Studierendenporträt

Andreas Sutter studiert an der PH Zürich auf der Sekundarstufe II.

Milch spielte schon in Andreas Sutters Kindheit eine grosse Rolle. Auf einem Bauernhof aufgewachsen, brachte er meist zweimal täglich die Milch in die Käserei. Da der heutige Student der Sekundarstufe II auch selbst fürs Leben gern Quark, Joghurt und Käse isst, lag für ihn die Berufswahl nahe: Er lernte Milchtechnologe.

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Die Bachelorarbeit

Vielfältige Sprachen und Kulturen sind in der Schweiz längst omnipräsent. Doch wie erleben Schulkinder selbst ihre Mehrsprachigkeit und kulturelle Andersartigkeit? Dieser Frage ist Sima Karadaghi im Rahmen ihrer Bachelorarbeit nachgegangen. Denn Sprache sei nicht nur ein Instrument zur Kommunikation, sondern sie beeinflusse das Denken und die Sichtweise auf die Umwelt massgeblich, hält die Autorin fest.

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Sei stark

Pascal Kälin ist Student auf der Sekundarstufe I und Tutor im Schreibzentrum der PH Zürich.

Würdest du von dir selbst behaupten, stark zu sein? Ich kann das nicht eindeutig beantworten, obwohl mich das Thema auf Schritt und Tritt verfolgt. So verlange ich mir in zahlreichen Situationen mentale Stärke ab; oft erfolglos. Dann zum Beispiel, wenn ich einen überteuerten Kaffee beim Barista hole. Sofort schaltet sich meine zum Geldsparen gebietende Vernunft ein. Sie zetert, mahnt, gräbt sich in die Magengrube. In schwachen Momenten kaufe ich trotzdem einen und kann den bitteren Nachgeschmack nicht genau dem Kaffee oder den Gewissensbissen zuordnen.

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Studierendenporträt

Selina und Vater Reto Schönholzer studieren an der PH Zürich – er auf der Primarstufe, sie auf der Kindergarten- und Unterstufe.

Schule ist in der Familie Schönholzer zu Hause ein allgegenwärtiges Thema. Sowohl Vater Reto als auch Tochter Selina studieren an der PH Zürich und auch Mutter Irena ist in der Schulverwaltung tätig. Die dreiköpfige Familie wohnt in Uster. «Manchmal gehen wir zusammen auf den Bus und wir sind uns auch schon am Studierendenanlass TheraBierBar begegnet», erzählt die Studentin der Kindergarten- und Unterstufe. Ihre Mitstudierenden fragen sie manchmal, ob sie das nicht störe. Doch sie hat kein Problem damit: «Ich finde es megacool, dass er das in seinem Alter noch macht.»

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Die Masterarbeit

In der Schweiz leben über 300’000 Menschen aus Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Viele davon haben die Kriege in den neunziger Jahren selbst miterlebt und sind deswegen geflüchtet oder haben durch Angehörige einen direkten Bezug dazu – darunter auch Jugendliche. Das Thema bietet sich deshalb geradezu an, um Zeitzeugen und -zeuginnen in den Geschichtsunterricht einzubauen. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat Giulia Helbling eine Unterrichtseinheit entwickelt, mit der Schüler:innen Geschichte unmittelbar und persönlich erfahren können. Gleichzeitig werden wichtige Kompetenzen gefördert wie etwa kritisches Denken und interkulturelles Verständnis.

Im theoretischen Teil dieser Literaturarbeit befasst sich die Autorin mit der Situation der exjugoslawischen Bevölkerung in der Schweiz und deren Stereotypisierung. Wie Studien zeigen, werden Menschen vom Balkan teilweise auch heute noch kollektiv als Problemgruppe wahrgenommen und negativ behaftete Begriffe wie «Jugo» oder «Balkanraser» sind weiterhin präsent. Einen längeren Abschnitt widmet die Autorin der Geschichte der Region – von der Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert über die Entstehung der Volksrepublik Jugoslawien unter Staatschef Tito sowie deren konfliktreichem Zerfall bis zu den anhaltenden Spannungen in heutiger Zeit. In den ersten Lektionen der Unterrichtssequenz werden das Vorwissen aktiviert und Schlagzeilen aus den Medien betrachtet. Die Schülerinnen und Schüler lernen die geografische Lage der heutigen Balkanstaaten kennen und schauen einen Film über die Geschichte dieser Region. Der Tod Titos und die darauffolgenden Ereignisse werden ebenfalls mithilfe eines Films und von Texten aus dem Lehrmittel «Durch Geschichte zur Gegenwart 4» behandelt.

Für die Befragung von Zeitzeugen und -zeuginnen stehen danach zehn Lektionen zur Verfügung. In Kleingruppen suchen die Jugendlichen nach geeigneten Personen, befassen sich mit dem Kriegsverlauf im jeweiligen Herkunftsland und erstellen einen Interviewleitfaden. Nach dem Führen des Gesprächs schreiben sie die Aussagen auf, wobei sie versuchen, Beobachtungen und Interpretationen zu unterscheiden. In der anschliessenden Analyse sollen problematische Aussagen identifiziert und diskutiert werden. Nach den Präsentationen in der Klasse vergleichen die Jugendlichen die Geschichten und erkennen dabei die verschiedenen Perspektiven sowie die Kontroversität und Heterogenität dieses Themas. Zum Abschluss werden die Rolle von Nato, Uno und EU sowie die Kriegsverbrechentribunale behandelt. Die Autorin ist sich bewusst, dass die Vermittlung dieses noch nicht lange zurückliegenden Stücks Geschichte viel Fingerspitzengefühl erfordert. «Jugendliche mit Bezug zu Exjugoslawien könnten sich unwohl fühlen oder es kann zu Konflikten rund um die Schuldfragen kommen», sagt die Sekundarlehrerin, die zurzeit eine erste Klasse in Rapperswil-Jona unterrichtet. Bisher hatte sie noch keine Gelegenheit, die Unterrichtseinheit umzusetzen, plant dies jedoch fürs dritte Sekundarschuljahr.

Quarterlife-Crisis

Laura Broder ist Studentin auf der Sekundarstufe I und Tutorin im Schreibzentrum der PH Zürich.

Was würde ich wohl Netflix erzählen, wenn sie mich für eine Dokumentation zu meinem Leben anfragen würden? Dass ich eigentlich noch keinen richtigen Job habe, mein zweites Studium absolviere, am liebsten aber stundenlang, tagelang in den Bergen und auf den Skis oder beim Sport wäre? Dass ich mit 25 immer noch keine Ahnung habe, wie meine Zukunft aussehen soll? Dass ich nicht weiss, ob ich bald Kinder möchte? Ob ich heiraten möchte? Dass ich mich immer noch jung fühle, auch wenn ich jetzt der grossen 30 immer näher komme?

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Studierendenporträt

Djellza Lahu studiert an der PH Zürich auf der Sekundarstufe I.

An der Sekundarschule in Dietikon, wo Djellza Lahu derzeit ihr Praktikum absolviert, haben zahlreiche Schüler:innen einen Migrationshintergrund. Welche Hürden damit verbunden sind, kann die Studentin der Sekundarstufe I bestens nachvollziehen. Sie selbst ist zwar in der Schweiz geboren, doch ihre Eltern stammen aus dem Kosovo. Dort hatten beide studiert, doch weil ihre Abschlüsse hier nicht anerkannt wurden, mussten sie einfache Jobs annehmen. Sie arbeiteten 100 Prozent und konnten ihre drei Kinder wegen der Sprachbarriere oft nicht beim Lernen unterstützen. Als Kleinkind habe sie zuerst nur Albanisch verstanden, erzählt die 23-Jährige in akzentfreiem Schweizerdeutsch. Dass Lahu heute studiert, war mit Umwegen und grossen Anstrengungen verbunden. Obwohl sie die Sekundarschule in der Abteilung A und in den Niveauklassen 1 absolvierte, habe ihr die Lehrerin das Gymnasium nicht zugetraut, blickt Lahu zurück. «Sie hat nicht an mich geglaubt.»

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Die Bachelorarbeit

Müdigkeit, mangelnde Erholung, Reizbarkeit und Schlafstörungen – bei Lehrpersonen sind Burn-out-Symptome nachweislich häufiger als bei anderen Berufsgruppen. Dies schreibt Rebecca Neff in ihrer Bachelorarbeit, in der sie sich in Form einer Literaturrecherche mit den Ursachen von Burn-out-Zuständen sowie möglichen Handlungsansätzen auseinandersetzt.

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Graufarben

Lawrence Beriger ist Student auf der Sekundarstufe I und Tutor im Schreibzentrum der PH Zürich.

Ich schwebe in meinen Zwanzigern, mein Vater wurde pensioniert und meine Grossmutter bewegt sich auf die 100 zu. Leben heisst älter werden. Ist das alles?

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Studierendenporträt

Julia Hofstetter studiert an der PH Zürich auf der Sekundarstufe I.

Nach dem Biologiestudium hatte Julia Hofstetter acht Jahre an einem Gymnasium unterrichtet. Weil sie die Klimakrise beschäftigte, wechselte sie danach in die Umweltbildung bei der Organisation Myclimate, arbeitete in der Umweltkommunikation der Stadt Winterthur und betrieb ihr eigenes Büro für Wissenschaftskommunikation.

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