dass dort nicht noch mehr steht.
2. Preis: Schacher Sepp (Pseudonym; Autor ist der Blog-Redaktion bekannt)(Büchergutschein CHF 30.–)
«Es ist nicht üblich, dass man sich nach dem ersten Kuss übergibt. Doch sie konnte nicht anders.»
Würdigung durch unsere Jury: Durch das kühle Understatement vermeidet dieser Anfang das Abgleiten ins Ordinäre und erhält sich ein Moment der ungekünstelten Kreativität, das den meisten anderen Anfängen abgeht.
3. Preis: Karin Unkrig (Büchergutschein CHF 20.–)
«Manchmal genügt der geringste Anlass, das unscheinbarste Wort, der kleinste Raum, um wunderbare Geschichten aufsteigen zu lassen. Ins Reich der Fantasie zu tauchen, die Gedanken auf Reisen zu schicken, in weite Ferne»
Würdigung durch unsere Jury: Die hochtrabenden Ideale der Romantik wehen einem aus diesem Anfang entgegen. Eichendorffs „Wünschelrute“ neu gedichtet, neu gedacht. In unserem kleinen Wettbewerb reicht das immerhin für den dritten Platz.