Schule ist in der Familie Schönholzer zu Hause ein allgegenwärtiges Thema. Sowohl Vater Reto als auch Tochter Selina studieren an der PH Zürich und auch Mutter Irena ist in der Schulverwaltung tätig. Die dreiköpfige Familie wohnt in Uster. «Manchmal gehen wir zusammen auf den Bus und wir sind uns auch schon am Studierendenanlass TheraBierBar begegnet», erzählt die Studentin der Kindergarten- und Unterstufe. Ihre Mitstudierenden fragen sie manchmal, ob sie das nicht störe. Doch sie hat kein Problem damit: «Ich finde es megacool, dass er das in seinem Alter noch macht.»
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Studierendenporträt
An der Sekundarschule in Dietikon, wo Djellza Lahu derzeit ihr Praktikum absolviert, haben zahlreiche Schüler:innen einen Migrationshintergrund. Welche Hürden damit verbunden sind, kann die Studentin der Sekundarstufe I bestens nachvollziehen. Sie selbst ist zwar in der Schweiz geboren, doch ihre Eltern stammen aus dem Kosovo. Dort hatten beide studiert, doch weil ihre Abschlüsse hier nicht anerkannt wurden, mussten sie einfache Jobs annehmen. Sie arbeiteten 100 Prozent und konnten ihre drei Kinder wegen der Sprachbarriere oft nicht beim Lernen unterstützen. Als Kleinkind habe sie zuerst nur Albanisch verstanden, erzählt die 23-Jährige in akzentfreiem Schweizerdeutsch. Dass Lahu heute studiert, war mit Umwegen und grossen Anstrengungen verbunden. Obwohl sie die Sekundarschule in der Abteilung A und in den Niveauklassen 1 absolvierte, habe ihr die Lehrerin das Gymnasium nicht zugetraut, blickt Lahu zurück. «Sie hat nicht an mich geglaubt.»
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Nach dem Biologiestudium hatte Julia Hofstetter acht Jahre an einem Gymnasium unterrichtet. Weil sie die Klimakrise beschäftigte, wechselte sie danach in die Umweltbildung bei der Organisation Myclimate, arbeitete in der Umweltkommunikation der Stadt Winterthur und betrieb ihr eigenes Büro für Wissenschaftskommunikation.
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«Lehrerin ist mein Traumjob», sagt Sladjana Bächtiger. Leider habe sie aber keine Matur und könne sich keine längere Zeit ohne Einkommen leisten. Ihre grosse Chance war das neu geschaffene Sur-dossier-Verfahren für Personen ohne Lehrdiplom, die im Kanton Zürich seit letztem Schuljahr für eine befristete Zeit unterrichten dürfen. Im September hat die 36-Jährige nun mit dem Studium auf der Primarstufe begonnen.
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Während eines Vikariats letztes Jahr sagte Ari Hechel den Sekundarschülerinnen und -schülern, es werde gleich ein Jude auf Besuch kommen. Sie sollten sich Fragen überlegen. In der Folge fielen im Raum Witze über Juden. Hechel verliess darauf den Raum und kam eine Minute später zurück. Er habe den Jugendlichen zeigen wollen, dass er selber jüdisch sei, obwohl man es ihm nicht ansehe, erzählt der Student der Sekundarstufe. «Als ihnen dies bewusst wurde, erschraken sie.» Er habe den Vorfall danach mit der Klasse besprochen. Derart negative Erfahrungen seien zum Glück selten, sagt der 22-Jährige. Im Rahmen des Projekts Likrat besucht er regelmässig Schulklassen, um das Judentum zu vermitteln. Likrat bedeutet auf Hebräisch «aufeinander zugehen». Meist entstehe dabei eine tolle, offene Atmosphäre, sagt Hechel. «Die Jugendlichen stellen oft Fragen, die ich mir selber noch nie so genau überlegt habe.» Zum Beispiel interessiert sie, was die Gebete bedeuten, die er ihnen zeigt.
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Bevor Jenny Langhard auf dem Campus der PH Zürich eintrifft, hat sie meist schon zwei Stunden auf dem Pferderücken verbracht. Und dies bei jedem Wetter. Denn die Studentin der Primarstufe ist eine passionierte und erfolgreiche Rennreiterin. Im Dezember hat die 25-Jährige die Weltmeisterschaft in Mauritius gewonnen. Auf einem Bauernhof in Stammheim aufgewachsen, kam sie schon als Kind mit Freizeitpferden in Kontakt. Doch für diese Tiere interessierte sie sich nicht gross. Erst im Alter von 16 Jahren wagte sie zusammen mit einem Trainer einen ersten Versuch auf einem Rennpferd. «Das hat mich total reingezogen», erzählt sie. «Es fasziniert mich, wie viel man mit den Tieren erreichen kann.» Seither verbringt sie jeden freien Moment in den Rennställen in Elgg und Dielsdorf. 2016 machte sie die Lizenz zur Rennreiterin.
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Die U-16-Mannschaft der Zurich Renegades hatte Anfang Saison 56:8 gegen die Thun Tigers verloren. Der Grossteil der Zürcher American-Football-Spieler war erst 13 oder 14 Jahre alt und den durchschnittlich zwei Jahre älteren Gegnern unterlegen. «Sie haben meine Jungs nur so herumgeschoben», erzählt Dario Isenschmid, Renegades-Trainer und Student auf der Sekundarstufe I. Dann habe das Team acht Wochen lang intensiv trainiert. Beim Wettkampf Ende Saison hätte es die Thuner beinahe geschlagen.
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Als Jugendlicher war Michael Angehrn alles andere als ein begeisterter Schüler. «Mein Lehrer riet mir, die Schule schnell hinter mich zu bringen, damit ich nachher nie mehr etwas damit zu tun haben würde», erzählt der heutige Berufsschullehrer, der im zweiten Jahr Allgemeinbildenden Unterricht studiert.
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Wenn Lucy Burri das erste Mal vor einer Klasse stehen wird, ist sie möglicherweise gerade mal drei Jahre älter als die Schülerinnen und Schüler. Die 17-Jährige beginnt im September mit dem Studium auf der Sekundarstufe, wo bereits im ersten Jahr ein Praktikum ansteht. «Jugendliche interessieren mich mehr als kleine Kinder», sagt die Tochter einer Primarlehrerin. Zweimal hat sie ihre Mutter am Zukunftstag begleitet. Der Beruf sprach sie an, doch die Unterstufen-Kinder waren ihr etwas zu wild.
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20 Jahre arbeitete Esther Caprez in der pharmazeutischen Forschung. «Es ging um Krankheiten wie Krebs und Alzheimer», erzählt die 45-Jährige. «Das war spannend, aber ich vermisste den Kontakt mit Menschen.» Daher nahm die Sportbegeisterte 2008 ein Studium in Präventiv- und Gesundheitsmanagement auf. Eigentlich schwebte ihr ein Job im betrieblichen Gesundheitsmanagement
einer Firma vor. Doch im Rahmen ihrer Masterarbeit kam sie in Kontakt mit Schulen und fühlte sich angezogen. «In meiner Familie und im Bekanntenkreis gibt es massenhaft Lehrpersonen. Deshalb war der Beruf für mich nie infrage gekommen», sagt Caprez lachend. Doch sie habe gern Kinder und habe Lust bekommen, am Puls des Lebens zu arbeiten, statt für irgendwelche Firmen Konzepte zu erstellen.