Schulleiterin Sandra Hürlimann beobachtete, dass sich die Kinder immer schlechter konzentrieren konnten. Foto: Niklaus Spoerri
An den Schulen in der Stadt Zug ist Spielen als Lernform heute integraler Bestandteil im Zyklus 1. Mit dem Projekt SpielenPlus konnte das kompetenzorientierte Lernen erfolgreich etabliert werden. Die Verantwortlichen sind mit der neuen Lernform äusserst zufrieden.
Catherine Lieger, Sie setzen sich seit Jahren mit Spielen als Lernform auseinander. Warum soll heute im Zyklus 1 gespielt werden? Lehrpersonen stellen immer häufiger fest, dass ihr Unterricht, so wie sie ihn verinnerlicht haben, nicht mehr funktioniert. Dies höre ich tagtäglich in Gesprächen mit betroffenen Lehrpersonen, die auf uns zukommen, meist aus einer Notsituation heraus.
Medien-, Informatik- und Anwendungskompetenzen (MIA) werden in der 3./4. Klasse fachintegriert vermittelt. Für diese Stufe gibt es nun ein neues Lehrmittel, das die Lehrpersonen umfassend dabei unterstützt. Ein Comicheft mit zehn Geschichten führt die Schülerinnen und Schüler spielerisch an die MIA-Inhalte heran.
Im Forschungsprojekt Scout der PH Zürich wurde untersucht, ob pfadispezifische Aktivitäten überfachliche Kompetenzen fördern. Foto: Christian Frei
Lernsettings mit Möglichkeiten, selbstbestimmt Ideen zu entwickeln und diese gemeinsam umzusetzen, fördern die überfachlichen Kompetenzen und stärken dadurch die psychische Gesundheit. Wichtige Voraussetzung sind interessierte und verlässliche Bezugspersonen.
Mehr Handlungskompetenz und Praxisbezug werden mit der Reform Detailhandel und KV erwartet. Diese soll bis im Sommer 2023 abgeschlossen sein. Schweizweit sind rund 5500 Lehrpersonen betroffen, davon etwa 650 im Kanton Zürich. Ein Unternehmen, das vom Umfang her in der Berufsbildung einzigartig ist.
Christine Neresheimer, Leiterin der Primarstufe an der PH Zürich. Foto: Christoph Hotz
Die PH Zürich entwickelt die berufspraktische Ausbildung weiter. Künftig absolvieren die Studierenden zahlreiche Praktika in den ersten zwei oder drei Jahren ihrer Ausbildung in der gleichen Schulgemeinde. Davon profitieren alle Beteiligten gleichermassen. Co-Projektleiterin Christine Neresheimer erläutert im Interview die Einzelheiten zum Projekt.
Schulleiterin Sabine Spahn ist von den Workshops zum Thema Auftrittskompetenz überzeugt. Foto: Niklaus Spoerri
Wenn Jugendliche sich für eine Lehrstelle bewerben, geht es auch um ihren Auftritt. Durch ein gezieltes Training gewinnen sie Sicherheit im Gespräch und werden sich ihrer Wirkung bewusster. Die Schule Liguster in Zürich hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Giulia Schlaepfer, Sie sind ehemalige Schauspielerin. Was lernen die Jugendlichen von Ihnen? Sie lernen in diesem Training der Auftrittskompetenz, worauf es ankommt in einem Bewerbungsgespräch. Das hilft ihnen, selbstsicher in Gespräche zu gehen und sich als Person erfolgreich zu präsentieren. Die Jugendlichen lernen, dass es Eindruck macht, wenn sie sich echt mit dem Betrieb auseinandergesetzt haben und in ihrem Auftreten reif sind für die Lehre. Es sind eben bei Weitem nicht nur Noten, womit man punkten kann.
Die Begabungs- und Begabtenförderung in der Schule hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt, sodass heutzutage das (hoch-)begabte Kind und seine Förderung ein selbstverständlicher Bestandteil in einem integrativen beziehungsweise inklusiven Unterricht sind.
Mit Virtual-Reality-Brillen tauchen Lernende in künstliche 3-D-Welten ein, etwa in eine Garage mit elektrischen Installationen. Die Handgriffe werden mittels zwei Controllern ausgeführt. Foto: Martin Berger
Mit sogenannten Virtual-Reality-Brillen tauchen Lernende in künstliche Umgebungen ein und sammeln so praktische Erfahrungen. Die Technologie kann insbesondere in der beruflichen Grundbildung hilfreich sein, da in vielen Betrieben reale Übungsmöglichkeiten fehlen. Ein Projekt der PH Zürich untersucht nun den Nutzen solcher Brillen.